Mitten im Krieg haben wir hier eine Oase des Friedens gefunden
Das italienische Ehepaar Giuseppe Magnoni und Maria Luigia Cioachin verbringen jedes Jahr mehrere Monate in Medjugorje. Von den Erscheinungen der Gottesmutter haben sie vor einem Viertel Jahrhundert erfahren. Durch ihre Beziehung zu Medjugorje haben zwei ihrer Kinder eine geistliche Berufung geschenkt bekommen. Seit zirka 14 Jahren organisieren sie von Italien aus Wallfahrten nach Medjugorje.
Liebe Freunde, könnten Sie sich unseren Lesern vorstellen?
Giuseppe: Wir kommen aus der Umgebung von Mailand, sind verheiratet und haben drei Kinder: unsere Tochter Barbara und unsere beiden Söhne Alexander und Simon. Barbara und Alexander haben durch Medjugorje eine geistliche Berufung geschenkt bekommen. Und Simon hat seine Frau hier kennengelernt. Meine Frau und ich sind bereits in Pension und können dadurch einen Teil des Jahres in Medjugorje verbringen. Medjugorje ist somit unser zweites Zuhause.
Wie war Ihre erste Begegnung mit Medjugorje?
Giuseppe: Ich war bereits vor meiner Frau in Medjugorje. Angefangen hat es damit, dass ich einer religiösen Gemeinschaft begegnet bin, die in Medjugorje entstanden ist. Ich bin auch Mitglied dieser Gemeinschaft geworden, die durch den Priester Giacomo Martinelli gegründet worden war. Während des Balkankrieges pflegte er zu sagen: „Wenn die Gospa auch in Kriegszeiten den Weg nach Medjugorje freihält, dann müssen wir hinfahren. Das was die Muttergottes verspricht, erfüllt sich auch.“ So reiste ich im Jahr 1993 zum ersten Mal nach Medjugorje. Wir sind bis Ancona mit dem Bus gefahren, dann bis Split mit dem Schiff und danach wieder mit dem Bus bis Medjugorje. Meine ersten Begegnungen in Medjugorje waren mit Flüchtlingen und Soldaten. Mir imponierten jene Soldaten, die hierher gekommen waren, um den Frieden zu suchen. Mitten im Krieg haben wir hier eine echte Oase des Friedens gefunden. Damals war auch unsere Tochter Barbara dabei, und ich erinnere mich noch, wie uns unsere Freunde und Bekannten abrieten, in diese Kriegszone zu fahren. Ich war dann einerseits wegen des Krieges sehr deprimiert, zugleich aber auch sehr froh und voll Frieden, da ich in Medjugorje der Muttergottes begegnet bin. Danach pilgerte ich mindestens einmal jährlich nach Medjugorje. Sieben Jahre später kam auch meine Frau zum ersten Mal nach Medjugorje. Das war ein besonderes Ereignis für unsere ganze Familie.
Haben Sie eine Veränderung an Ihrem Mann festgestellt, als er das erste Mal von Medjugorje nach Hause kam?
Maria Luigia: Ich habe eine Freude und einen Frieden bemerkt. Auch wenn ich erst sieben Jahre später nach Medjugorje gefahren bin, habe ich diesen Frieden von zu Hause im Gebet zutiefst erfahren. Seit fünfundzwanzig Jahren sind wir Mitglieder dieser Gemeinschaft und haben mit ihr viele italienische Heiligtümer besucht. Wir nahmen oft an verschiedenen Veranstaltungen und Gebetstreffen teil, wie z.B. den Besuchen von P. Jozo oder der Seher in Italien. Die Idee, eines Tages selbst Pilgerfahrten nach Medjugorje zu organisieren, reifte in uns lange Zeit. Ehrlich gesagt hatte ich auch Angst dorthin zu pilgern - ohne einen guten geistigen Begleiter. Aber im Jahr 2000 war es dann soweit. Wir organisierten unsere erste Pilgerreise nach Medjugorje, und ich kam zum ersten Mal mit. Als wir in Medjugorje ankamen, fühlte ich mich so, als ob ich schon mehrere Male da gewesen wäre. Das erste, was ich machte, war ein Dankgebet zur Königin des Friedens für die Berufung unserer Tochter. Seit damals organisieren wir Reisen nach Medjugorje, anfangs einmal jährlich und jetzt schon seit längerer Zeit einmal monatlich. Die Früchte sind reichlich.
Wie haben sie über Medjugorje gehört?
Giuseppe: Über Medjugorje haben wir durch Radio Maria gehört, wo regelmäßig über den Ort und die Ereignisse berichtet wird.
Hat die Reise nach Medjugorje in Ihrem Leben konkret etwas verändert?
Maria Luigia: In unserer Familie haben wir immer versucht, christlich zu leben. So haben wir auch unsere Kinder erzogen. Doch die Erfahrungen in Medjugorje haben unser Gebetsleben vertieft und unser Leben einfacher gemacht, befreit von unnötigen Dingen. So wollten wir, dass diese Glaubenserfahrung auch in unserer Kirche spürbar wird. Und wirklich hat unsere Gebetsgemeinschaft begonnen, an jedem ersten Freitag im Monat in der Kirche zu beten: Wir beginnen mit dem Rosenkranz, dann feiern wir die heilige Messe und anschließend folgt die Eucharistische Anbetung und die Betrachtung der Botschaften der Königin des Friedens. Das machen jetzt schon viele Jahre und die Zahl der Beter wächst ständig. Derzeit sind es bis zu fünfhundert Beter, die kommen.
Was hat Sie besonders motiviert, die Pilgerfahrten zu organisieren?
Giuseppe: Wenn man selbst die Botschaften von Medjugorje zu leben versucht und sieht, was die Gospa uns schenkt, dann möchte man einfach alles tun, damit auch viele andere diese Gnaden bekommen. Es ist nicht dasselbe, ob man von anderen davon hört oder ob man selbst die Gnaden dort empfängt. Wir möchten, dass jeder selbst diese Erfahrung der Gnade erlebt, denn jeder Einzelne hat besondere Bedürfnisse. Viele fragen mich, warum ich immer wieder hierher fahre, aber ich sehe jedes Mal, dass ich hier Glaubenserfahrungen mache und Begegnungen habe, die mich verwandeln, sodass ich einfach das Bedürfnis habe, öfters herzukommen. Ich kann den Leuten meine Erfahrungen erzählen, aber noch besser ist es, wenn sie ihre eigenen machen, und deswegen begleite ich die Pilgerreisen nach Medjugorje.
Wie kam es, dass sich zwei Ihrer Kinder für eine geistliche Berufung entschieden haben? Wie lange hat dieser Prozess gedauert?
Maria Luigia: Noch als ich meine Kinder im Mutterleib trug, betete ich, sie mögen ihr Leben Gott weihen. Zwei unserer Kinder entschieden sich für einen geistlichen Weg als erwachsene Menschen, und zwar durch Medjugorje. Beide haben schon einen angesehenen Beruf ausgeübt. Aber Gott wollte etwas anderes, und das haben sie beide angenommen. Aber es geschieht auch, dass aus unseren Gebetsgemeinschaften jährlich einige Berufungen kommen.
Giuseppe: Jedes Jahr im November organisieren wir eine Wallfahrt für Jugendliche. Momentan haben wir in unserer Gebetsgemeinschaft vier Burschen, die sich für das Priestertum entschieden haben, und zwei junge Mädchen, die auch eine geistliche Berufung spüren.
Können Sie uns sagen, was für Sie die Botschaft von Medjugorje für die Welt ist?
Giuseppe: Medjugorje ist ein starker Ruf, den Glauben zu leben. Wir sehen, wie die Leute kalt geworden sind, wenn es ums Gebet, die Glaubenspraxis und die Sakramente geht. Heute ist das Materielle für viele Menschen wichtiger geworden als das Spirituelle. Aber das Gebet ist genau das, was die Gottesmutter von uns möchte.
Maria Luigia: Die Reisen sind sehr mühsam, aber sehr wichtig, denn während der Reisen lernen die Pilger die Botschaften besser kennen. So wissen sie, was die Muttergottes möchte. Sie sagt es uns ja in ihren Botschaften klar und deutlich. In Medjugorje begreifen die Menschen die Wichtigkeit des Gebetes und erneuern ihren Glauben, der in ihnen schlummert.
Ist Medjugorje für Sie so etwas wie ein zweites Zuhause?
Giuseppe: Ja, hier leben wir einen Teil des Jahres. Einmal, es war während des Pilgerleiter-Seminars, spazierten wir durch das Dorf und sahen eine Tafel mit Wohnungsangeboten. In diesem Moment kam ein Herr auf uns zu, den wir spontan fragten, ob wir diese Wohnungen anschauen könnten. Er antwortete: „Ja, kommt nur.“ Und alles andere hat die Gospa organisiert. Seit damals ist Medjugorje unser zweites Zuhause. Wenn wir in Italien sind, sehnen wir uns so sehr nach unserer neuen Fahrt.
Womit zieht Medjugorje Ihrer Meinung nach Menschen aus der ganzen Welt an?
Maria Luigia: Die Muttergottes möchte uns retten.
Giuseppe: Ich kenne viele Menschen, die immer wieder mit uns hierher zurückkommen. Sie sagen, sie spüren großes Heimweh nach Medjugorje, und man hat den Eindruck, dass auch sie sich gerufen fühlen.
Was würden Sie uns, die wir immer hier leben, empfehlen?
Maria Luigia: Die Pilger werden nie vergessen, mit wieviel Liebe sie in den ersten Jahren empfangen wurden. Es soll so auch bleiben.
Giuseppe: Es wäre schön, wenn während des Gebetsprogramms in der Kirche alles andere schließen würde: Souvenir-Shops, Restaurants, Geschäfte. Das ist mein Wunsch.
Gibt es noch einen Gedanken, den Sie am Schluss mit uns teilen wollen?
Giuseppe: Medjugorje ist heute ein Gebetszentrum der Welt, eine Oase des Friedens, die man sonst schwer findet. Es liegt an uns beiden, an den Einheimischen und an den Pilgern, diese Oase zu bewahren. Das wird uns gelingen, wenn wir die Botschaften der Königin des Friedens leben.
Quellennachweis: www.medjugorje.hr/hr/glasnik-mira/, Kreso Sego
Deutsche Übersetzung: www.oasedesfriedens.at/ - März 2014