Der Rosenkranzmonat: Zeugnis von Anna Maria
- Der Tag, der ihr Verhältnis zum Rosenkranz für immer veränderte -
Wenn wir auf die Geschichte der Kirche schauen, sehen wir, dass gerade durch den Rosenkranz viel Unheil abgewendet wurde, wie z.B. bei der Seeschlacht von Lepanto oder durch den Rosenkranzsühnekreuzzug in Österreich - das kann uns auch in der heutigen Zeit ein Hinweis und eine Hilfe sein. Vertrauen wir in kleinen und großen Dingen auf die Kraft und Macht des Rosenkranzgebetes! Was es braucht, ist unsere Entscheidung zum Gebet - auch und gerade dann, wenn es schwer ist und uns viel Überwindung kostet. Davon gibt uns auch Anna Maria Zeugnis.
Vom Pflichtgebet zum Liebenlernen
Ich bin in einer katholischen Familie aufgewachsen und durfte von meinen Eltern einen lebendigen Glauben lernen. Lange Zeit war das Rosenkranzgebet für mich jedoch nur ein Pflichtprogramm, dessen Bedeutung ich nicht verstand. Doch Gott und unsere Mutter Maria haben viel Geduld, und so wurde aus dem „Muss“ ein „Kennen- und Liebenlernen“, begleitet von einem tiefen Staunen. Ein passender Vergleich für meinen Weg zum Rosenkranzgebet ist der eines Zoobesuchs: Viele Menschen beobachten ein scheinbar schlafendes Tier. Obwohl man es selbst langweilig findet, bleibt man dennoch stehen, weil andere es tun. Mit der Zeit wartet man gespannt darauf, dass das Tier erwacht – und dann zeigt sich seine wahre Schönheit.

Rosenkranz: anstregend und ermüdend
Das Rosenkranzgebet war immer Teil meines Lebens, vor allem durch Menschen, die mir nahestehen und es schätzen. Ich empfand es lange als anstrengend und langweilig, wollte es aber nicht ablehnen, da es für viele meiner Glaubensvorbilder von Bedeutung war. Mit der Zeit wandelte sich meine innere Ablehnung in Akzeptanz, doch mein Herz war noch nicht wirklich dabei. Der Weg, das Gebet lieben zu lernen, ist noch nicht abgeschlossen, aber es gab bereits Etappen. Seit dem Internationalen Prayerfestival der Jugend 2000 in Marienfried (2014) trage ich einen Rosenkranz in meiner Handtasche. Besonders berührte mich, dass dieser Rosenkranz schon für mich gebetet wurde, was ihn mir wichtig machte.
Ein Tag an dem ich den Rosenkranz brauchte ...
Eines Winterabends wartete ich spät am Bahnhof auf meinen Zug. Es war kalt, die Halle leer, und die wenigen Geschäfte waren geschlossen. Plötzlich setzte sich ein junger Mann, obwohl viele Plätze frei waren, direkt neben mich. Als ich aufstand und den Platz wechselte, folgte er mir und setzte sich gegenüber. Unwohl und unsicher, was seine Absichten waren, dachte ich daran, mein Handy zu benutzen, wusste aber, dass es mich nicht wirklich ablenken würde. Dann fiel mir der Rosenkranz in meiner Handtasche ein. Obwohl ich noch nie in der Öffentlichkeit den Mut hatte, ihn zu beten, fühlte er sich in diesem Moment wie ein Anker an. Also nahm ich ihn heraus und begann zu beten.
Mehr als ein Anker
Demonstrativ zog ich den Rosenkranz aus meiner Tasche und hielt ihn offen auf meinem Schoß, während ich betete. Doch er war in diesem Moment mehr als nur ein Anker! Ich schloss bewusst die Augen und nahm mir vor, sie erst nach dem Gebet wieder zu öffnen. Dabei versuchte ich, die Rosenkranzgeheimnisse lebendig werden zu lassen: Wie war wohl das Wetter, als Jesus getauft wurde? Wie roch es dort? Was fühlte Jesus, was dachte er? So vertiefte ich mich mit geschlossenen Augen in die Szenen, bis die ganze unangenehme Situation um mich herum verschwand. Ich fühlte mich nicht länger beobachtet, sondern war ganz bei Maria und Jesus. Als ich fertig gebetet hatte und meine Augen öffnete, war der junge Mann verschwunden, und es war Zeit, zum Zug zu gehen. Dieses Erlebnis hat meine Beziehung zum Rosenkranz für immer verändert. DANKE, HERR!
Das komplette Zeugnis findet Ihr in unserer Zeitschrift „medjugorje aktuell".
Foto:Media Mir Medjugorje
Quelle:Zeitschrift "medjugorje aktuell"