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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Kälte und Frost hielten Europa zu Beginn der Fastenzeit fest im Griff. Sogar in Medjugorje fiel seit langem wieder einmal Schnee.
Diese Extremsituation, die viele überraschte, offenbarte auch erstaunliche Reaktionen. So setzte die heimische Politik ein Zeichen der Solidarität: „Niemand soll in Österreich erfrieren!“, hieß es aus dem zuständigen Ministerium. Obdachlosen Personen müssten von Polizistinnen und Polizisten Notschlafstellen genannt werden, und sollten diese belegt sein, könnten sie in Bundesbetreuungseinrichtungen untergebracht werden.
Auch für die Landwirtschaft bringt der Frost Erfreuliches, denn viele Schädlinge, wie etwa Nacktschnecken und Blattläuse, sterben ab. Auch die Eier- und Larvenstadien des gefürchteten Buchsbaumzünslers überleben Temperaturen unter minus zehn Grad kaum.
„Dass Schädlinge durch den Frost in einem bestimmten Ausmaß dezimiert werden, ist eher positiv zu sehen. Negativeffekte sehe ich derzeit in der Landwirtschaft nicht“, ist ein Experte überzeugt.
Schädliches friert ab – ist das nicht auch ein Bild für die Fastenzeit, die viele Menschen für eine Rundum – Erneuerung nützen wollen?
In der jüdischen Tradition gibt es einen alten Brauch, nach dem zum Paschafest jeder auch noch so kleine Rest gesäuerten Brotes aus dem Haus zu entfernen war. Einerseits war das zur Erinnerung daran, was den Vorfahren bei der Flucht aus Ägypten passiert war: Als sie eilig das Land verließen, hatten sie nur ungesäuerte Brotfladen mitgenommen. Zugleich war aber das „ungesäuerte Brot“ ein Symbol der Reinigung: das Alte wegschaffen, um dem Neuen Platz zu machen. „Diese alte Tradition bekommt einen neuen Sinn“, erklärt der heilige Paulus, nämlich vom neuen „Exodus“ her, vom Übergang Jesu aus dem Tod in das ewige Leben. Und da Christus sich als das wahre Lamm für uns geopfert hat, können und müssen auch wir, seine Jünger, – dank ihm und durch ihn – „neuer Teig“ sein, „ungesäuertes Brot, das von allen Überbleibseln des alten Ferments der Sünde befreit ist: keine Bosheit und Schlechtigkeit mehr in unserem Herzen!“ (vgl. Predigt Papst Benedikt XVI. am Ostersonntag 2009).

Die Botschaft, die uns die Gospa, die Gottesmutter, am 25. Feber 2018 in Medjugorje anvertraut, ist wie ein Programm für die Fastenzeit: „In dieser Zeit der Gnade rufe ich euch alle auf, dass ihr euch öffnet und die Gebote, die Gott euch gegeben hat, lebt, damit sie euch durch die Sakramente auf den Weg der Bekehrung führen.“ Die Gebote, die Gott uns gegeben hat, leben, ist also der erste Schritt. Dabei denke ich natürlich spontan an die 10 Gebote, die Gott nach biblischer Überlieferung dem Propheten Mose auf dem Berg Sinai übergeben hat: 1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. 3. Du sollst den Feiertag heiligen. 4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. 5. Du sollst nicht töten. 6. Du sollst nicht ehebrechen. 7. Du sollst nicht stehlen. 8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. 9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
Es ist aber auch die Goldene Regel gemeint: Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! (Mt. 7,12), und das rechte Fasten, von dem bei Jesaja 58,6-7 gesprochen wird: Die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen.
Dann werden uns die Sakramente auf den Weg der Bekehrung führen, unser Licht wird hervorbrechen wie die Morgenröte und unsere Wunden werden schnell vernarben. (vgl. Jes 58,8).

In dieser österlichen OASE lädt uns Mag. Marija Stelzer ein, mit ihr die Worte der Gottesmutter zu betrachten. Mag. Stelzer ist in Medjugorje aufgewachsen und seit dem Beginn der Erscheinungen besonders mit den Ereignissen verbunden.

Zu welch großen Werken der Barmherzigkeit Menschen durch die Anwesenheit der Gospa in unserer Zeit bewegt werden, durfte ich im Gespräch mit P. Enrico Porcu erfahren. Das Interview mit P. Enrico finden Sie in dieser OASE.

Eine gnadenvolle Vorbereitung auf Ostern und den Segen des Auferstandenen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens März 2018