Der Anfang der Erscheinungen erzeugte in mir zunächst Furcht. Ich war von Natur aus ein sehr zurückgezogenes Kind und schüchtern. Mit meinen 16 Jahren wusste ich zu diesem Zeitpunkt nichts über Erscheinungen. Bis zum 24. Juni 1981 hatte ich nie etwas über Marienerscheinungen, über Lourdes oder Fatima gehört. Ich hatte auch nichts darüber gelesen, wobei ich zugeben muss, als Kind auch nicht gern gelesen zu haben. Demnach stellte der Beginn der Erscheinungen für mich etwas völlig Neues und Unbekanntes dar. Es brachte viele Schwierigkeiten mit sich, zunächst mit unseren Eltern. Sie sagten uns, dass das nicht wahr sein kann, dass gerade uns die Gospa erscheint. Sie hatten natürlich Angst vor dem Regime. Später wurde von Seiten der kommunistischen Machthaber auf uns Druck ausgeübt. Sie sahen in uns den großen Feind ihres Regimes. Wir mussten leiden, aber nicht nur wir: Die ganze Pfarre war großen Angriffen und Widerständen ausgesetzt. Sie geschahen nicht nur durch den Staat, sondern auch durch die Kirche.
Für mich persönlich war der erste Erscheinungstag sehr schwer. Ich erinnere mich, dass ich vor Angst davongelaufen bin und nicht an die Möglichkeit glaubte, dass ich die Gospa gesehen habe. Erst am zweiten Tag, als wir uns der Gospa näherten und mit ihr zu reden begannen, wurde mir leichter und die Angst verschwand – besonders, als sich die Gospa als Königin des Friedens vorstellte und sagte: „Liebe Kinder, ich komme zu euch, weil mich mein Sohn schickt, um euch zu helfen.“
Die Gospa breitete ihre Hände über uns aus und sagte weiter: „Liebe Kinder, der Friede muss zu herrschen beginnen, zwischen den Menschen und Gott und zwischen den Menschen untereinander. Liebe Kinder, diese Welt befindet sich in einer großen Gefahr und es droht ihr die Selbstzerstörung.“ Das also waren die ersten Worte, die uns die Gospa gesagt hat und die sie durch uns der ganzen Menschheit überbringen wollte. An diesem zweiten Erscheinungstag und später waren wir zu 100 Prozent sicher, dass es die Mutter Maria ist. Ich möchte besonders betonen, dass ich am zweiten Erscheinungstag nicht mehr Angst hatte und bereit war, in jedem Augenblick – so wie auch heute – mein Leben für die Gospa zu geben. Die damaligen Machthaber, egal welchen Druck sie auf uns, auf unsere Eltern und unsere Familien ausübten, konnten uns nicht fertig machen, denn die Gospa war die ganze Zeit mit uns.
Jetzt, nach 28 Jahren, kommen mir diese Bilder wie ein Film in den Sinn. Sie werden in mir noch stärker, wenn ich die Erscheinung habe und wenn mich die Gospa zu diesen ersten Tagen zurückführt. Das alles gibt mir von neuem Kraft, damit ich auch weiterhin ein Instrument in ihren Händen sein kann, so, wie sie das möchte. In all den Jahren habe ich von den Pilgern oft gehört, dass sich die Gospa immer wieder wiederholt. Jedes Mal gab ich zur Antwort, dass es keine Mutter auf dieser Welt gibt, die ihre Kinder nicht unzählige Male ermahnen und anleiten würde, damit es die Kinder begreifen und besser werden. So ist es auch mit unserer Mutter, der Gospa, die sich oft wiederholt, damit wir Kinder von ihr lernen. Ich erlebe das auch selbst, dass ich manches in diesen 28 Jahren tausende Male wiederholt habe und nicht müde geworden bin. Die Welt, in der wir heute leben, ist wirklich sehr schwierig und verlangt von uns viel. Die Gospa möchte, dass wir große Schritte vorwärts machen, besonders im Bereich der Bekehrung des Friedens und des Familiengebetes. Es ist sehr wichtig, ihrem Ruf zu folgen, den sie vom Himmel her an uns richtet.
Die Pilger fragen mich weiters auch, warum die Gospa so oft kommt und was sie von uns möchte, denn wir haben die Kirche, die Sakramente und die Bibel. Auf diese Frage gibt uns die Gospa selbst Antwort: „Liebe Kinder, ihr habt sowohl die Kirche als auch die Sakramente, als auch die Bibel, aber ich frage euch, ob ihr all das lebt. Denn wenn ihr das leben würdet, bräuchte ich überhaupt nicht mehr zu kommen.“ Deshalb müssen wir auf eine solche Frage immer antworten: „Leben wir das, was wir schon haben?“ Die Gospa bringt uns nicht Neues und alles, was sie sagt, wissen wir aus dem Evangelium oder aus der Tradition der Kirche. Aber wir leben es leider nicht. Deshalb bleibt die Gospa bei uns, um all das, was wir schon haben, noch näher zu bringen, es uns zu vereinfachen, damit wir es zu leben beginnen, damit es uns und der ganzen Welt besser geht. Am Ende möchte ich zuallererst diese Pfarre einladen, welche die Gospa auf besondere Weise auserwählt hat, dass sie wirklich zu einem Zeichen wird, zu einem Licht für all jene, die kommen. Und wenn die Familien die Pilger empfangen, sollen sie auch vor ihnen beten, damit die Pilger das mit nach Hause nehmen und es in ihrem Familien ebenso tun. Wir müssen ein lebendiges Zeichen sein. Ich lade alle Menschen dieser Welt ein, dem Ruf der Mutter zu folgen und so zu leben, wie sie es uns lehrt. Besonders lade ich die Jugend der Pfarre und der ganzen Welt ein, eine neue lebendige Kraft der heutigen Kirche zu sein, das Programm der Gospa anzunehmen und so zu einem lebendigen Zeichen für die nächste Generation zu werden. So werden wir auf dem Gesicht der Gospa immer Freude finden.
Quellennachweis: www.gebetsaktion.at/