Zum Hauptinhalt springen

Eine Chance für die Kirche

Pater Dr. Leonard Orec OFM
 Medjugorje ist in den letzten neun Jahren ein großer Anziehungspunkt für Pilger aus aller Welt geworden, zu einem Zentrum der Neu-Evangelisierung, zu einem internationalen Friedenszentrum. Die Entwicklung verlief ziemlich spontan, ohne große Organisation, ohne Hilfe der staatlichen und kirchlichen Behörden.

 Zahlreiche Friedenszentren, die in den vielen Staaten der Welt entstanden sind und die in Medjugorje ihre Wurzeln haben, konnten zum Sauerteig des Friedens werden, nach dem sich die ganze Welt so sehr sehnt.

 Nach Medjugorje kommen die Menschen aus religiösen Motiven. Sie suchen zuerst Gott, sind offen für die Botschaft des Evangeliums. Ist das nicht eine Chance für die "Evangelisation 2000", von der der Heilige Vater so oft spricht? Viele Medjugorje-Pilger wollen Botschafter des Evangeliums werden! Es gilt, sie für diesen Dienst auszustatten.

 Bei einer nicht geringen Zahl junger Pilger sind geistliche Berufungen erwacht. Eine beachtliche Zahl an Ordensgemeinschaften und Bistümern hat inzwischen Kandidaten und Mitglieder, die über Medjugorje zu ihnen gestoßen sind. Allein im Noviziat der Franziskanerprovinz von Herzegowina sind es zur Zeit sechs Kandidaten: zwei Kroaten, drei aus den USA, einer aus Australien.

 Uns ist bekannt, daß der Impuls von Medjugorje darüber hinaus zur Entstehung einiger geistlicher Gemeinschaften geführt hat.
 In Medjugorje findet sich eine immer größere Zahl von Priestern ein; nicht aus Neugier oder nur als Begleiter von Pilgergruppen, sondern als echte Bekehrte, die ihren Lebens- und Arbeitsstil geändert und sich vollkommen in den Dienst der Verkündigung gestellt haben. Viele von ihnen kommen einzeln oder in Gruppen, um hier ihre Exerzitien zu machen.

 Immer wieder melden sich Personen, die behaupten, daß sie in Medjugorje oder in Verbindung mit Medjugorje eine wunderbare Heilung erfahren haben. Einige legen auch ärztliche Dokumentationen über ihre Krankheit und deren Heilung bei.

 Unter den interessantesten Heilungen, die uns im Jahr 1990 mitgeteilt wurden, sind unter anderem folgende:
Die Heilung von Multipler Sklerose der Popsängerin Lola Falana aus Kalifornien, USA.
 Antonio Piras aus Sardinien wurde von einem Tumor und von Lähmung zu Hause geheilt, als ihm sein Pfarrer einen Stein vom Erscheinungsberg mitbrachte.

(Über diese zwei Fälle berichtete das italienische Fernsehen sowie andere Medien ausführlich.)

 Donica Anderson aus den USA gibt an, daß sie nach einem Verkehrsunfall auf wunderbare Weise geheilt wurde.

 Von Medjugorje inspiriert entstehen in der ganzen Welt Gebetskreise. Sie entwickeln sich zum Kern der Gebetserneuerung.

 Medjugorje-Pilger zeigen aber auch eine große Bereitschaft zur Hilfe an den Brüdern und Schwestern in Not. Sie zeigen schnelle Hilfsbereitschaft gegenüber den von Naturkatastrophen Betroffenen, den Kranken, Armen...
 Im Jahr 1990 hat "AAC"(Club der Anti Alkoholiker) in Medjugorje die Arbeit aufgenommen, der in- und ausländischen Alkoholikern fachliche und menschliche Hilfe anbietet.

 Nicht nur durch Gebet, sondern durch konkrete Aktionen setzen sich Medjugorje-Pilger für das ungeborene Leben ein. In vielen Ländern unterstützen sie alles, was in diesem Bereich unternommen wird.

 Ein freiwilliger Arbeitseinsatz österreichischer Jugendlicher, die in vier Gruppen zu je 50 Personen zwei Wochen in Medjugorje gearbeitet und gebetet haben, hat bei vielen Pilgern Begeisterung geweckt. (Für das Jahr 1991 erreichten uns Angebote auch aus anderen Ländern.)
Die Begegnungen haben sich als außerordentlich hilfreich erwiesen, nicht nur für diejenigen, die sich verpflichtet hatten, sondern auch für jene, die sie beobachten konnten. Nicht zu vergessen sind die Familien der Pfarrgemeinde, die sie unentgeltlich beherbergten.

 Medjugorje-Pilger zeigen sich auch gegenüber der Missionsarbeit der Kirche hilfsbereit. Eine besondere Chance öffnet sich für die Verkündigung der Kirche in den Ländern Osteuropas. In Medjugorje trifft eine große Anzahl von Pilgergruppen aus diesen Ländern ein. Sie fragen nach religiöser Literatur in ihrer Muttersprache.

 Viele sind bereit, in ihrem Milieu als Apostel zu wirken. Unter ihnen sind solche, die bereit sind, in die Weiten der Sowjetunion zu gehen, wo praktisch alle Hindernisse für eine Evangelisierung zusammengebrochen sind. Die Erde ist gepflügt - sie wartet auf den Sämann und den Samen! Die Frage ist: Wer kommt zuerst, und mit welchem Samen?

Quellenangaben: www.gebetsaktion.at/cms/media/Heft020.pdf/Nr.20 im Jahr 1991