Rosenkranz, Weg der Bekehrung
Interview mit der Seherin der 2. Generation, Jelena Vasilj.
In diesem Jahr, das dem heiligen Rosenkranz gewidmet ist, kommen wir nicht umhin, daran zu erinnern, dass die Königin des Friedens in Medjugorje uns immer und immer wieder zu beten ermahnt hat. Im Besonderen hat Maria der Gebetsgruppe, die sie selbst leitete, durch Jelena und Marijana die Botschaften geschenkt, in welchen sie uns die Geheimnisse eines tiefen und für die Gnade des Heiligen Geistes offenen Gebetes lehrte:
"Liebe Kinder, werdet eins mit meinem Sohn, und Er wird euch jeden Wunsch verwirklichen. Nicht nur, weil Jesus es tut, sondern ihr seid es, die besser verstehen könnt. Je mehr der Mensch sich öffnet, umso mehr ist er in der Lage zu empfangen. Betet darum, bittet, dass euer Weg hell werde und ihr den Willen Gottes erkennt. Betet um den Frieden, um die Liebe in euren Herzen. Jeder Mensch sei euch lieb; tut alles für Jesus und aus Liebe zu Ihm, denn Er ist für euch alle gestorben. So auch ihr: schont euer Leben nicht, wenn es um die andern geht. Seid nicht Egoisten, behaltet die Gnade nicht für euch, sondern betet, dass Gott euch die rechte Art schenkt, den Menschen helfen zu können. Eure Hauptaufgabe ist, die verlorenen Schafe in ihre Hürde zurückzuführen. Betet deshalb, dass Gott euern Weg erleuchte."
Viele Personen lernten erst, als sie nach Medjugorje kamen, den Rosenkranz in ihre Hände zu nehmen und wussten vorher nicht, wie man ihn gebraucht. In der Tat, im Kontakt mit dem Rosenkranz haben viele begonnen, an die Liebe Mariens zu "rühren". Es ist Liebe, die jenes geheimnisvolle Geschehen auslöst, das man Umkehr nennt. Was geschieht, ist ein wirklicher eigentümlicher Kontakt, die Manifestation einer Gegenwart, welche das Gebet des Rosenkranzes vermittelt.
An der Hand Mariens lernen wir den Rosenkranz beten und mit ihr den Weg gehen, einen Weg der Freude, des Schmerzes, der Verherrlichung und des Lichts, einen Weg, der zu Ihrem Sohn Jesus hinführt. Maria wird also zur Weggefährtin auf dem Weg, den sie selbst gegangen ist. Sie ist gleichsam eine Lehrerin, die uns ständig anspornt und unsere Schritte leitet. Vom Rosenkranz kann man wirklich sagen, dass er eine Synthese unseres Glaubens ist. Wenn der Christ ihn betet, wird er ganz Ohr und es ist, wie wenn er Maria gestatten würde, ihn in die Geheimnisse des Lebens Christi, die Sie allein verstand, einzuführen. Jede Verkündigung eines Rosenkranzgeheimnisses ist immer eine Verkündigung des Evangeliums.
Der Rosenkranz ist Marias meistgeliebtes Instrument unsrer Evangelisierung.
Wenn wir die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten, erfasst uns ein Staunen, eine Erkenntnis, die in unseren Herzen den Sinn für das Wunderbare überströmen lässt. Nun wenden sich unsre Augen ab vom "Weg" und konzentrieren sich auf das, was in Ihr ist: Maria selbst wird der Gegenstand unsrer Aufmerksamkeit, so dass wir den Rosenkranz nicht nur mit Ihr sondern in Ihr betrachten. Und wie jedes 'Gegrüsset seist du Maria' eine Verkündigung des Geheimnisses ist, das in Ihr Fleisch wird, das Geheimnis unseres Heils, das Sie in sich lebt, so wird Maria die "Ursache unsrer Freude". Diese offenkundig schwierige Haltung ist fundamental für unser Gebet, das Spüren, dass das Geheimnis zu mir kommt und mich aus der täglichen Angst herausholt, die mein Kleinmut oder derjenige der anderen verursacht. Maria legt Zeugnis ab vom jeweiligen Rosenkranzgeheimnis, das nicht nur auf mich zukommt sondern mich sein will. Auch ich bin, wie Maria, eingeladen, Mutter des Geheimnisses zu sein, das in mir Fleisch annehmen will. In der ständigen Betrachtung und Verinnerlichung gebiert Maria als unsere Mutter in uns das Wort Gottes, Jesus. Und das ist es, was der Rosenkranz will. Gott will sich mit uns vereinen, lässt uns im Fleisch Mariens Fleisch werden, damit die Einigung mit unsrem Menschsein wahr wird. Eine Einigung, die unser Menschsein verwandelt, nicht auf magische Art, sondern durch die Herrlichkeit des Kreuzes hindurch. "Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit", ein Abbild oder Gleichnis Gottes: "Seid vollkommen, wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist", sagt der Apostel Paulus.
Der erste Schritt ist natürlich das Beten des Rosenkranzes.
Der schlechteste Rosenkranz jedenfalls ist der, der nicht gebetet wird. Wir müssen den Mut haben, die vielen Stimmen in uns zum Schweigen zu bringen, die unsere Aufmerksamkeit heischen.
Zu Beginn unseres Gebets sollten wir sie Gott unterbreiten und ihm überlassen, dass er uns auch über diese Dinge erleuchte und uns von der Ablenkung weg zum vollkommenen Frieden führe. Haben wir nur einmal den Frieden erlangt, geniesst die Seele ihren Schöpfer und kann sich in seiner Gegenwart entspannen. Wie werden unser Tagewerk und unsere Beziehungen aufblühen, wenn wir uns im Gebet erholen! Wenn wir den Rosenkranz beten, ist es gut, auch den einschlägigen Text der Heiligen Schrift zu lesen. Das einzelne Rosenkranzgeheimnis ist der Kern, um den die Bibeltexte kreisen und dieser Kern ist nur der Vorgeschmack des Ganzen, so dass nicht nur die Heilige Schrift uns hilft beim Rosenkranzgebet, sondern der Rosenkranz auch die Schrift offenbart.
Schliesslich können wir sagen, dass der Rosenkranz ein Gebet ist, das uns nicht nur mit Gott sondern auch mit den anderen verbindet.
Das Wechselgebet ergibt einen harmonischen Chor verschiedener Stimmen und wird als Zeichen der Einheit zu einer einzigen Stimme, die sich zu Gott erhebt. Die Muttergottes wünscht wirklich, dass wir den Rosenkranz am Morgen und am Abend in der Familie beten. Wir müssen Gott um die Liebe zum Rosenkranz bitten, und Sie, die Königin des Rosenkranzes, bitten wir, uns die Herrlichkeit des Rosenkranzes entdecken zu lassen.