Verlasse alles, was du hast und bist
und folge Mir nach!


Interview mit Hubert Liebherr - Teil 2

Dipl.-Ing. Hubert Liebherr wurde am 25. September 1950 in Oberschwaben geboren. Er studierte Bauingenieurs- und Vermessungswesen und war bis 1988 Mitinhaber des berühmten Liebherr-Konzerns (Baumaschinen, Fahrzeugkräne und Flugzeugausrüstung). In Medjugorje wurde er von der Muttergottes in die Nachfolge Jesu gerufen und stellt sein Leben seitdem in den Dienst der Muttergottes. Vielen Medjugorjepilgern ist der Name Hubert Liebherr ein Begriff, auch durch die Vortäge über seinen "Weg zum Glauben", die er überall dort hält, wo er angefragt wird.

Wie kam es dazu, dass Sie sich in den Dienst der Muttergottes gestellt haben?

1988 organisierten Albrecht und ich einen Filmvortrag über Medjugorje in unserer Heimatstadt Biberach und dann unsere erste Pilgerfahrt mit einer Pilgergruppe nach Medjugorje. Mein Vater war davon nicht so begeistert, er meinte, ich könne meinen Glauben nicht so öffentlich machen, denn dabei würde ich mich vor den ungläubigen Mitarbeitern lächerlich machen und es sei für einen Unternehmer nicht gut, nur von einem Teil der Mitarbeiter anerkannt zu sein. Ich stellte mir die schwierige Frage: Wie soll ich mich für Medjugorje einsetzen- ohne der Öffentlichkeit ausgesetzt zu sein?

Bei einer Pilgermesse wurde im Anschluss das Weihegebet an das Unbefleckte Herz Mariens gebetet. Bei diesem Gebet spürte ich innerlich deutlich: Jetzt kommt deine Antwort auf die Frage, wie ich zukünftig mit diesem Engagement umgehen kann. In dem Moment betete die Vorsprecherin die bekannten Worten des Gebets: "... und verlasse alles was du bist und hast und folge Mir nach!"

Nachfolgen? Wie und Wohin? Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf, aber ich hatte keine Antwort darauf. Ich fühlte mich restlos überfordert. Am nächsten Tag ging mein Flug nach Medjugorje und ich sagte zur Gottesmutter: "Wenn du das wirklich willst, dann gib mir in Medjugorje ein Zeichen, dann will ich mich entscheiden!"

Am ersten Tag in Medjugorje hielt ich Ausschau nach einem Zeichen- aber es passierte nichts. Am nächsten Tag, in der deutschsprachigen Hl. Messe, begann der Morgen mit dem kannten Marienlied: Segne Du Maria, segne mich Dein Kind, damit ich hier den Friede und dort den Himmel find! In dem Moment als das Wort "Himmel" gesungen wurde, durfte ich eine übernatürliche Herrlichkeit versprüren, die ich nicht ertragen konnte. Es war als würden alle Chöre des Himmels den Herrn lobpreisen und ich stand als einziger Sünder dazwischen. Ich wollte nur weg. Die Herrlichkeit war nicht zu ertragen. Dann wusste ich: "Ja, ich werde alles verlassen, was ich bin und habe und werde Dir nachfolgen!", ohne zu wissen, wie das gehen soll.

"Die Pilger bleiben der Person dankbar, die sie nach Medjugorje gerufen hat: Der Gospa"

War es für Ihr Umfeld schwer, Ihre Entscheidung zu akzeptieren?

Im ersten halben Jahr war es sehr schwer. Es gab viele Diskussionen, in welchen ich versuchte, meinen Weg zu erklären, doch ich wusste auch am Anfang nicht, wie dieser Weg konkret aussehen könnte. Das Problem war, dass ich das Erlebte nicht beschreiben konnte, denn dafür gibt es keine Worte. Jetzt spinnt er total! Diesen Satz bekam ich öfter zu hören. Meine Freunde und Familie dachten, ich wäre nicht mehr normal und meine Frau verlangte, dass ich zum Psychiater gehe. Ich habe mich jedoch geweigert, das war zuviel für meinen Stolz.

In dieser Zeit habe ich mit meinem Herrgott gerungen, ich kam mir vor wie bestellt und nicht abgeholt. Was habe ich falsch gemacht? Warum hast Du mich genommen? In einer Nacht, nach einer langen und anstrengenden Diskussion, lag ich im Bett und dachte verzweifelt: "Lieber Gott, lass mich in Ruhe und such dir einen anderen!" Da hörte ich eine männliche Stimme in mir, die sagte: "Wie willst du je deinen Glauben bezeugen, wenn du es nichtmal vor deinen Freunden kannst?" Da wurde mir klar, dass ich keinen Menschen dieser Erde von  meinem Glauben überzeugen muss, sondern nur meinen Weg gehen und damit meinen Glauben bezeugen.

 

Was berührt Sie in Medjugorje am meisten? Worin sehen Sie die Hauptfrüchte, die von diesem Ort hervor gehen?

Die Tausende von Menschen, die selbst nach der Abendliturgie, die immerhin über fast 3 Stunden geht, noch vor dem ausgesetzten Allerheiligsten knien. Die vielen Menschen, die in Medjugorje für sich persönlich das Sakrament der Liebe und der Barmherzigkeit Gottes, die Beichte, wiederentdecken. Am Jahrestag zählte ich über 100 Priester, die gleichzeitig die Beichte hören, hierbei wird das Gnadenwirken Gottes ganz offensichtlich. Nach Pilgerfahrten fällt mir mmer wieder auf: Die Menschen haben einen neuen Humor, eine neue Zuversicht, eine neue Hoffnung. Ihr Kreuz ist zwar nicht leichter geworden- aber sie hätten mehr Kraft es besser tragen zu können. Sie bekommen eine Gewissheit: Gott existiert. Sie beginnen, ihren persönlichen geistigen Weg zu gehen und regelmäßig zu beten. Sie beginnen ihr Leben über das irdische Dasein hinas auf die Ewigkeit auszurichten. Sie beginnen, den Herrn zu lieben, Ihm zu vertrauen und Ihm nachzufolgen. Sie bleiben der Person dankbar, die sie nach Medjugorje gerufen hat: die Gospa.

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