Zum Hauptinhalt springen

Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei…“, heißt es in einem bekannten Karnevalslied. Alle Events, würde man heute sagen, die bunten, frohen Feste sind zu Ende, und die 40-tägige österliche Bußzeit beginnt.
Auch der letzte Ball des Faschings, das traditionelle Kränzchen der berühmten Tanzschule Elmayer in der Wiener Hofburg, das am Faschingsdienstag um 18 Uhr beginnt, endet pünktlich um Mitternacht, dem Beginn der Fastenzeit.
Fast könnte man meinen, dass für ganz Wien und alle Österreicher damit eine Zeit der Entbehrung beginnt. Der Wunsch nach Veränderung ist wahrscheinlich zu keiner anderen Jahreszeit größer und mehr im Bewusstsein als am Aschermittwoch, dem Beginn der österlichen Bußzeit.
Schon der Name des Aschermittwochs leitet sich von einer alten Tradition her, als sich Büßer zu Beginn der Fastenzeit ein Bußgewand überzogen und sich mit Asche bestreuen ließen. So wurde der „Tag der Asche“ seit Papst Gregor dem Großen zum Beginn des vierzigtägigen Fastens.
Mit der Asche, die aus verbrannten Palmzweigen des Vorjahres gewonnen und mit Weihwasser besprengt wird, bezeichnet der Priester die Gläubigen mit einem Aschekreuz auf der Stirn und spricht dazu die Worte: „Bedenke,  Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst!“, oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!“
Viele Programme werden uns zu Beginn der Fastenzeit von Gesundheitsportalen und Society-Magazinen angeboten, meist mit dem Schwerpunkt auf Körperkult und Schönheit: „Mit der 7-Tagesdiät in den schlanken Frühling“, heißt es auf der Titelseite von „medizin populär“.
Der Himmel bietet uns ein anderes Programm an: „Meine Kinder, arbeitet an euch in dieser Gnadenzeit, in der Gott euch die Gnade gibt, dass ihr in der Entsagung und im Aufruf zur Umkehr Menschen mit klarem und beständigem Glauben und mit Hoffnung sein werdet.“
Gebet und Fasten, die Umkehr und Versöhnung, wozu uns die Gottesmutter in ihrer Botschaft vom 25. Feber 2017 einlädt, werden unseren Glauben an das neue Leben, das Jesus uns schenkt, erneuern. Die Schönheit, die damit Hand in Hand geht, ist eine unvermeidliche Nebenwirkung der Umkehr. Anders als jene unerwünschten „Side Effects“ von teuren Medikamenten, vor denen Arzt und Apotheker die Patienten warnen, erlösen himmlische Heilmittel ganzheitlich und brauchen keine aufwendige Nachbehandlung. Denn Gott hat uns erforscht und kennt uns, ob wir sitzen oder stehen, er weiß von uns und sieht unsere Bedürfnisse (vgl. Psalm 139, 1-2).
Beginnen wir mit kleinen Schritten. „Heute lade ich euch von neuem zum Gebet ein, damit ihr euch durch Gebet, Fasten und kleine Opfer auf das Kommen Jesu vorbereitet.“, sagt die Gospa in einer Botschaft (Medjugorje, 25.11.1996). Und ein anderes Mal: „Entsagt dem, was euch hindert, Jesus näher zu sein.“
Fasten soll nicht dem Selbstzweck dienen, sondern uns freier, offener und wacher machen für das Kommen des Herrn in unser persönliches Leben. Mutter Teresa lebte aus der ständigen Begegnung mit Jesus, dem sie in den Leidenden und Sterbenden, in den Ärmsten der Armen, selbst auf den Straßen und Müllhalden dieser Welt begegnete und diente.
Beten wir, dass unser Glaube in der Begegnung mit Gott und den Mitmenschen neu erwacht, „so dass Winde und Stürme ihn nicht brechen können.“ Erneuern wir unser Gebet vor dem Kreuz (vgl. Medjugorje 20.2.1986) und richten wir unseren Blick auf die Leiden und Wunden Jesu (vgl. Medjugorje 22.3.1984). Von ihm kommt der Friede – für uns und für alle, für die wir beten.
In dieser OASE lädt uns Prälat. Dr. Joahnnes Gamperl ein, mit ihm die Worte der Gottesmutter am Beginn der österlichen Bußzeit zu betrachten.
Mit dem Fasten aus physiologischer und geistlicher Sicht befassen sich in dieser OASE verschiedene Beiträge. Möge uns diese Zeit helfen, unseren Glauben zu vertiefen!
 
Viel Freude beim Lesen wüscht Ihnen
Christian Stelzer

Oase des Friedens März 2017