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Gott ist gegenwärtig - seid heilig

Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß uns Maria auf einfache Weise erzieht und lehrt. Sie, als  Mutter, braucht in ihren Botschaften keine langen Ausführungen. Was sie sagt, dringt auch so tief in die Herzen der Gläubigen ein. Sie lehrt uns, mit welchen Augen wir das Kirchengebäude sehen sollen, denn in diesem Haus wohnt Gott, der KÖNIG ALLER KÖNIGE, der HERRSCHER ALLER HERSCHER. In der Botschaft vom 25. April 1988 sagte sie, daß die hl. Messe das Zentrum des Lebens ist, ja das Leben selbst, und daß das Kirchengebäude der göttlichen Gegenwart gewidmet ist. Sie ruft alle Gläubigen zur Heiligkeit auf, die auf der Begegnung mit dem HEILIGEN basiert.

"Liebe Kinder!
Gott möchte euch heilig machen. Deshalb lädt er euch durch mich zur vollkommenen Hingabe ein. Die heilige Messe soll euch das Leben sein. Begreift, daß die Kirche der Palast Gottes ist; der Ort, wo ich euch versammle und wo ich euch den Weg zu Gott zeigen möchte.
Kommt und betet! Schaut nicht auf die anderen und redet nicht schlecht über sie. Euer Leben soll vielmehr Zeugnis auf dem Weg der Heiligkeit sein. Den Gotteshäusern, die geweiht sind, gebührt Ehrfurcht, denn in ihnen wohnt Tag und Nacht Gott, der Mensch geworden ist. Darum, meine lieben Kinder, glaubt und betet, daß euch der Vater den Glauben vermehre, und sucht dann, was für euch notwendig ist. Ich bin mit euch und freue mich über eure Umkehr und beschütze euch mit meinem mütterlichen Mantel.
Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt seid!"

Das wichtigste und vorrangigste Ziel Marias ist es, UNS HEILIG ZU MACHEN. Heilig sein heißt vor allem, eine gesunde Seele zu besitzen, die rein ist von Sünden und ihren Auswirkungen, das heißt, im Herzen Frieden und Liebe fühlen und beständig im Sinne des Evangeliums zu wachsen. Es wäre falsch zu glauben, heilig wäre der, der Wunder vollbringen kann oder die Gabe des Sehens, Prophezeihens, hätte. Marias Wunsch, uns heilig zu machen, ist ein Wunsch, den jeder von uns tief in seinem Inneren trägt. Es ist auch der Wille Gottes, daß wir heilig und vollkommen werden wie Er, unser himmlischer Vater (vgl. Eph 1, 1). Es ist Marias Aufgabe, alle Christen auf den Weg zur Heiligkeit zu leiten, auf den Weg, den jeder gehen sollte. Jeder Raum, jede Zeit, jede Gemeinde und jeder einzelne ist stets geeignet für die Heiligkeit. Es wäre reiner Selbstbetrug, von einer anderen Zeit und einem anderen Milieu sein geistiges Wachstum und seine Heiligkeit abhängig zu machen. Um heilig zu werden, muß man sich nur Gottes Willen und der gegebenen Situation fügen.

Gott ist der, der uns die Heiligkeit gibt

Maria ist die Magd Gottes und frei von jeder Sünde. Darum kann sie Spiegelbild dessen sein, was Gott mit uns vor hat. In ihr erkennen wir alle Schönheit des Wachsens und der Heiligkeit. Maria kann zur Heiligkeit aufrufen, aber gegeben wird sie uns von Gott. Darum sollten wir uns Marias Aufruf und Rat fügen und uns Gott hingeben. Das heißt nichts anderes, als Gott zu vertrauen und sich von ihm leiten zu lassen. In ihren Botschaften bezeichnet Maria die Hingabe als Ausdruck des Glaubens. Sein Herz Gott hinzugeben, ihm zu vertrauen, wie Maria "HERR, HIER BIN ICH" zu sagen, das ist der wahre Glaube. SICH GOTTES WILLEN ZU WIDERSETZEN UND IHM ZU MIßTRAUEN, bedeutet, ihn zu verraten.

Gott würde sich selbst verraten - und das ist nicht möglich - wenn ER nicht unsere HEILIGKEIT wollte, wenn ER nicht wünschte, daß wir Seinem Beispiel nacheifern.

Glaubt, kommt und betet

Der Glaube an die Gegenwart Christi in der Eucharistie, an die Messe als Sein immerwährendes Opfer für uns und die lebendige Begegnung mit ihm, beinhaltet gleichzeitig auch die Aufforderung, an den Ort zu KOMMEN, wo Er ist, um dort zu beten. Der Glaube muß sich aus der Erfahrung entwickeln. Die Erfahrung ist die Basis, und die Erfahrung gewinnt man aus der Begegnung und dem Zusammenleben mit anderen, durch das Erleben des gleichen Schicksals, besonders aber, wenn man am Schicksal des Nächsten Anteil nimmt. Manche Gläubige versuchen sich einzureden, daß die eucharistische Begegnung durch das Gebet zu Hause oder eine private Andacht ersetzt werden kann, um eine Entschuldigung dafür zu finden, warum man nicht zur hl. Messe geht. Es ist aber notwendig, in die hl. Messe zu gehen und um die Gnade des Glaubens zu beten. Erst danach dürfen wir Gott bitten, unsere anderen Wünsche und Anliegen anzuhören. Man muß die eucharistische Einheit verwirklichen und sie zur Lebensgrundlage werden lassen, um dann die eigene Erfahrung mit Gott und dem Nächsten immer mehr zu intensivieren. So wird man zum Zeugen für andere und zur Zeugenschaft sind wir ja aufgerufen. Der Glaube ist immer eine PERSONALE Realität, niemals jedoch PRIVATSACHE eines einzelnen, weil er in der Gesellschaft seinen Widerhall finden muß. Viele verwechseln PERSONAL mit PRIVAT und distanzieren sich damit von der Gemeinschaft. Dadurch leidet zuerst ein Glied, dann mehrere Glieder und schließlich der ganze Leib (vgl. Kor 12, 12-31).

Die Kirche ist der Tempel Gottes

In ihrer Botschaft verlangt die Maria in der Kirche Ehrfurcht, verantwortungsbewußtes Verhalten, gutes Benehmen und passende Bekleidung. Das kann nur eine Mutter von uns verlangen. Nur eine Mutter kann uns, ihre Kinder, lehren, wie man sich in der Kirche, dem Tempel Gottes, angemessen zu benehmen hat. An geheiligten Stätten geziemt es sich, sich heilig zu benehmen. So wie Gottes Gegenwart die Kirche heiligt, wird sie auch durch das Streben des einzelnen und der Gemeinde nach der Heiligkeit zu einem geheiligten Ort. Jeder Gläubige trägt durch Wort und Tat diese Heiligkeit in die Welt hinaus. Wenn uns das bewußt wird, werden wir in allem die Heiligkeit erkennen und tiefe Achtung vor dem Menschen und der Natur empfinden. Der Mensch hat durch sein Verhalten die Welt entheiligt. Der nach Heiligkeit strebende Gläubige gibt der Welt seine Würde zurück und schafft ein neues Weltbild und eine neue Ordnung. Der hl. Paulus sagt uns, daß einmal alle Geschöpfe und alle Menschen Christus untertan sein werden. Der Tod wird überwunden sein, und Christus wird sich seinem Vater unterwerfen. Dann ist Gott alles in allem (vgl. Kor 15, 23-28).

Ich bin bei euch

Maria bleibt immer eine treue Mutter und Lehrerin. Sie leitet, betet, sie freut sich und schützt, sie ruft, ermahnt und dankt. Maria ist gegenwärtig, und das ist die Hauptsache.

Vorbereitung auf die Eucharistie

Wenn ich Zeit habe, gehe ich etwas früher in die Kirche und bete folgende Gebete. Manchmal bete ich sie aber auch zu Hause oder auf dem Weg zur Kirche.

"Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Sei gepriesen und gelobt, Vater im Himmel, denn Du hast uns Deinen Sohn Jesus Christus gesandt, der für immer bei uns bleiben wird. Ich glaube an Sein Wort: Ich bleibe bei euch bis ans Ende der Welt. Ich glaube, daß ich ihm im Gebet und beim Lesen der Heiligen Schrift begegne und daß Du durch ihn zu mir sprichst. Ich glaube auch, daß ich in der Beichte Dir, gütiger Vater, begegne. Besonders glaube ich aber, daß ich Dir im Meßopfer begegne. Ich will nun diese Zeit im Gebet verbringen. Gib, daß durch die Kraft des Heiligen Geistes mein Herz darauf vorbereitet wird, Christus schon jetzt im Gebet zu begegnen und daß diese Messe für mich eine freudige Begegnung mit Deinem Sohn, Jesus Christus, wird.

Wende ab von mir, was mich in diesem Augenblick von der Begegnung mit Christus abhält. Reinige mein Herz und meine Seele, so wie auch ich mein Haus reinige, wenn ich Freunde und Gäste empfangen will. Gib, daß mein Herz nach diesem Gebet ruhig wird und sich für die Begegnung mit Dir in der Messe weit öffnet. Gib mir klare Augen, um Dich erkennen zu können und gute Ohren, um Dich zu hören! Mach meine Hände rein, um Dich zu empfangen. Maria, ich danke Dir, daß Du mich zur Vorbereitung auf die Begegnung mit Deinem Sohn angeleitet hast. Bleib bei mir, Mutter, und hilf mir, mein Herz weit zu öffnen, so wie auch Dein Herz weit offen ist...
Amen.

Quellenangaben: Text aus dem Buch "Eucharistie" von Pater Slavko Barbaric. Das Buch kann gerne bei www.gebetsaktion.at/shop/pater-slavko-barbaric/ bestellt werden.