"In meinem Alltag gab es Gott eigentlich nicht"
Eva Heissenberger ihre Glaubensgeschichte:
"Ich stamme aus einem katholischen Elternhaus. Der Glaube an Gott, das war für mich nie ein schwieriges Thema und trotzdem war es so, dass der Glaube an Gott und Gott als Person in meinem Leben keinen Platz gehabt hat", berichtet Eva Heissenberger. Der sonntägliche Kirchenbesuch, aber auch Jugendtreffen in Pöllau oder Wallfahrten nach Medjugorje gehörten zu ihrer religiösen Praxis, aber ohne dass es Auswirkungen auf ihr Leben gehabt hätte. "In meinem Alltag gab es Gott eigentlich nicht. Ich habe mein Leben als Jugendliche gelebt, ohne Gott in meinem Leben zu kennen."
Bis zu einem Moment in Medjugorje 2008. "Ich hatte eine Phase, in der es mir nicht so gut ging. Da habe ich beschlossen, dass sich etwas ändern muss, dass ich entweder den Glauben für mein Leben nicht brauchen kann, oder dass ich Gott jetzt kennen lernen möchte.
Ich weiß nicht warum, ich habe mich dann in einer Beichte total geöffnet und gesagt, Gott es geht mir schlecht und entweder es gibt dich jetzt wirklich und ich merke das in meinem Leben, oder es gibt dich für mich nicht mehr.
Ab dem Zeitpunkt hat die Sehnsucht begonnen, dass ich Gott wirklich kennen lernen will und dass er in meinem Alltag Platz hat. Das hat sich dann Schritt für Schritt entwickelt. Wir haben in Aspang einen Gebetskreis gegründet und ich bin dadurch auch in Wien bei den Lorettos im Gebetskreis und in der Gemeinschaft gelandet. Ich habe es gar nicht so gemerkt, aber es hat Schritt für Schritt mein Leben, meinen Alltag verändert.
Ich bin die gleiche Person wie vorher, ich bin nicht von heute auf morgen total anders geworden. Ich habe die gleichen Probleme und Sorgen wie zuvor. Aber was für mich anders ist, ist diese tiefe Zuversicht in allen Dingen, die mir begegnen, dass ich nicht alleine bin, dass es da jemanden gibt, zu dem ich jederzeit kommen kann mit allem Schönen und allem Schwierigen. Ich muss mich nicht verstellen, ich kann mit meinen Fehlern, Problemen und Schwierigkeiten jederzeit vor Gott kommen, bin geliebt und begleitet. Glaube ist für mich ein Getragen- und Gehalten-Sein in allen Situationen in meinem Leben. Ein Leben ohne Gott wäre sehr traurig."
Quellennachweis: www.erzdioezese-wien.at/