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Medjugorje ist die größte Pfarre der Welt

Sehr geehrter  Herr Pfarrer, Sie haben gestern in Medjugorie die Palmsonntagsliturgie gefeiert. Können Sie uns etwas über die vorösterlichen Ereignisse in der Pfarre Medjugorje sagen?
Am Palmsonntag waren sehr viele Pilger in unserer Pfarre; in erster Linie Pilger aus Österreich, die traditionell mit ihren Kindern kommen, um den Palmsonntag als Familienfeiertag zu begehen. Allein aus Österreich kamen mehr als 2000 Pilger an diesem Wochenende nach Medjugorje. Ich sage öfter, dass Medjugorje die größte Pfarre der Welt ist, weil in dieser Pfarre Pilger aus der ganzen Welt kommen. Es  waren auch viele Wallfahrer aus Kroatien und aus Italien bei uns. Es wurde in mehreren Sprachen gebetet und der feierliche Einzug Jesu Christi in Jerusalem gefeiert. Die liturgische Feier des Palmsonntags beginnt hier üblicherweise um 10.30 Uhr bei den Fundamenten der alten Kirche. Dort werden die Palmzweige gesegnet. Danach ziehen die Menschen in einer Prozession zur Kirche, wo die Leidensgeschichte gesungen und die hl. Messe gefeiert wird. Heuer durften wir P. Dr. Karo Lovric und P. Dr. Tomislav Pervan als Hauptzelebranten begrüßen. Aber es gab nicht nur diese feierliche Palmsonntagsmesse in Kroatisch, sondern viele Prozessionen in anderen Sprachen: Deutsch, Italienisch, Spanisch und Englisch. Alle Pilger feiern hier in Medjugorje den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem, wie sie es sonst in ihrer Heimat auf der ganzen Welt miterleben. Es ist schön, so viele Prozessionen mit Zweigen in den Händen und Liedern zu sehen. Es freut mich besonders, dass so viele Kinder kommen, welche die Feier noch schöner machen.

In der Karwoche bereiten sich viele Menschen durch die Beichte auf die Feier der  österlichen Tage
vor, Viele Pilger möchten gerade in Medjugorie zur Beichte gehen.
Wir haben hier schon am Freitag vor dem Palmsonntag mit vermehrten Beichtdiensten für die Pfarrangehörigen begonnen. Wir organisieren das deshalb, damit wir in der Karwoche Zeit haben für die Pilger, die in großer Anzahl kommen und beichten wollen. Die Mehrheit der Pilger beichtete vor 15 oder 20 Tagen bei sich zu Hause, aber sie wollen auf alle Fälle auch hier beichten. Dann gibt es auch solche, die 20, 30 oder 40 Jahre lang gewartet haben und mit dem Anliegen kommen, dass sie nur hier in Medjugorje beichten möchten. Für uns Beichtpriester ist das ein großer Segen, wenn wir einem Menschen begegnen, der nach vielen Jahren gerade hier beichten will. Wir sind uns dessen bewusst, dass nicht wir Priester es sind, die immer wieder all diese Menschen rufen, sondern dass das nur Gott durch die Gospa vollbringt.

Können Sie uns etwas über die großen Geheimnisse des Glaubens sagen die wir in dieser Woche feiern?
Wir befinden uns am Beginn der Karwoche, die gekennzeichnet ist durch ihre charakteristischen Themen. Es werden die großen Geheimnisse unseres Glaubens gefeiert, die wir Gläubige mit unserem Herrn Jesus tief erleben sollten. Er hat uns allen gezeigt, wie unser Weg ist und welchen Weg wir gehen sollen. Er selbst trug das Kreuz, um uns die Heimkehr zu unserem himmlischen Vater zu ermöglichen. Der Tod im menschlichen Leben hat einen Sinn und niemand, der ihm den Sinn abspricht, hat Recht, denn nur durch den Tod ist es uns möglich, in das neue Leben zu gelangen. Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang dessen, was erst kommen wird. Der Anfang des neuen Lebens, das sich in der Auferstehung Christi entfaltet. Das sind die größten Geheimnisse unseres Glaubens. Wer an das Leben glaubt, muss die Tatsache des Todes annehmen, und kein Tod gleicht dem anderen. Jeder Tod ist anders, so wie auch jeder von uns seinen Tod anders erleben wird. Gott ist derjenige, der uns das Leben gibt und der uns durch das Kreuz und den Tod zu neuem Leben führt. Ohne den Tod gibt es keine Auferstehung und ohne den Tod gibt es kein neues Leben - dieses Leben, nach dem wir uns alle sehnen, ist das Leben im Himmel mit dem auferstandenen Herrn Jesus Christus.

Das Gespräch führte Vitomir Damjanovic

Quellenangaben: Gebetsaktion Wien - www.medjugorje.de/files/downloads/Zeitschriften/Gebetsaktion/2008_Ausgabe_89.pdf