23. Todestag von Pater Slavko Barbarić


Zeugnis von Silvia Keller

Heute begehen wir den 23. Todestag von P. Slavko Barbarić. Silvia Keller, eine Pilgerleiterin aus der Schweiz, lässt uns an einem Erlebnis teilhaben, das sie kurz vor seinem Tod hatte.

„Liebe Medjugorje-Freunde, 
es war anfangs November im Jahre 2000, als ich mit einer kleinen Pilgergruppe in Medjugorje weilte. Es hatte wenig Pilger, wir hatten genügend Platz in der Kirche und es war überall sehr ruhig. Ich nutzte diese ruhige Zeit, um jeweils früh auf dem Erscheinungsberg zu beten. Ich mag mich sehr gut erinnern, wie ich an einem Morgen bei der Tafel des vierten Geheimnisses vom schmerzhaften Rosenkranz stand, als mich plötzlich ein Geräusch aufschreckte. – Dazu muss ich sagen, dass ich an diesem Morgen keinem Menschen begegnet bin. – Als ich den Kopf drehte und leicht auf den Weg nach oben schaute, meinte ich, einen alten Mann mit einem Stock zu sehen. Als er aber näherkam, erkannte ich Pater Slavko Barbarić. Er trug normale Kleidung, keinen Habit, und ging tatsächlich an einem Stock. Er wirkte für mich so alt und war mit den «normalen» Kleidern so dünn, dass ich echt erschrak. Er fühlte sich allein auf dem Weg und es schien mir, dass er sich so richtig gehen ließ. Sofort hielt ich die Hände vor meine Augen und tat, als ob ich ihn nicht sehen würde – ich wollte ihn einfach nicht spüren lassen, dass ich ihn beobachtet hatte. Das Bild von diesem «müden, alten Mann» habe ich noch heute vor Augen.
Wieder zu Hause erzählte ich dies meinem Mann und sagte dazu: «Ich weiß nicht, wie lange Pater Slavko noch lebt, so wie er aussieht». Als aber zwei Wochen später, am 24. November, die Meldung wie ein Lauffeuer durch die Welt ging, dass Pater Slavko gestorben sei, waren wir dann doch recht geschockt. Er starb, wie eine seiner Sekretärinnen jeweils sagte: «Am Freitag, einem heiligen Tag; zwischen 15 und 16 Uhr, in einer heiligen Stunde; auf dem Kreuzberg, auf einem heiligen Berg.»
Pater Slavko wurde in der Anbetungskapelle aufgebahrt und dort erhielt die Seherin Marija Pavlović am Samstag, 25. November 2000 folgende Botschaft: «Liebe Kinder! Heute, da der Himmel euch in einer besonderen Weise nahe ist, rufe ich euch zum Gebet auf, damit ihr durch das Gebet, Gott auf den ersten Platz stellen könnt. Meine lieben Kinder, heute bin ich euch nahe und ich segne jeden von euch mit meinem mütterlichen Segen, damit ihr Stärke und Liebe für alle Menschen habt, denen ihr in eurem irdischen Leben begegnet, und damit ihr die Liebe Gottes weitergeben könnt. Ich freue mich mit euch, und ich möchte euch sagen, dass euer Bruder Slavko in den Himmel geboren wurde und für euch Fürsprache hält. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!»

Eine schöne, tröstliche Botschaft und, was noch nie vorkam, dass die Muttergottes in ihren Botschaften einen Menschen beim Namen nennt. Am Sonntag, 26. November, dem Christkönigsfest, fand unter großer Beteiligung der Auferstehungsgottesdienst für diesen großen Diener der Muttergottes statt. Seither gehört es fast selbstverständlich dazu, als Pilger auch einen Besuch am Grab des lieben Heimgegangenen zu machen. Und  er ist wirklich ein großer Fürbitter für uns Pilger geworden.
Warum ist er für die Pilger so wichtig geworden? Die Anfangszeiten in Medjugorje waren für die Pilger nicht einfach, da es noch kein Informationsbüro gab, keine Übersetzungen, keine Pilgerleiter vor Ort usw. Pater Slavko beherrschte mehrere Sprachen, so hat er jeweils die Pilger versammelt und Vorträge gehalten. Er erklärte dann die neueste Botschaft, erzählte, was die Seher zurzeit machen und beantwortete Fragen.
Ein weises Wort von ihm hat uns Schwani Heintschel zur Verfügung gestellt. Es stammt aus einem Beichtgespräch im Juni 1995: «Kratze nicht an den Wunden der Vergangenheit. Was geschehen ist, ist geschehen, das kannst du nicht mehr ändern. Hab keine Angst vor der Zukunft, es kommt meistens ganz anders, als man befürchtet. Verplane nicht deine Zukunft, denn dann lässt du den Willen Gottes nicht zu. Der wichtigste Augenblick in deinem Leben ist die Gegenwart – nur da kannst du was verändern, und der wichtigste Mensch in deinem Leben ist der Mensch, der dir im Moment gegenübersteht.» 

Möge uns dieses Wort trösten und täglich begleiten, ganz besonders in dieser außerordentlichen Zeit.


Quelle: Zeitschrift „Medjugorje“ Schweiz, November 2020
Weitere Infos über P. Slavko finden Sie unter der Homepage: slavkobarbaric.de