31. Sonntag im jahreskreis


Sonntagsevangelium

Die Frage des Schriftgelehrten nach dem ersten und größten Gebot scheint aufrichtig gewesen zu sein. Die Antwort Jesu ist uns so bekannt, dass wir Mühe haben, sie wirklich zu hören. Jesus erinnert den Fragenden an das Glaubensbekenntnis, das er als frommer Jude jeden Tag spricht. Gott lieben heißt: ihn als den Einzigen anerkennen, sich von ihm so ergreifen lassen, dass man auch dem Nächsten etwas von der Liebe Gottes mitteilen kann. Dabei geht es nicht um Gefühle, sondern darum, dass die Menschen Gottes Macht und Herrschaft erfahren können.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?
Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr.
Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft.
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr und es gibt keinen anderen außer ihm
und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer.
Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

Mk 12, 28b–34

Quellen:
Evangelium Tag für Tag
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron