Advent: Komm Herr Jesus, Maranatha!


Der Adventszeit ist ein ganz besonderer Zauber inne: Heimlichkeiten, Plätzchenduft in der Luft, etc ... Doch worum es eigentlich geht, ist, unser ganzes Herz Jesus zu öffnen, und die Zeit des Advent als Zeit der Sehnsucht zu leben.

Kleine Opfer aus Liebe zu Jesus

Meine Geschwister und ich versuchten in dieser vorweihnachtlichen Zeit kleine Opfer für das Jesuskind zu bringen. Bei jeder guten Tat durften wir einen Strohhalm in die Krippe legen, um Ihm ein weiches Bettchen zu bereiten, wenn Er am Heiligen Abend kommen würde. Dann kam der 23. Dezember und das war mit Abstand der zweitspannendste Tag im Jahr – nach dem 24. Dezember. Die Türen zum Wohnzimmer wurden verschlossen, vom Christkind, versteht sich. Meine einzige Hoffnung etwas von Ihm zu erhaschen, wenn es den Baum schmückte und die Geschenke brachte, war der Blick durch das Schlüsselloch oder den unteren Türspalt, indem ich mein Gesicht ganz fest auf den Fußboden drückte. Den großen Weihnachtstag ersehnte ich mit kindlichem Herzen!

Am 24. Dezember in der Früh war das erste, das ich versuchte, die Türe zum Wohnzimmer zu öffnen. Vielleicht hatte das Christkind in der Nacht ja doch vergessen, die Türen wieder zuzusperren, nachdem es alle Geschenke gebracht hatte? Doch vergeblich, ich musste bis zum Abend warten, bis dann endlich nach dem Gebet in unserer Bauernstube, das Glöcklein läutete das uns ins Wohnzimmer rief. Mit großen Kinderaugen bestaunten meine Geschwister und ich das hell erleuchtete und geschmückte Wohnzimmer. Wir sangen Weihnachtslieder, beteten, aßen und lachten miteinander. Geschenke und Nettigkeiten wurden ausgetauscht. Ich kann mich an all das noch gut erinnern und es erfüllt mein Herz mit Freude und Dankbarkeit eine so behütete und schöne Kindheit gehabt zu haben.

Ich versuche Ihn wirklich zu ersehnen!

Diese wunderbaren Erfahrungen waren der Grundstein für die lebendige Beziehung zu Jesus die ich jetzt als 33-jährige leben darf. Was bedeutet Advent heute für mich? Es ist die Zeit im Jahr in der ich versuche, Jesus mehr Platz in meinem Herzen einzuräumen und Ihn wirklich zu ersehnen! Wie mache ich das? Ich verbinde mich im Gebet mit Jesus und sage Ihm, dass ich Ihn als Retter und Emmanuel, Gott mit uns, ersehne! Ich meditiere die wunderbaren Texte und Lesungen, die uns die Kirche in der Adventszeit vorschlägt. Alle Texte, die wir in der Heiligen Messe in der vorweihnachtlichen Zeit hören, zielen auf das Kommen Jesu ab. Maranatha: Komm Herr Jesus – das soll unser Gebet im Advent sein. Als ein besonderes Geschenk empfinde ich die Rorate-Messen zu denen ich jedes Jahr gehe. Die dunkle Kirche ist nur mit Kerzenlicht erleuchtet und Jesus, der kommen soll und in jedem Herzen neu geboren werden möchte, macht das Dunkel hell. Er ist mein Licht und mein Heil, heißt es im Psalm 27. Ich will Ihn von ganzem Herzen ersehnen und Ihm mein Herz als Krippe bereiten.

Eine Zeit der Sehnsucht!

Eine Zeit der Sehnsucht! Jeder von uns ist eingeladen die Adventszeit als eine Zeit zu leben, die von großer
Sehnsucht geprägt ist. Eine Zeit, in der neben Weihnachtsmärkten, Kaufrausch und Glühwein trinken, Jesus wirklich als der Messias und Friedensfürst erwartet wird. Gerade in dieser Zeit, in der so viele Kriege toben und so viele Menschen auf der Flucht sind, möchte Jesus als der kommen, der den wahren Frieden bringt.
Wo beginnt Friede? In den Herzen, die das kleine Jesuskind in sich aufnehmen. Er kommt nämlich als der, der uns Seine offenen Arme entgegenstreckt und in diesen offenen Armen ist nur Liebe. Mein Gebet ist es, dass wir immer mehr verstehen, was Advent wirklich bedeutet. Das, was Jesus von uns möchte, ist die persönliche Beziehung zu jedem von uns! Das wird uns nur gelingen, wenn wir Ihm Zeit schenken, in der unser Herz an dem Seinen ruhen kann. So können wir gemeinsam in dieser Adventszeit das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten und mit den Worten eines alten Hymnus beten:



Erwartet den Herrn, steht als Knechte bereit an der Tür,
schon jauchzt jeder Stern,seht, Er kommt, seht, Er kommt,
wir sind hier. Komm Herr Jesus, Maranatha.
Entzündet die Lampen ihr Mägde, erglühet im Geist,
im Kommen des Ewig Geliebten, der Kyrios heißt.
Komm Herr Jesus, Maranatha.
Du wirfst dein Feuer zur Erde und willst,
dass es brennt, und wir sind der Mund,
der anbetend Dein Kommen bekennt.
Komm Herr Jesus, Maranatha.

Komm Herr Jesus, Maranatha