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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer


Das Wochenende um den Palmsonntag gilt traditionell in Medjugorje als „Wochenende der Österreicher“: Tausende Pilger aus verschiedenen Gegenden Österreichs ziehen bei der Palmprozession hinter der rot-weiß-roten Fahne in die Kirche bzw. in die Halle des Hl. Johannes Paul II. ein und stimmen sich betend und singend auf die Heilige Woche ein.
Für Medjugorje gilt dieses Wochenende nach den langen, ruhigen Wintermonaten, in denen es manchmal auch schneit – so wie am Freitag vor dem Palmsonntag – als Beginn der neuen Pilgersaison, und für viele Pilger ist es eine besondere Gnadenzeit, wie man an den langen Warteschlangen vor den Beichtstühlen, den Pilgerströmen auf den Kreuzberg und den Podbrdo und an der übervollen Kirche, in der man beim deutschsprachigen Gottesdienst kaum noch einen Steh(!)platz ergattert, erahnen kann.

Mit aufgeladenen Batterien geht es dann zurück nach Hause, in den Alltag, in die Familie, zu den Freunden, in die Gemeinschaft, an den Arbeitsplatz, um das zu bezeugen, was in Medjugorje das Herz so voll macht: die barmherzige Liebe, die immer wieder neu überrascht, die mit uns ist und unser Leben, unsere menschliche Armut und Gebrechlichkeit teilt, uns allen Groll aus dem Herzen nimmt und den Hass überwinden hilft und uns schließlich erahnen lässt, was unser Leben im Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi so besonders macht.
„Dies ist der zentrale Verwandlungsakt, der allein wirklich die Welt erneuern kann“, ruft der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Blick auf das Kreuz den hunderttausenden Jugendlichen auf der Ebene von Marienfeld am 21. August 2005 zu. „Was von außen her brutale Gewalt ist – die Kreuzigung –, wird von innen her ein Akt der Liebe, die sich selber schenkt, ganz und gar.“
„Der Tod ist gleichsam von innen verwundet und kann nicht mehr das letzte Wort sein. Das ist sozusagen die Kernspaltung im Innersten des Seins – der Sieg der Liebe über den Hass, der Sieg der Liebe über den Tod. Nur von dieser innersten Explosion des Guten her, die das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlungen ausgehen, die allmählich die Welt umformt.“ Denn „alle Menschen warten immer schon irgendwie in ihrem Herzen auf eine Veränderung und Verwandlung der Welt.“, so Papst Benedikt weiter.
Ist nicht das Ostergeheimnis jenes Ereignis, das die Menschen von je her im Innersten suchen, die Verwandlung der eigenen Existenz in Liebe, die Christus allein in dieser Unfassbarkeit schenkt!

„Wir Christen glauben und wissen, dass die Auferstehung Christi die wahre Hoffnung der Welt ist, jene Hoffnung, die nicht trügt.“, ruft Papst Franziskus den Gläubigen in seiner Osterbotschaft zu. „Tod, Einsamkeit und Angst haben nicht mehr das letzte Wort. Es gibt ein Wort, das darüber hinausgeht und das nur Gott aussprechen kann: Es ist das Wort der Auferstehung“ (vgl. Johannes Paul II., Ansprache zum Abschluss des Kreuzweges, 18. April 2003). Mit der Kraft der Liebe Gottes nimmt sie „den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten“ (Exsultet der Osternacht), so Papst Franziskus.
Papst Franziskus bittet um das Gebet für die Menschen in den Krisenherden der Welt, in Syrien, im Heiligen Land, in Venezuela, auf der koreanischen Halbinsel, in der Ukraine, auf dem afrikanischen Kontinent, für all die Kinder, die aufgrund von Kriegen und Hungersnot ohne Hoffnung, ohne Bildung und ohne Gesundheitsversorgung aufwachsen, und für die politischen Verantwortungsträger auf der ganzen Welt, dass sie die Menschenwürde achten und sich für das Gemeinwohl und die Sicherheit der Menschen engagieren.

„Ich rufe euch auf, mit mir im Gebet in dieser Zeit der Gnade zu sein, in der die Finsternis gegen das Licht kämpft.“, sagt uns die Gottesmutter in ihrer Botschaft vom 25. März 2018.

Schließen wir uns diesem Gebet an, zu dem uns die Gospa einlädt und zu dem uns Papst Franziskus aufruft – damit Gerechtigkeit und Liebe siegen und wir selbst zu Zeugen der Auferstehung werden, die alle Dunkelheit vertreibt und wahre Hoffnung schenkt.

In dieser OASE lädt uns Mag. Andreas Schätzle, Programmdirektor von Radio Maria Österreich, ein, mit ihm die Worte der Gospa zu betrachten.

Severio Gaeta, Chefredakteur der bekannten italienischen Wochenzeitschrift Famiglia Cristiana, sprach während des Treffens der Pilgerleiter Ende Feber in Medjugorje über die zentrale Rolle von Medjugorje für unsere Zeit und die Verantwortung, die Worte der Gottesmutter authentisch weiterzugeben. Wir geben sein Interview in dieser OASE wieder.

Eine gesegnete Osterzeit und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens April 2018