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Unser Leben soll Vorbild sein


Interview der www.gebetsaktion.at/ mit Mirjana Dragicevic-Soldo aus 1995

Mir erscheint die Gospa an jedem 18. März, allerdings habe ich auch an jedem zweiten des Monats Erscheinungen. Diese Erscheinungen unterscheiden sich von denen, die ich früher gemeinsam mit anderen Sehern hatte und die ich auch noch jeden 18. März habe, in vielerlei Hinsicht. So höre ich zum Beispiel manchmal nur die Stimme der Gospa, während ich sie ein anderes Mal auch sehe. Auch weiß ich vorher nie den Zeitpunkt der Erscheinung und wie lange sie dauern wird.
Die Gospa erscheint mir an jedem zweiten Tag des Monats, um gemeinsam mit mir für jene zu beten, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben. Das Wort „Ungläubige“ verwendet sie nie.
Wir beten dann gemeinsam eine Viertelstunde, manchmal auch ein halbe oder sogar eine ganze Stunde Gebete, die mich die Gospa gelehrt hat. Die Gospa wünscht unsere Hilfe. Ich meine damit nicht nur die Hilfe der sechs Seher, sondern aller Menschen, die die Gospa als ihre Mutter erachten.
Die Gospa meint, wir könnten die Menschen auch durch unser Beispiel und durch unser Gebet verändern.
Wenn wir für jene beten, die durch ihren Unglauben soviel Unheil in der Welt anrichten, dann beten wir gleichzeitig auch für uns und unsere eigene Zukunft.
Wir müssen mit unserem Leben ein Beispiel setzten, damit auch sie die Liebe Gottes erfahren.

Die Gospa erschien mir bis Weihnachten 1982 regelmäßig. Damals sagte sie, dass sie mir auch weiterhin an jedem 18. März erscheinen werde. An diesem Tag habe ich zwar Geburtstag, aber die Gospa hat nie betont, dass sie aus diesem Anlass zu mir kommt. Aus welchen Grund sie gerade den 18. März gewählt hat, wird sich erst später erweisen, ebenso auch, warum sie den zweiten Tag jeden Monats gewählt hat. Diese regelmäßigen monatlichen Erscheinungen begannen am 2. August 1987 und die Gospa hat sie vorher nie angekündigt.

Ja, wir treffen uns relativ oft, gehen allerdings nicht gemeinsam zu den Erscheinungen. Wenn sie eine neue Botschaft erhalten, informieren sie mich natürlich darüber.

An jedem zweiten Tag des Monats beginne ich gleich nach dem Aufstehen zu beten. Ich weiß nie im Voraus, zu welcher Stunde mir die Gospa erscheinen wird. Marko, mein Mann kümmert sich an diesem Tag um den Haushalt und versorgt die Kinder.
Er betet und spielt mit ihnen und versucht ihnen verständlich zu machen, warum ich nicht bei ihnen bin. Es hat im Grunde noch nie Probleme gegeben. Für meine Familie ist das alles eine völlig normal Situation. Mein Mann versteht mich und hilft mir bei der Bewältigung meiner Aufgabe.

Ich bete jeden Morgen und spreche anschließend mit den Pilgern. Ich versuche ihnen die wichtigsten Botschaften zu vermitteln und ihnen begreiflich zu machen, wie sehr sie von der Gospa geliebt werden und welches Opfer sie für jeden einzelnen zu bringen bereit ist. Sie sagt in einer ihrer Botschaften: Ihr könnt nicht verstehen, wie sehr ich euch liebe – würdet ihr es verstehen, so würdet ihr vor Freude weinen.

Marias Ziel ist es uns zu Gott zu führen, weil sie uns liebt. Allein die Tatsache, dass sie solange erscheint, erweist doch deutlich, wie sehr sie uns liebt und wie viel zu tun sie für uns bereit ist. In all diesen Jahren kam nie ein böses Wort über ihre Lippen und  sie hat nie versucht, uns Angst einzujagen. Jedes ihrer Worte war begleitet von mütterlicher Fürsorge, Zärtlichkeit und reinster Liebe.

Ja, es überrascht mich tatsächlich. Allerdings lebe ich auch in der ständigen Angst, sie könnte uns wieder verlassen. Wenn sie mir erscheint, dann existiert die Welt um mich herum nicht mehr! Ich verspüre dann nur mehr den Wunsch, ewig bei ihr zu bleiben und mich von ihr führen zu lassen. Nach der Erscheinung brauche ich immer sehr lange, um zu akzeptieren, dass sie mich wieder verlassen hat und ich meinen Weg auf Erden ohne sie gehen muss. Sie zu sehen bedeutet für mich das Paradies.
Niemand von uns konnte ahnen, dass uns die Gospa so lange erscheinen wird. Als die Erscheinungen in Medjugorje begannen, gab mir ein Dorfbewohner ein Buch über Lourdes wo die Erscheinungen sieben Tage gedauert hatten. So stellte ich mir in meiner naiven Denkweise vor, dass es eben auch in Medjugorje so sein werde.
Irgendwie waren wir nach der ersten Erscheinung alle geschockt, und keiner von uns hätte zu hoffen gewagt, dass uns die Gospa so lange begleiten wird.

Ja, sie hat darüber mit Marija gesprochen.

Nein, nur Botschaften, die für uns alle gültig sind, nie waren es Botschaften, die nur Einzelne betreffen. Allerdings wurden jedem Seher spezielle Geheimnisse anvertraut. Da wir jedoch nie über den Inhalt dieser Geheimnisse sprechen, wissen wir auch nicht, was jeder Einzelne von uns erfahren hat. Ivanka, und ich haben je zehn Geheimnisse erfahren, danach hörten die täglichen Erscheinungen auf. Wir nehmen an, dass es auch bei den anderen Sehern so sein wird. Ob wir Recht haben, wird die Zukunft weisen.