Zeugnis von Roland, Augsburg

Roland erlebte unzählige besondere Momente beim Jugendfestival in Medjugorje, das ihn wie kein anderes Ereignis in seinem Glaubensleben geprägt hat. Hier fasst er für uns seine Erfahrungen nochmals zusammen.

Normal ist das nicht!

Das in Worte zu fassen, ist gar nicht so einfach. Aber wer schon einmal dabei war, wird ähnliche Erinnerungen haben: Um drei Uhr nachts auf den Kreuzberg steigen, bevor der Ansturm beginnt. Bewegende Zeugnisse im Cenacolo hören. Sich einen guten Platz fürs Abendprogramm sichern – und gegen südländische Damen verteidigen, die kurz vor Beginn plötzlich ganz vorne stehen wollen. Gänsehaut bei der nächtlichen Anbetung. Pizza beim Vlado. Das beeindruckende Musical der ehemaligen Drogenabhängigen. Ausgelassener Lobpreis am Ende vor der Kirche. Und ganz zum Schluss „Gospa majka moja“, bevor man auf dem Heimweg noch ein kühles Herzegovačko genießt.

Ich habe mich oft gefragt, was Medjugorje so besonders macht. Warum stehen hier Jugendliche Schlange vor den Beichtstühlen? Warum betet man vor der Messe freiwillig zwei Rosenkränze und bleibt danach noch zur Anbetung? Niemand muss mitmachen – alles ist freiwillig. Oder warum meckert in einem Bus voller Jugendlicher keiner, wenn man mitten in der Nacht – teils barfuß – auf den Kreuzberg marschiert? Ausschlafen wäre bequemer.

Ich glaube, es liegt daran, dass es die Muttergottes ist, die ruft und einlädt. Und wer sich darauf einlässt, spürt: Sie meint es gut mit einem.

Gott steht im Zentrum

Viele sagen, Maria dürfe nicht zu sehr im Mittelpunkt stehen, damit Gott nicht in den Hintergrund rückt. Was ich in Medjugorje – besonders beim Jugendfestival – erlebt habe, war genau das Gegenteil: Wenn Maria ruft, dann führt sie immer zu Gott. Und zu niemand anderem.

Die Hl. Messe am Abend ist der Höhepunkt des Tages. Bei der eucharistischen Anbetung begegnen viele Jugendliche Jesus so intensiv wie nie zuvor – das bezeugen unzählige persönliche Erfahrungen. Und der Titel „Beichtstuhl der Welt“ passt wirklich: Hier werden Herzen mit Gott versöhnt.

In den Gruppen, mit denen ich dort war, habe ich echte Bekehrungen miterlebt. Keine frommen Träumereien, sondern tiefgreifende Veränderungen bei bodenständigen, im Leben stehenden Menschen. Beim Jugendfestival steht ganz klar Gott im Mittelpunkt – und sonst niemand.

Meine Berufung verdanke ich wesentlich auch Medjugorje

Ich bin unendlich dankbar, dass ich meine Berufung ganz wesentlich Medjugorje – und besonders dem Jugendfestival – verdanke. Es gab zwar keinen Moment, in dem es plötzlich „Klick“ gemacht hat. Es war eher ein langer, manchmal mühsamer, aber im Rückblick wunderschöner Weg.

Ein Ereignis aber hat sich tief eingeprägt: der Moment, in dem Hunderte Priester durch die Reihen gehen und die Heilige Kommunion spenden. Ich habe sie genau beobachtet – wie achtsam und liebevoll manche ihre Hand über die Hostienschale hielten, wie konzentriert sie gingen, um inmitten von 60.000 Menschen nicht zu stolpern. Und in mir wuchs der Wunsch: Das möchte ich auch tun. Jesus zu den Menschen bringen. Vorsichtig, liebevoll, aber mit Entschiedenheit und dem Blick nach vorne.

Kurz vor meinem Eintritt ins Priesterseminar 2015 bin ich mit dem Fahrrad zum Jugendfestival gefahren – 1.820 Kilometer! Es kostete viel Schweiß, und fast jedes Körperteil tat weh. Aber es war eine unvergessliche Wallfahrt – als Dank für alles, was mir Gott durch die Muttergottes in Medjugorje geschenkt hat.

Dort habe ich so oft erfahren, was es heißt, sich mit Gott auf den Weg zu machen – auch wenn dieser manchmal hart ist. Aber die Ankunft entschädigt für alles. Beim Jugendfestival habe ich erkannt: Gott existiert. Er liebt uns bedingungslos. Und: Es ist schön, ganz normal und fröhlich katholisch zu sein.

Diese Erfahrung wünsche ich jedem Menschen auf der Welt.

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Quelle: Medjugorje aktuell
Foto:ICMM

Hinweis: Dieser Erfahrungsbericht wurde redaktionell gekürzt. Die vollständige Version ist in der Zeitschrift Medjugorje aktuell erschienen.