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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."
".Erlaubt Jesus in Euch zu beten", Interview mit Mutter Teresa (Seligsprechung 19.10.2003)
Welche Bedeutung hat die Muttergottes in Ihrem persönlichen Leben? Welche Führung haben Sie durch die Muttergottes erfahren.
Sie ist meine Mutter. Sie die Mutter Jesu. Sie gehört Jesus. Daher ist sie auch meine Mutter. Sie ist der Ursprung unserer Freude, besonders auch in unserer Ordensgemeinschaft. Sie ist da, um zu antworten. Sie ist da, um zu helfen. Sie ist da, um zu schützen. Sie ist da, um uns zu führen.
Mutter, die ganze Welt kennt Ihren Einsatz für die Ärmsten der Armen. Weniger bekannt hingegen ist die kontemplative Komponente in Ihrer Ordensgemeinschaft. Was können Sie uns in diesem Zusammenhang sagen?
Das zu beantworten und zu verstehen ist schwer. Aber die ganze Welt kennt die Frucht unserer Kontemplation. Die Frucht unserer Verbindung mit Jesus und Maria ist die Arbeit, die Liebe zu Gott in der tätigen Nächstenliebe. Und ich glaube, alle wissen, dass wir außerstande wären, das anzubieten, was wir tun, wenn nicht eine stärkere Kraft von innen da wäre. Deswegen ist unser Leben eng verwoben mit der Eucharistie, mit dem Brot des Lebens. Und die Eucharistie – das Brot des Lebens – und Jesus in den Ärmsten der Armen hilft uns, kontemplativ zu sein im Licht und im Herzen der Welt; denn wir sind vierundzwanzig Stunden mit Jesus.
Man hat den Eindruck, dass noch nie so viel über den Frieden in der Welt gesprochen wurde und dass die Sehnsucht nach dem Frieden noch nie größer war als in unseren Tagen. Auch in Medjugorje ist die Botschaft des Friedens das Zentrum. Wie denken Sie darüber: Was können wir Christen tun, um diesen Frieden heute in die Welt zu bringen?
Die Welt hat den Frieden noch nie so sehr gebraucht wie jetzt, denn es gibt so viel Leid. Es gibt so viel Böses, Zerstörung – besonders von Leben. Ich komme immer zum gleichen Ergebnis: Wenn eine Mutter ihr eigenes Kind töten kann, wer kann dann noch die anderen daran hindern, ebenfalls Böses zu tun? Gott sagt in der Heiligen Schrift sehr klar: Selbst wenn eine Mutter ihr Kind vergessen könnte… (vgl. Jes. 49,15) Und heutzutage vergessen viele Mütter durch die Abtreibung, dass sie Mutter sind. Und wenn sie – eine Mutter – das tut, wie leicht fällt es dann uns, zu vergessen, dass jeder einzelne von uns eine von Gott geschaffenen Persönlichkeit ist, in der Gott wohnt. Wie kann sich eine Mutter, die ihr Kind tötet, der Gegenwart Gottes erinnern? Wenn sie ihr Kind zerstört, so zerstört sie das Bild Gottes, die Gegenwart Gottes. Darum haben die Welt und die Kirche noch nie die Heiligkeit so sehr gebraucht wie heute. Darum glaube ich auch, dass wir die Heiligkeit, dieses Beten und Opfern, den Menschen wieder bringen müssen; denn was ist Heiligkeit? Gebet und Opfer, eins zu sein mit Jesus. Das wird wiederkommen, denn Taten der Liebe sind Taten des Friedens. Helligkeit ist nicht nur für Priester und Ordensleute, sondern für alle Menschen. Alle sind zu Größerem berufen. Sie sind dazu geschaffen, zu lieben und geliebt zu werden. Das ist Heiligkeit. Heiligkeit ist ein Geschenk, das Gott gibt, wir können es nicht fordern. Aber Jesus sagt ganz klar, wir sollen heilig sein. Die Heiligkeit ist kein Privileg von wenigen. Die Heiligkeit ist einfach eine Verpflichtung für alle. Natürlich können wir von uns nicht einfach sagen: „Ich bin heilig“. Aber Jesus sagt deutlich: Lasst die Menschen eure guten Werke sehe, damit sie den Vater im Himmel preisen. Eine der besten Taten des Heiligen Geistes ist die Heiligkeit. Wir müssen Gott viel verherrlichen.
Mutter, sehen Sie bedeutende Zeichen der Hoffnung in unserer Zeit, und welche wären diese Zeichen?
Ja, es gibt viele und immer mehr Zeichen der Hoffnung in unserer Welt. Besonders der Hunger der jungen Leute nach Gott ist eine solche Hoffnung.
Mutter, was möchten Sie diesen jungen Menschen sagen, wie sie zu dieser Heiligkeit kommen können. Was ist wichtig?
Die Reinheit. Es ist sehr wichtig, dass Reinheit rein bleibt; dass Keuschheit Keusch und Jungfräulichkeit Jungfräulich bleibt. Denn das ist das schönste Geschenk, welches Liebende einander am Tag ihrer Hochzeit machen können. Das ist das schönste Geschenk, wenn sie einander wirklich lieben und sei einander die Liebe geben: ein reines Herz und einen reinen Körper. Wenn sie einander das geben, dann können sie wirklich aneinander festhalten, dann können sie ein Herz und eine Seele sein; voller Liebe im Herzen Jesu durch Maria. Und wenn Gott jemanden zu einem Ihm geweihten Leben beruft, dann ist diese Reinheit das schönste Geschenk für den Herrn. Um zu dieser Reinheit fähig zu sein, um ein reines Herz haben zu können, brauchen wir das Gebet; brauchen wir die Muttergottes in unserem Leben, die uns schützt, die uns führt und die mit uns ist. Und wir brauchen ein freies Herz. Es ist deshalb wundervoll, zu sehen, was die jungen Leute verlangen, die zu unserer Ordensgemeinschaft kommen: Sie wollen ein Leben in Heiligkeit. Sie wollen ein Leben in Armut, Gebet und Opfer, das sie dann zum Dienst an den Ärmsten der Armen hinführt. Das ist eine wunderbare Großzügigkeit des Herzens. Und besonders wünschen die jungen Leute, die zu uns kommen, das Gebet und die Anbetung.
Mutter, Sie haben von Medjugorje gehört. Und Sie wissen, dass es sechs Jahre sind, dass die Muttergottes den Kindern regelmäßig Botschaften gibt und jene, die sie zu hören wünschen. Und das Wichtigste in diesen Botschaften ist Gebet, Buße, Umkehr und Fasten, um den Frieden zu erlangen. Das sind die wichtigsten Punkte in der Botschaft.
Genau das sind die Erfordernisse der heutigen Zeit. Wenn wir nicht beten, können wir nicht fasten. Wozu ist Fasten gut? Damit wir ein reines Herz bekommen. Ein reines Herz ist ein bekehrtes Herz. Um zur Umkehr zu gelangen, brauchen wir tiefe Demut. Wenn wir demütig wie Maria sind, dann werden wir fähig sein zu versuchen, so heilig zu sein wie Jesus. Und deshalb fordert uns unsere Mutter immerfort auf, zu beten und zu fasten. Beten und Fasten geben ein reines Herz, und ein reines Herz kann Gott sehen. Und wenn wir im Nächsten Gott sehen, dann werden wir den Frieden haben und Liebe, Einheit und Freude. Das ist der Grund – glaube ich -, warum die Muttergottes uns so bittet, ein Leben der Buße und des Gebets zu leben. Denn das schenkt ein reines Herz, und ohne ein solches können wir Gott nicht sehen. Die Muttergottes war Gott so wohlgefällig, war Ihm so nahe, war so voll der Gnade, gerade weil sie ein reines Herz hatte. Und ein reines Herz zu haben, das ist auch Geschenk Gottes. Am Tage Seiner Auferstehung gab uns Jesus das Geschenk des Sakramentes der Buße: „Wenn wir zur Beichte gehen, gehen wir hin als Sünder, voll mit Sünden. Wenn wir von der Beichte weggehen, sind wir Sünder ohne Sünden, das heißt mit reinem Herzen. das ist die Größe und die Freude dieses Geschenkes, das Gott uns gegeben hat am Tage der Auferstehung, am Tag der Freude.
Ihr braucht ein reines Herz, um Gott in der Stille des Herzens sprechen zu hören. Und das ist auch der Beginn des Gebetes: zuzuhören. Und wenn Ihr zugehört und die Stimme Gottes in Eurem Herzen vernommen habt, dann beginnt das Gebet, und Ihr antwortet Gott und sprecht zu Gott aus der Fülle Eures Herzens. Und dann wiederum hört Ihr, und Gott spricht. Und dann sprecht Ihr, und Gott hört. Dieses Sprechen und Zuhören, das ist Gebet. Und deshalb ist die Anbetung etwas so Wunderbares, weil Er ganz da ist, um zu sprechen und zu hören.
Mutter, aus Ihrer Erfahrung: was sollen wir beim Gebet besonders beachten?
Erlaubt Jesus, in Euch zu beten! Ja, tatsächlich: ER muss in uns beten, weil Er weiß, was wir am meisten brauchen. Und nochmals: Um zuhören zu können brauchen wir ein reines Herz. Ein reines Herz heißt, Stille und innere Freiheit. Deshalb brauchen wir Armut. Armut ist Freiheit. Deshalb brauchen wir diese ungeteilte Liebe in Reinheit, denn das ist Freiheit. Das ist ein reines Herz. Deswegen brauchen wir auch die totale Hingabe an Gott und den Gehorsam, insbesondere den totalen Gehorsam gegenüber dem Heiligen Vater, zur Lehre der Kirche. All das zusammenmacht unser Herz rein. Und mit einem reinen Herzen können wir Jesus halten, Ihn behalten. Er kann dann in uns leben, in uns beten und in uns leiden, in welcher dieser Formen auch immer ER bei uns sein will. Ob wir an Seiner Passion durch Leiden teilnehmen, durch Demütigungen, Sorgen: Wir müssen Ihm nur erlauben, Sein Leben in uns zu leben. Das ist Gebet, das ist Vereinigung mit Ihm, das heißt an Ihm festzuhalten. Manche Menschen finden vielleicht bessere Worte in ihren eigenen Gebeten, aber ich weiß nicht so recht.
Ist es nicht so, dass Gott sich selbst abhängig macht von unserem Gebet?
"Ja, sehr stark! Er handelt nicht, ohne dass wir darum bitten. Gott macht sich abhängig, macht sein Tun abhängig vom Gebet. So eine Achtung hat Er vor uns. So sehr respektiert Er unsere Freiheit. Er zwingt uns zu nichts. Aber ER möchte, dass wir Ihn bitten, und zwar immer, immer du immer wieder. Er sagt es so klar in der Heiligen Schrift: Mein Vater liebt euch, weil ihr Mich liebt Alles ist eng miteinander verbunden. Der Vater gibt euch alles, was ihr in Meinem Namen erbittet. Die Zärtlichkeit der Liebe Jesus zu Seinem Vater ist so lebendig, so klar."
Auszüge aus einem Interview, das Dr. Leo-M. Maasburg, 06.06.1987 führte.
Quellennachweis: Gebetsaktion Wien
