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Beeindruckendes Zeugnis über Kurt Knotzinger

"Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, Zeugnisse über Priester, die so wie Kurt Knotzinger geprägt haben, zu lesen", sagte Kardinal Schönborn beim Begräbnis des Priesters.
"Kurt Knotzinger war für mich das Beispiel eines Freude ausstrahlenden, begeisterten Seelsorgers", sagte Weihbischof Helmut Krätzl bei der Begräbnismesse für den am 7. März 2010 verstorbenen Priester. Zum Begräbnis des beliebten Priesters am 23. März waren mehr als 200 Menschen in die Luegerkirche am Wiener Zentralfriedhof gekommen, viele aus seinen Pfarren Gerasdorf und der Pfarre An der Muttergotteskirche.

Knotzinger begeisterte die Jugend
In der Predigt betonte Weihbischof Krätzl, dass Kurt Knotzinger - außer seiner großen Frömmigkeit - auch die große Liebe zur Jugend ausgezeichnet habe. "Die Jugend konnte er in vielerlei Weise ansprechen", so Weihbischof Krätzl. Sei es durch Musik oder durch seine Herzlichkeit und wohl besonders durch seine Sportlichkeit, die schon im Priesterseminar bewundert wurde. "Auch das war wohl ein Zugang zur Jugend. Er musizierte gerne und begeisterte andere dafür. So brachte er die Jugend zum Singen."
Die Begeisterung für die Musik hob auch der Direktor des Gymnasiums Sachsenbrunn, Gernot Braunstorfer, in seiner Rede in der Luegerkirche hervor. Die Saat, die Kurt Knotzinger in Sachsenbrunn als Professor für Religion und Musik gesät habe, sei aufgegangen, das bewies der Sachsenbrunner Schulchor, der zum Abschied von ihrem ehemaligen "Spiri", wie ihn die Schüler gerne genannt haben, das Lied "May the road rise" sangen.
Im Gottesdienst, dem Erzbischof Christoph Schönborn vorstand, sang der Wiener Lehrer-a-capella-Chor unter der Leitung von Günther Knotzinger, Mess-Ordinariums- Kompositionen von Kurt Knotzinger.

"Ein erwachsener, zärtlicher, liebevoller Mann"
Das wohl eindrucksvollste Zeugnis über den Priester, Lehrer und Erzieher Kurt Knotzinger las am Ende des Gottesdienstes der Kardinal vor. Ein Brief eines ehemaligen Schülers hatte ihn erreicht, in dem Kurt Knotzinger beschrieben wird.
So sei, zitiert der Kardinal aus dem Schreiben, Knotzinger als "einer der zärtlichsten Menschen in Erinnerung, dem ich je begegnet bin. Aber: dieser Mann hat mich nie berührt, so weit ich mich erinnere, hat er mir nicht einmal je übers Haar gestrichen. Er hat mir seinen Lebensraum zur Verfügung gestellt, weil er gespürt hatte, dass ich dem Druck und dem Zwang dieses Internats nicht gewachsen bin... Er hat mir zugehört, hat mir zugesprochen, war mir nahe wie sonst keiner - aber nie, kein einziges Mal auch nur im Ansatz 'übergriffig'. Hätte er Familie gehabt, wäre er ein toller Familienvater gewesen,hätte mich aber in der Abendfreizeit alleine gelassen. Weil er Priester war, weil er zölibatär gelebt hat, weil er ein Netz in einer gesunden Familie hatte, weil er ein unverkrampftes Verhältnis zu Sexualität und zu Frauen hatte - weil er ein erwachsener, zärtlicher, liebevoller Mann war (und die Betonung liegt auf jedem einzelnen Wort), konnte er mir diesen Lebensraum schaffen", zitierte Kardinal Schönborn aus dem an ihn gerichteten Schreiben eines ehemaligen Schülers von Sachsenbrunn.
"Gerade in Zeiten wie diesen", betonte der Kardinal, "ist es wichtig, Zeugnisse über Priester, die so wie Kurt Knotzinger geprägt haben, zu lesen".

Nach dem Gottesdienst wurde der Leichnam in der Priestergrabstätte der Erzdiözese Wien, gleich hinter der Luegerkirche bestattet.

Quelle Erzdiözese: Stephanscom.at

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