Mein Leben mit der Muttergottes
Am 10. Februar 1997 sprach die Seherin Mirjana Dragicevic-Soldo zu einer Gruppe von Pilgern und beantwortete Fragen.
„Vom 24. Juni 1981 bis Weichnachten 1982 habe ich jeden Tag die Erscheinung der Muttergottes gehabt, zu Weihnachten 1982 habe ich das zehnte Geheimnisbekommen. Und die Muttergottes hat mir dann gesagt, dass sie mir in Zukunft jedes Jahr nur einmal und zwar am 18. März erscheinen wird. So war es bis zum Jahr 1987. Ab dem 2. August 1987 ist die Muttergottes an jedem zweiten des Monats gekommen. Diese Erscheinungen sind jetzt anders als früher, weil ich nicht weiß, zu welcher Zeit die Muttergottes kommt. Ich verbringe den ganzen Tag im Gebet. Die Muttergottes kommt manchmal in der Früh, am Nachmittag, es kann auch sein, dass sie in der Nacht erscheint. Die Erscheinungen sind nicht nur anders, sie dauern auch länger. Sie können bis zu fünfzehn Minuten oder auch eine halbe Stunde dauern. Deswegen so lange, weil wir für die Ungläubigen beten. Die Muttergottes sagt aber nie Nichtgläubige, sie spricht immer von jenen, die die göttliche Liebe noch nicht erfahren habe. Sie bittet um unsere Hilfe, nicht nur um die Hilfe von uns sechs Sehern, sondern von allen, die die Muttergottes als ihre Mutter haben. Denn die Muttergottes sagt, dass sich durch unser Gebet die Menschen, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben, ändern können.
Sie sagt, dass wir in unseren täglichen Gebeten besonders für sie beten sollen. Sie sagt, dass viele schlimme Sachen in der Welt, wie Abtreibung, Rauschgift, usw. von den Nichtgläubigen kommen. Wenn wir nun für sie beten, dann beten wir für unsere Zukunft. Die Muttergottes bittet auch, dass wir unser Zeugnis geben, damit die Nichtgläubigen in uns Gott sehen und Seine Liebe. Ich bitte euch dies ernsthaft zu befolgen. Ich bin sicher, wenn ihr eine Träne am Gesicht der Muttergottes sehen würdet, würdet ihr mit dem ganzen Herzen beten.
Jeder der sechs Seher hat eine eigene Aufgabe: Meine Aufgabe ist es für die Nichtgläubigen zu beten. Vicka und Jakov beten für die Kranken, Ivan für die Jugendlichen und für die Priester, Marija für die armen Seelen und Ivanka für die Familien.“
Die Pilger stellen Fragen:
Wie lässt es sich vereinen, Mutter, Ehefrau und Seherin zugleich zu sein?
Ich glaube an Gott. An der ersten Stelle stehen für mich Gott und die Muttergottes, dann geht alles andere leicht.
In den Jahren, als die regelmüßigen Erscheinungen aufgehört haben, haben Sie da auch eine besondere Führung durch die Gospa gespürt?
Jeder, der betet, kann die besondere Führung der Muttergottes empfingen. Sie sagt: Öffnet eure Herzen, dann werde ich mit euch sein.
Für die Muttergottes gibt es keine privilegierten Kinder. Wir sind alle gleich für sie. Aber jeden von uns hat sie zu etwas Besonderem berufen. Uns, die Seher hat sie berufen, ihre Botschaften weiterzugeben. Jeder soll sein Herz öffnen, und die Muttergottes wird ihn zu etwas rufen, was seine Berufung ist. Die Ankunft eines jeden einzelnen von euch, hier in Medjugorje, ist schon eine Antwort auf den Ruf der Muttergottes. Öffnet eure Herzen und bittet die Muttergottes, was sie von euch will! Besonders in der jetzigen Zeit braucht sie uns als ihre Apostel.
Bitte, sagen Sie uns etwas von der Botschaft vom letzten Jahr, wo es heißt, dass Gott uns so sehr liebt!
Am 18. März des vorigen Jahres (1996, Anm. d. Red.) hat sie dreimal wiederholt: Groß ist die Liebe Gottes. Denn ihre Anwesenheit hier, nun schon fast 16 Jahre ist nur ein Zeichen der Liebe Gottes. Die Muttergottes sagt: betet, ich werde bei meinem Sohn für euch bitten. Sie sagt nie, ich werde euch geben. Das heißt, dass alles von der göttlichen Liebe abhängt, dass Gott es ist, der zulässt, dass sie so lange mit uns sein darf. Die Gospa hat gesagt, dass Gott der Vater ist, der uns liebt, dass Er immer bereit ist zu verzeihen. Dass wir Ihm das eigene Herz öffnen und dass wir Ihn bitten sollen.
Eine Frage zum Fasten: Lässt sich das in Ihrer Familie gut vereinbaren, dass Ihr Mann und auch die Kinder mit fasten oder fasten Sie nur allein?
Mein Mann Marko und ich fasten bei Brot und Wasser. Die Kinder sind noch klein. Veronika ist erst 2 Jahre, Maria ist 6 Jahre alt. Wir versuchen aber etwas von ihnen zu verlangen, etwas, dass sie geben, was ihnen lieb ist, dass sie auch spüren, dass sie etwas tun, weil sie den lieben Gott gern haben.
Mirjana, wenn wir jetzt wieder nach Hause fahren, was sollen wir Ihrer Meinung nach der Gospa zu liebe tun?
Betet für die Nichtgläubigen! Für die Muttergottes sind wir alle ihre Kinder. Gläubige und Nichtgläubige. Wenn sie ihre Kinder ansieht, die nicht glauben, dann leidet sie. Es ist schwer, die Tränen der Muttergottes anzuschauen. Jedes unserer Gebete wischt die Tränen ab.
Die Muttergottes sagt wir sollen in der Familie beten. Was tue ich aber, wenn niemand mit mir beten will?
Dann sollst du selber für sie beten. Nicht mit Tränen sondern mit Freude! Und im Glauben, dass die Muttergottes dir hilft. Denn jeder von uns hat in der Nähe einen Nichtgläubigen. Und deshalb sollen wir unser Zeugnis geben, aber nicht mit Tränen.
Ich werde euch ein Beispiel geben: Als ich noch in Sarajevo gewohnt habe, waren alle um mich herum Nichtgläubige. Einmal war ein besonders schwerer Tag für mich. Ich bin in einer Ecke gesessen und habe geweint. Und ein Nichtgläubiger ist gekommen und hat gesagt: wo ist dein Gott jetzt? Dann habe ich für mich beschlossen, dass er nie wieder Tränen sehen wird, sondern immer nur ein Lächeln.
Quellennachweis: Zeitschrift „www.parvis.ch/de/maria-heute“ Nr. 326, 1997