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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Krieg ist niemals eine Lösung, sondern nur ZerstörungMit eindringlichen Worten und einem dramatischen Appell zum Frieden forderte Papst Franziskus beim Angelus am 2. Oktober 2022 den russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Beendigung des Krieges auf. Zugleich solle der ukrainische Präsident auf Friedensverhandlungen eingehen.

Denn der „Verlauf des Krieges in der Ukraine ist so ernst, verheerend und bedrohlich geworden, dass er Anlass zu großer Sorge gibt“, so der Papst. Er sei „zutiefst betrübt über die Ströme von Blut und Tränen, die in den letzten Monaten vergossen wurden“, über die Tausenden von Opfern, insbesondere Kinder, und die zahlreichen Zerstörungen, die viele Menschen und Familien obdachlos gemacht haben und weite Gebiete mit Kälte und Hunger bedrohen. „Gewisse Handlungen sind niemals zu rechtfertigen!“ so Papst Franziskus.

„Was muss noch geschehen? Wie viel Blut muss noch fließen, damit wir verstehen, dass Krieg niemals eine Lösung ist, sondern nur Zerstörung?“, ist Papst Franziskus zutiefst überzeugt. Im Namen Gottes und im Namen des Gefühls der Menschlichkeit, das in jedem Herzen wohnt, erneuere er deshalb seinen Aufruf zu einem sofortigen Waffenstillstand.
„Wir sollten die Waffen ruhen lassen und die Bedingungen für Verhandlungen suchen, die zu Lösungen führen, die nicht mit Gewalt durchgesetzt werden, sondern einvernehmlich, gerecht und stabil sind. Und das werden sie sein, wenn sie auf der Achtung des unantastbaren Wertes des menschlichen Lebens, der Souveränität und territorialen Integrität jedes Landes sowie der Rechte von Minderheiten und legitimen Anliegen beruhen“, so der Papst, der seine Ansprache mit einem Gebet beendet:
„Wir vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes, die die Herzen verändern kann, und auf die mütterliche Fürsprache der Königin des Friedens, wenn wir unser Gebet zu Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Pompeji erheben, geistig verbunden mit den Gläubigen, die in ihrem Heiligtum und in so vielen Teilen der Welt versammelt sind.“

Die Kirche begeht den Oktober als Rosenkranz-Monat und lädt die Gläubigen zur Erneuerung dieses meditativen Gebetes im persönlichen Leben und in den Familien ein. Im Zentrum jeder Betrachtung des Rosenkranzes steht Jesus, Gottes Sohn, der für uns Mensch geworden ist, am Kreuz gelitten und sein Leben für uns hingegeben hat und am dritten Tag auferstanden ist. Auf sein Leben mit den Augen seiner Mutter zu schauen, mit der Fülle ihrer Liebe und Gnade, lernen wir im Rosenkranzgebet. Von Perle zu Perle verändert sich dabei unsere Sicht auf die Welt und wir beginnen, unseren Alltag mit ihren Augen zu sehen und zu verstehen.

Beim Friedensgebet im Wiener Stephansdom, das besonders den Menschen in der Ukraine und an anderen Kriegsherden der Welt gewidmet war, ist etwas von diesem Frieden, der aus dem Gebet strömt, spürbar geworden. Bei der Erscheinung während des Rosenkranzgebets, von der Ivan später berichtete, hätte die Gospa, die Gottesmutter, eine Zeitlang für den Frieden gebetet, besonders für den Frieden in der Ukraine. Sie hätte sich umgedreht und ihren Blick auf die Ukraine gerichtet. Danach, so Ivan, hätte die Gospa uns allen ihren mütterlichen Segen gegeben und über allen anwesenden Priestern und auch für Berufungen in der Kirche gebetet. In diesem Gebet sei sie dann gegangen, im Zeichen des Lichtes und des Kreuzes mit dem Gruß: „Geht in Frieden, meine lieben Kinder!“

In dieser OASE berichten wir von diesem großen Ereignis im Stephansdom. Wir bringen die Ansprachen von Diözesanbischof Stanislaw Szyrokoradiuk aus Odessa und von Ivan Dragicevic aus Medjugorje, die uns daran erinnern, dass es ohne Gebet keinen Frieden gibt. Die Zeugnisse der Burschen der Gemeinschaft Cenacolo beim Friedensgebet erinnern uns daran, dass der Friede im eigenen Herzen beginnt. Wir sind dankbar, dass ihr Haus „Mutter der Guten Hoffnung“ im burgenländischen Kleinfrauenhaid heuer bereits sein 25-jähriges Bestehen feiern kann. Und der Bericht von Magnus MacFarlane-Barrow über einige der ärmsten Gegenden der Welt, in denen Menschen ums Überleben vor dem Hungertod kämpfen, öffnen die Augen dafür, dass der Krieg in der Ukraine Bauern in Kenia um ihre Nahrung und Kinder um ihre Schulbildung bringen können.
Zur Betrachtung der Botschaft der Gospa lädt uns DI Georg Höß ein.

Viel Freude am Lesen und einen gesegneten Rosenkranz-Monat wünscht Ihnen
Christian Stelzer

Oase des Friedens Oktober 2022