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Medjugorje - Ort der Begegnung

von Pater Dr. Leonard Orec OFM
 Medjugorje ist in acht Jahren zum Wallfahrtsort von Weltrang geworden.

Man schätzt die Zahl der Pilger aus dem Jahre 1988 auf etwa zwei Millionen. 1989 wurden in den ersten acht Monaten 748.000 heilige Kommunionen gespendet.

 Medjugorje ist zu einem Ort der Begegnung zwischen Ost und West, Süd und Nord geworden. Von den Pilgern aus dem Ausland waren die Italiener in den ersten Jahren zahlenmäßig überwiegend, jetzt haben die englischsprachigen Pilger sie überflügelt, danach kommt die Zahl der deutschsprachigen. Kleiner ist die Zahl der französisch-, spanisch- und portugiesischsprachigen Pilger.

 In diesem Jahr (1989) kam eine sehr große Zahl Pilger aus Ungarn und der CSSR. Aus Polen kommen verhältnismäßig wenige. Es wurden auch einige Pilger aus Rußland bemerkt.

 Die Kirche ist fast regelmäßig mit Blumen aus Singapur geschmückt, welche die Pilger als Geschenk mitbringen. Auch von den Philippinen kommen oft Pilger, seltener aus Vietnam und Hongkong. Gelegentlich kommen auch Pilger aus Japan, nicht selten Gruppen aus Australien und Neuseeland.

 Von den Ländern aus Übersee sind die Pilger aus USA am zahlreichsten, danach die aus Kanada und Brasilien. Mittelamerika und Mexiko, Bolivien und Argentinien sind auch vertreten.

 Auch aus dem Nahen Osten, aus Ägypten und aus Mittelafrika waren schon Pilger da.

 Im Jahr 1988 waren Priester aus 93 Ländern anwesend, unter ihnen auch Bischöfe und Kardinäle. Aus den Eintragungen der Konzelebranten bei den Abendmessen geht hervor: 1986: 1.015; 1987: 14.335; 1988: 12.000.

 Viele Pilger begegnen hier zum ersten Mal dem persönlichen Gott andere kehren wieder zu Ihm zurück, nachdem sie Ihn jahrzehntelang verlassen hatten.

 Jene, die sich taufen lassen wollen oder in die Katholische Kirche wieder aufgenommen werden wollen, werden von den Patres in Medjugorje gebeten, dies in der zuständigen Pfarre zu tun, damit sie vom Anfang an in das Leben der Ortskirche eingebunden sind und mit ihr in Verbindung bleiben. Diese Vorgangsweise wird auch bei Trauungen beachtet. Ohne schriftliche Zustimmung und Empfehlung des zuständigen Pfarrers werden Sakramente dieser Art den auswärtigen Pilgern nicht erteilt.

 Der Mittelpunkt, bei dem die Pilger in Medjugorje sich versammeln, ist die Feier der heiligen Eucharistie. Die heiligen Messen werden täglich nach folgender Ordnung gefeiert:
7.30 Uhr: kroatisch
8.00 Uhr: polnisch, ungarisch,
9.00 Uhr: deutsch
10.00 Uhr: englisch
11.00 Uhr: italienisch
12.00 Uhr: französich
13.00 Uhr: spanisch

 Bei jeder heiligen Messe wird gepredigt. An diesen Messen nehmen regelmäßig alle anwesenden Priester der betreffenden Sprache teil. Die Zahl der Gläubigen, die an den Gottesdiensten am Vormittag teilnehmen, variiert. Im Sommer 1989 haben an den Gottesdiensten für deutschsprachige Pilger durchschnittlich 600, an jenen für englischsprachige etwa 800, an den italienischen etwa 200 Pilger teilgenommen.

 Die Abendmesse ist wahrer Höhepunkt des Tages. Durchschnittlich 50 Priester nehmen daran teil, nicht selten auch mehr als 100. Das Evangelium wird in mehreren Sprachen verkündet. Die Fürbittgebete werden in verschiedenen Sprachen gesprochen. Das Eucharistische Gebet, das Vaterunser...werden in lateinischer Sprache oder mehrsprachig im Choral, oder in allgemein bekannten Melodien gesungen. Die Zahl der Gläubigen an gewöhnlichen Tagen übersteigt die Zahl 2000, zur Sommerzeit auch bis zu 6000, samstags und sonntags bedeutend mehr.

 Anbetung Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament
ist regelmäßig am Donnerstag von 14 bis 18 Uhr, ebenso nach der Abendmesse von 20 bis 21 Uhr. Seit 1988 wird regelmäßig am Mittwoch und am Samstag von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr Anbetung gehalten. An ihr nehmen mehrere hundert Gläubige teil, Einheimische und Ausländer. Nicht selten bleiben Gläubige sogar die ganze Nacht hindurch in Anbetung.

 In der Kirche wird jeden Tag der ganze Psalter (alle drei Teile des Rosenkranzes) gebetet.
Täglich vor der Abendmesse werden der freudenreiche und der schmerzhafte Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet und mit Liedern begleitet. Der glorreiche Rosenkranz wird nach der heiligen Messe gebetet. Auch während die Pilgergruppen auf den Erscheinungsberg oder auf den Kreuzberg gehen, beten sie gemeinsam den Rosenkranz.

 Jeden Freitag nach der heiligen Messe
wird vor dem Kreuz Jesu Christi in der Kirche gebetet. Eine große Zahl der Gläubigen, die bei der heiligen Messe anwesend waren, betet auch bei dieser Andacht noch mit.
Charakteristisch für Medjugorje ist auch das Beten des Glaubensbekenntnisses mit 7 Vaterunser, 7 Gegrüßet-seist-Du-Maria, 7 Ehre-sei-dem-Vater. Täglich betet man das kniend nach der Abendmesse. Viele Pilger beten das auch zu Hause jeden Tag, einzeln oder in der Familie.

Quellenangaben: www.gebetsaktion.at/cms/media/Heft015.pdf im Jahr 1989