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Mit Liebe annehmen

Die Botschaft vom 3. April 1986 ist ein Juwel unter den Botschaften. Darin drückt die Muttergottes in einfacher Weise aus, was nur eine Mutter zu uns sagen kann:

Liebe Kinder!

Ich möchte euch zum Miterleben der heiligen Messe einladen. Viele von euch haben die Freude und die Schönheit der heiligen Messe erfahren, und es gibt solche, die ungern zur heiligen Messe kommen. Ich habe euch, liebe Kinder, auserwählt, und Jesus gibt euch seine Gnaden in der heiligen Messe. Daher lebt bewußt die heilige Messe, und jedes Kommen soll euch Freude bereiten. Kommt mit Liebe und nehmt mit Liebe die heilige Messe an!
Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid!

Die hl. Messe zu ERLEBEN ist der erste lebensspendende Auftrag und Rat dieser Botschaft. Gemeint ist das bewußte Mitfeiern der hl. Messe, die für das christliche Leben von entscheidender Bedeutung ist. Wenn die hl. Messe und die Meßfeier nicht bewußt erlebt wird, wird auch die Kommunion und das Gebet nicht erlebt. Der Christ erkaltet, sein Geist wird leblos und leer. Wenn die hl. Messe vorbereitet und wirklich gefeiert wird, wenn die Begegnung zu einem echten Erlebnis wird, wenn sich die Gläubigen für das Wort Gottes Zeit nehmen, wenn man betet und auch in die Stille horcht, wird sie auch zum großen Erlebnis. Diese Tatsache wird auch andere dazu bewegen, mit der richtigen Einstellung in die Messe zu gehen, und das wird Leben und geistiges Wachstum für alle bedeuten. Auch die Erkalteten, Seichten und Schwankenden werden sich nach diesem Erlebnis sehnen. Das ERLEBEN der hl.Messe ist eine Gnade, die wir von Gott erbitten können. Trotzdem müssen wir uns bemühen, die hl. Messe immer besser zu verstehen und dürfen nicht aufhören, uns darauf vorzubereiten.

Die SCHÖNHEIT der hl. Messe liegt darin, daß sie das lebendige Opfer der Liebe Christi ist, der sich hingibt für uns alle. Wenn wir die hl. Messe feiern, müssen wir uns dessen bewußt sein, daß wir JEMANDEN FEIERN, DER UNS SO SEHR LIEBT, DAß ER IMMER UND EWIG BEREIT IST, SICH SELBST ZU OPFERN, BEDINGUNGSLOS UND OHNE ZU ZÖGERN.

Die Schönheit äußert sich auch dadurch, daß Gott bereit ist zu verzeihen und Barmherzigkeit zu üben und unsere Seele und unseren Leib zu schützen. Wer diese Schönheit zu erkennen vermag, wird tief in das Geheimnis der Liebe Gottes eindringen und immer und überall danach streben, daß auch in seinem Leben die Liebe das Höchste wird.

Es ist deprimierend zu sehen, daß Christen ungern in die hl. Messe kommen. Das ist das untrügliche Zeichen dafür, daß sie im Grunde nichts begriffen haben. Es droht ihnen geistige Versandung, Wüste und Tod, da sie nicht die Gaben entfalten, die Gott ihnen geschenkt hat. Wenn dieses "ungern" nur Zeichen einer vorübergehenden Willensschwäche, Müdigkeit oder einer Versuchung ist, ist es nicht so kritisch. Dieser momentane Unwille kann sogar ein Zeichen neuen Erwachens, neuen Begreifens, neuen Annehmens oder neuen Erlebens sein. Er könnte auch Zeichen des geistigen Wachstums sein, das das Vakuum, das die Versuchung schafft, überbrücken muß, um das neue, verheißene Land zu erreichen, das reich ist; denn es ist in Gott und damit in Jesus Christus, der es auf reale Weise verkörpert.

Voll Freude und mit Liebe

Eine altbewährte Regel, die jede Mutter kennt, lautet: WAS IMMER DU TUST, tu es mit Liebe, mit Freude und Hingabe, bewußt und freiwillig, aber auch mit Verantwortung. Das bedeutet, daß jeder Gang zur Messe ein bewußter Akt sein muß, ein Akt, der den tiefen persönlichen Glauben und die Annahme der eucharistischen Gegenwart Christi ausdrückt. Die Begegnung mit Christus, der aus Liebe zu uns allen Sein Leben opfert, zum Brot und Wein unseres Lebens wird, kann nur eine freudige Begegnung sein. Man sollte viel öfter daran denken, mit wieviel Liebe und Sehnsucht Jesus den Tag herbeigesehnt hat, an dem er sich für uns opfern wird. Das müßte Grund genug für unsere Freude sein und müßte auch unser Bewußtsein und unsere Liebe wecken.

Wir wissen, daß es der große Wunsch der Muttergottes ist, daß wir das Meßopfer feiern. Darum wollen wir beten und von Gott die Gnade erbitten, freudig, mit Liebe, bewußt und aus freiem Willen zur Messe kommen zu können. Es ist sehr traurig, wenn wir die große Liebe Christi nicht begreifen und die Messe nicht anders als eine lästige sonntägliche Pflicht erleben, die uns daran hindert, uns am Sonntag zu entspannen und uns auf die neue Arbeitswoche vorzubereiten. In diesem Falle haben wir weder die Liebe Christi, die er uns schenkt, erkannt, noch sind wir dafür dankbar. Wir sind uns auch nicht des unendlichen Wertes der hl. Messe und der Begegnung mit dem eucharistischen Christus für unser Wachsen und unser geistiges Leben bewußt.

Was würde der Freund fühlen, der einlädt und ein reiches Mahl vorbereitet hat, wenn sein Gast nur ungern erscheint, sich widerwillig unterhält, an den Gastgeber keine Fragen stellt, keinen Funken Interesse zeigt und nur darauf wartet, daß das Mahl beendet wird, um sofort aus dem Saal zu eilen, wo ihn der Gastgeber bewirtet hat und mit ihm eine schöne Zeit verbringen wollte? Das wäre für den Gastgeber eine große Beleidigung und würde bedeuten, daß der Gast nicht die Spur von Anstand besitzt. Die Möglichkeit weiterer Kommunikation wäre verspielt. Die Folge wäre völlige Entzweiung und der sichere Abbruch der Freundschaft.

Die hl. Messe ist nichts anderes als ein Festmahl mit dem göttlichen Freund - ja mehr noch! Sie ist das lebendige Opfer des göttlichen Lebens, das dargebracht wird für uns und unser Heil, für unseren Frieden und unsere Liebe.

Darum verdient es die eucharistische Liebe Christi, daß wir sie erleben und ihre Schönheit begreifen. Wir müssen uns der dargebotenen Gnade bewußt werden und sie annehmen. Wir müssen mit Liebe zur Eucharistiefeier kommen und sie verantwortungsvoll und bewußt feiern.

Quellenangaben: Text aus dem Buch "Eucharistie" von Pater Slavko Barbaric. Das Buch kann gerne bei www.gebetsaktion.at/shop/pater-slavko-barbaric/ bestellt werden.