In Medjugorje berühren sich Himmel und Erde
- Zeugnis von Anika Moser, Unterallgäu -
“Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns …“ so beginnt ein Lied, das sind die ersten Zeilen eines Liedes, das mich schon seit Kindertagen begleitet. Ich besuchte als Kind jede Woche die Jugendgruppe der christlichen Gemeinde in meinem Dorf. Dort sangen und singen wir bis heute dieses Lied. Der Jugendgruppe blieb ich, später dann als Mitarbeiterin, treu. Jetzt ruft dieses Lied besondere Rührung in mir hervor, sodass ab und an, ganz unbemerkt, Tränen über meine Wangen laufen. Ist es nicht viel zu oft so, dass wir uns im Alltag vergessen?
Gottes Liebe traf mich völlig unerwartet
Viel zu oft vergaß ich als Teenager und junge Erwachsene das tägliche Gebet, den Rosenkranz, die Beichte oder den Gang zur Heiligen Messe – vielleicht war es mir auch kein Bedürfnis. Der Glaube war durch die Jugendgruppe zwar präsent, doch die wichtigsten Dinge gerieten in Vergessenheit.
Bis zu jenem Tag vor etwa fünf Jahren, als sich ein mir sehr wichtiger Mensch still und leise aus dem Leben verabschiedete und die ewige Erlösung bei Gott fand. Von einem Moment auf den anderen stand die Welt still. Der Alltag und alles vermeintlich Wichtige rückten in den Hintergrund. Ich fühlte mich verloren, Entscheidungen fielen mir schwer, alltägliche Dinge wurden zur Herausforderung, und nichts schien mir mehr wichtig.
Doch genau in dieser Zeit durfte ich Gottes unglaubliche Liebe zum ersten Mal spüren. Ich erkannte, dass uns Seine Liebe durch die scheinbar ausweglosen, tristen Zeiten trägt – wenn wir Ihm vertrauen. Von da an verspürte ich das Bedürfnis, mich Ihm zu öffnen und mein Leben in Seine Hände zu legen.
Plötzlich erkannte ich auch die kleinen Wunder des Alltags – sei es ein Parkplatz vor der Arztpraxis oder ein pünktlicher Zug. Ich ging regelmäßig zur Heiligen Messe und dankte im Gebet für diese „wunderbaren Geschenke des Alltags“. Und doch fehlte mir oft das „Herz bei der Sache“.
Dort wollte ich hin!
An einem Sonntag sah ich mit meiner Mama und meiner Schwester den Film Mary’s Land im Kino – ohne große Erwartungen. Doch die Geschichten der Menschen, die von Medjugorje erzählten, rührten mich zu Tränen. Sofort kam mir das Lied in den Sinn: „… wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu …“. Ich war fest entschlossen, diesen Ort selbst zu besuchen.
Über Silvester 2018/2019 fuhren wir gemeinsam mit dem Verein Medjugorje Deutschland dorthin. Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich erwartete – wollte aber offen und ohne Vorurteile ankommen. Heute weiß ich: Maria hat mich gerufen.
Medjugorje ist für mich ein Ort, der die Seele mit Liebe erfüllt. Es ist, als würde man sich selbst und seinem Spiegelbild begegnen. Ob der Kreuzweg auf den Kreuzberg, bei dem man Jesu Auferstehung ganz nah spürt, oder die Beichte, die ein Gefühl von Reinheit und Neuanfang schenkt – dieser Ort verändert. Es sind auch die tiefen Gespräche mit anderen Pilgern, die zeigen: Jeder trägt sein Päckchen. Und doch erfahren viele, wie die Muttergottes sie auf wundersame Weise begleitet.
Für mich ist Medjugorje der Ort, an dem man wirklich ankommt – weil die Seele dort mit der Liebe Gottes gefüllt wird. Ich bin heute sicher: Wenn ein Herz sich ganz von dieser Liebe berühren lässt, dann kann der Mensch seinen Weg neu finden – an dem Ort, wo der Himmel die Erde berührt.
Quelle: Medjugorje Aktuell
Foto: ICMM
Dieser Text wurde leicht gekürzt. Die vollständige Version finden Sie in der Ausgabe unserer Zeitschrift.
