- Julia Kleinheinz, Jugend 2000 -

Fan oder Nachfolger Jesu? Diese Frage hörte ich in einem Film mit dem Titel „Not a fan“ und dachte mir sofort: „JA ich bin ein Nachfolger.“ Je mehr ich in das Thema einstieg, umso mehr wurde mir bewusst, dass ich in so vielem doch eher ein Fan bin. Ich finde diesen Jesus toll, doch in der Nachfolge bin ich noch lange nicht soweit, obwohl ich den Weg mit Gott schon so lange gehe. Wir beten vor dem Essen, gehen regelmäßig in die Hl. Messe, Spenden an Missionare oder christliche Hilfswerke, hören christliche Musik und haben einen Fisch auf dem Auto kleben. Wir sind begeistert von diesem Jesus und glauben an Ihn, doch geben wir UNS diesem Jesus auch vollkommen hin? So wie sich Jesus uns hingegeben hat? Wir glauben an Jesus, doch folgen wir Ihm nach?

In der Bibel sagt uns Jesus oft „glaubt an mich“ doch wesentlich öfter fordert Er uns auf „folge mir nach“. Dabei ist an Jesus zu glauben oft viel einfacher als Ihm nachzufolgen, denn verschiedenste Gründe halten uns ab Jesus wirklich nachzufolgen. Bei Lk 9,58 sagt Jesus „ … die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo Er Sein Haupt hinlegen kann.“ Jesus fordert uns hier auf alle Bequemlichkeit abzulegen. Wenn du Mir folgen willst, dann wird es unbequem für dich, du hast keinen eigenen Komfort mehr." Das Problem ist nur, dass wir Menschen von Natur aus auf Bequemlichkeit aus sind und viel Zeit damit verbringen es uns noch bequemer zu machen. Bin ich ein Nachfolger und lege ich die Bequemlichkeit ab um Ihm nachzufolgen oder schaue ich Jesus von meinem (geistigen) Sofa aus zu?

Akzeptiere ich das All-inclusive- Paket?

Gleich im nächsten Vers des Lukasevangeliums begegnen wir einer weiteren, vertrauten Situation. In Lk 9,59 fordert Jesus einen Seiner Jünger ganz konkret auf: „Folge mir nach!“ Der erwiderte: „Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.“ Jesus sagte zu ihm: „Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!“. Diese Antwort ist eine nachvollziehbare Entschuldigung. Doch Jesus will nicht vertröstet werden auf einen späteren Zeitpunkt. Wir finden immer wieder neue Entschuldigungen und Begebenheiten, warum es jetzt noch nicht gut ist, in die totale Nachfolge zu gehen. Erst noch das Studium beenden, die Beziehung ist jetzt wichtig, wenn das mit dem Job geregelt
ist, wenn ich verheiratet bin, wenn die Kinder aus dem Haus sind usw. Als Fans vertrösten wir Jesus, obwohl Sein Aufruf jetzt gilt! Wir übergeben Jesus unser Leben aber trotzdem schließen wir Ihn aus. Hat Jesus Zutritt zu jedem Zimmer in mir? Als Nachfolger lasse ich Jesus nicht nur einzelne Räume sondern ich akzeptiere das „All-inclusive-Paket“ und übergebe Ihm den Generalschlüssel.

Nicht nur wissen – sondern handeln!

Jesus will von uns mehr als ein Lippenbekenntnis. Er will, dass wir nicht nur darum wissen, was es heißt, in Seiner Nachfolge zu sein. Er fordert uns auf, es auch zu tun. Ein so passendes Beispiel ist hier die Geschichte eines junge Pärchens, deren Eltern in den Urlaub fahren und dieihnen ein Notizbuch überreichen in dem alles Wichtige steht, z.B. die Versorgung der Haustiere, was im Garten zu tun ist, wann der Müll raus muss, wie sie mit den Dingen im Haus umgehen müssen, usw. Als nun die Eltern aus dem Urlaub zurückkommen ist im Garten alles vertrocknet, die Haustiere sind tot, der Müll liegt rum und das Haus ist völlig vernachlässigt. Das junge Pärchen aber freut sich über die Heimkehr der Eltern
und sie laufen ihnen freudestrahlend entgegen. Sie erzählen, dass sie sich alles zu Herzen genommen haben, was in dem Büchlein stand. Die wichtigen Dinge haben sie sich markiert, sie haben immer
wieder darin gelesen und sogar Freunde eingeladen, um gemeinsam mit ihnen darin zu lesen und darüber zu sprechen. Was würden wir dazu sagen, wenn wir die Eltern wären?

Die Liebe macht den Unterschied!

Wie sehr tun wir wirklich das, was Jesus von uns möchte? Und was tue ich dafür, dass ich Sein Wort
nicht nur kenne, sondern selbst zu diesem Wort werde? Wir können Jesus nicht beeindrucken in dem
wir uns einen Fisch auf das Auto kleben, noch mehr beten, noch andächtiger in der Kirche sind – dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden – doch das, was einen Fan von einem Nachfolger unterscheidet, ist die Liebe! Jesus will, dass wir Ihn mit ganzer Kraft und ganzem Verstand lieben. Dann bekommt unsere Nachfolge Sinn und wird zur Realität egal ob in der Freude oder im Leid. Ich sehne mich nach weniger Ausreden, weniger Bequemlichkeit, weniger äußeren Zeichen. Ich will selber wieder viel mehr zum Wort werden und Ihm nachfolgen mit Entschlossenheit und Liebe!