Fasten in der Bibel - Altes Testament
Altes Testament
In der biblischen Offenbarung ist Fasten mit dem Aufruf zum Gebet und zur Umkehr verbunden. Die Propheten haben gefastet, als sie sich für ihren Prophetendienst vorbereitet haben und vor besonderen Verkündigungen; die einzelnen Menschen haben in verschiedenen Lebenssituationen: aus Freude, zur Danksagung, in der Trauer, wegen der Sündhaftigkeit gefastet; das gesamte Volk hat zur Vorbereitung auf verschiedene Festtage gefastet, um von verschiedenen Katastrophen verschont, oder wenn sie von einer Katastrophe schon heimgesucht worden sind, um gerettet zu werden.
Hier bringt Pater Slavko thematisch Texte, in denen die Situationen des Fastens im Alten und Neuen Testament aufgeschriebenen worden sind (vgl. ebenda, S. 35).
Fasten und Erscheinungen
Dann sprach der Herr zu Mose: «Schreib diese Worte auf! Denn aufgrund dieser Worte schliesse ich mit dir und mit Israel einen Bund.» Mose blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Er ass kein Brot und trank kein Wasser. Er schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte auf Tafeln. (Ex 34, 2 7-28). Als ich auf den Berg gestiegen war, um die Steintafeln entgegenzunehmen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen hatte, blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg, ass kein Brot und trank kein Wasser. Der Herr übergab mir die beiden Steintafeln, die mit dem Gottesfinger beschrieben waren. Auf den Tafeln standen alle die Worte, die der Herr am Tag der Versammlung auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch gesprochen hatte. Es war am Ende der vierzig Tage und der vierzig Nächte, als mir der Herr die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes übergab (Dtn 9, 9-11). Im dritten Jahr des Königs Kyrus von Persien empfing Daniel, der auch Beltschazzar heisst, eine Offenbarung. Das Wort ist zuverlässig und kündigt grosse Not an. Er suchte das Wort zu verstehen, und das Verständnis wurde ihm in einer Vision gegeben. In jenen Tagen hielt ich, Daniel, drei Wochen lang Trauer. Nahrung, die mir sonst schmeckte, ass ich nicht; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; auch salbte ich mich nicht, bis drei volle Wochen vorbei waren. Am vierundzwanzigsten Tag des ersten Monats stand ich am Ufer des grossen Flusses, des Tigris. Ich blickte auf und sah, wie ein Mann vor mir stand, der in Leinen gekleidet war und einen Gürtel aus feinstem Gold um die Hüften trug. Sein Körper glich einem Chrysolith, sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und die Augen waren wie brennende Fackeln. Seine Arme und Beine glänzten wie polierte Bronze. Seine Worte waren wie das Getöse einer grossen Menschenmenge. Nur ich, Daniel, sah die Erscheinung, die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht, doch ein grosser Schrecken befiehl sie, so dass sie wegliefen und sich versteckten. So blieb ich allein zurück und sah diese gewaltige Erscheinung. Meine Kräfte verliessen mich, ich wurde totenbleich und konnte mich nicht mehr aufrecht halten (Dan 10, 1-8).
Busse für die Sünden
Das israelitische Volk hat den wahren Gott vergessen und die falschen Götter angebetet. Samuel spricht: «Wenn ihr von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren wollt, dann schafft die fremden Götter mitsamt den Astarten aus eurer Mitte fort! Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu, und dient ihm allein; dann wird er euch aus der Gewalt der Philister befreien.» Da entfernten die Israeliten die Baale und Astarten und dienten nur noch dem Herrn. Darauf sagte Samuel: «Versammelt ganz Israel in Mizpa, ich will für euch zum Herrn beten.» Da versammelten sie sich in Mizpa, sie schöpften Wasser und gossen es vor dem Herrn aus. Dort fasteten sie an diesem Tag und sagten: Wir haben uns gegen den Herrn versündigt (1 Sam 7, 3-6). Ahab sagte zu Elija: «Hast du mich gefunden, mein Feind?» Er erwiderte: «Ich hab dich gefunden. Weil du dich herabgabst, das zu tun, was dem Herrn missfällt, werde ich Unheil über dich bringen. Ich werde dein Geschlecht hinwegfegen und von Ahabs Geschlecht alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten. Weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast, werde ich mit deinem Haus verfahren wie mit dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und mit dem Haus Baschas, des Sohnes Ahias. Und über Israel verkündet der Herr: Die Hunde werden Isebel an der Mauer von Jesreel auffressen. Wer von der Familie Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.»
Es gab in der Tat niemand, der sich wie Ahab hergab zu tun, was dem Herrn missfiel, da seine Frau Isebel ihn verführte. Sein Tun war überaus verwerflich; er lief den Götzen nach und folgte den Gebräuchen der Amoniter, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte. Als Ahab diese Drohungen hörte, zerriss er seine Kleider, trug ein Bussgewand auf dem blossen Leib, fastete, schlief im Bussgewand und ging bedrückt umher. Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe: «Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon in seinen Tagen kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus bringen» (1 Kön 21, 20-29).
Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und Asche, zu bitten. Ich betete zum Herrn, meinem Gott, legte ein Bekenntnis ab und sagte «Herr, du grosser und furchterregender Gott, du bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten, deinen Bund und deine Gnade. Wir haben gesündigt und das Unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Gesetzen sind wir abgewichen» (Dan 9, 3-5).
Fasten in der Trauerzeit
Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten, brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, marschierten die ganze Nacht hindurch und nahmen die Leiche Sauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer von Bet Schean ab, sie brachten sie nach Jabesch und verbrannten sie dort. Dann nahmen sie die Gebeine, begruben sie unter der Tamariske von Jabesch und fasteten sieben Tage lang (1 Sam 31, 11-13). Da fasste David seine Gewand und zerriss es, und ebenso machten es alle Männer, die bei ihm waren. Sie klagten, weinten und fasteten bis zum Abend wegen Saul, seines Sohnes Jonatan, des Volkes des Herrn und des Hauses Israel, die unter dem Schwert gefallen waren (2 Sam 1, 11-13). Als die Einwohner von Jabesch-Gilead hörten, was die Philister mit Saul gemacht hatten, brachen alle kriegstüchtigen Männer auf, nahmen die Leiche Sauls und die Leichen deiner Söhne und brachten sie nach Jabesch und fasteten sieben Tage hindurch (1Chr 10, 11-12).
Gebet und Fasten um Genesung
Darauf sagte David zu Natan: «Ich habe gegen den Herrn gesündigt.» Natan antwortete David: «Der Herr hat dir deine Sünden vergeben; du wirst nicht sterben. Weil du aber die Feinde des Herrn durch diese Sache zum Lästern veranlasst hast, muss der Sohn, der dir geboren wird, sterben.» Dann ging Natan nach Hause. Der Herr aber liess das Kind, das die Frau des Urija dem David geboren hatte, schwer krank werden. David suchte Gott wegen des Knaben auf und fastete streng; und wenn er heimkam, legte er sich bei Nacht auf die blosse Erde. Die Ältesten seines Hauses kamen zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, von der Erde aufzustehen. Aber er wollte nicht und ass auch nicht mit ihnen (2 Sam 12, 13-17).
Fasten und innere Heilung zur Gotteserfahrung
Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er ass und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: «Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich.» Da stand er auf, ass und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb. Dort ging er in eine Höhle, um darin zu übernachten. Doch das Wort des Herrn erging an ihn: «Was willst du hier Elija?» Er sagte: «Mit leidenschaftlichem Eifer bin ich für den Herrn, den Gott der Heere, eingetreten, weil die Israeliten deinen Bund verlassen, deine Altäre zerstört und deine Propheten mit dem Schwert getötet haben. Ich allein bin übriggeblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben.» Der Herr antwortete: «Komm heraus, und stell dich auf den Berg vor den Herrn!» Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem Herrn voraus. Doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle. Da vernahm er eine Stimme, die ihm zurief: «Was willst du hier Elija?» (1 Kön 19, 6-13)
Fasten und Kriegsgefahr
Boten kamen und meldeten Joschafat: «Ein grosser Heerhaufen zieht von jenseits des Meeres, von Edom, gegen dich. Sie stehen schon in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi.» Joschafat geriet in Furcht; er beschloss, den Herrn zu befragen, und liess in ganz Juda ein Fasten ausrufen. Die Judäer versammelten sich, um vom Herrn Hilfe zu erbitten (2 Chr 20, 2-4). Selbst den Altar umhüllten sie mit einem Bussgewand. Sie schrien alle einmütig in stürmischen Gebeten zu dem Gott Israels, er möge doch nicht zulassen, dass man ihre Kinder raube, ihre Frauen als Beute verteile, die Städte ihres Erbbesitzes zerstöre und das Heiligtum entweihe und verwüste, zum Gespött für die Heiden.
Und der Herr hörte ihr Rufen und sah auf ihre Not. Das Volk fastete mehrere Tage lang in ganz Judäa und in Jerusalem vor dem Heiligtum des Herrn, des Allmächtigen (Jdt 4, 12-13).
Und sie kamen zusammen, um sich zum Kampf zu rüsten, aber auch, um zu beten, und Gnade und Mitleid zu erflehen...Sie fasteten an jenem Tag, zogen Bußkleider an, streuten sich Staub auf das Haupt und zerrissen ihre Gewänder (1 Makk 3,44.47)
Gerade erst habe das Volk ein wenig aufatmen können; Gott möge doch nicht zulassen, dass sie den ruchlosen Heiden in die Hände fielen. Drei Tage lang lagen sie ohne Unterbrechung auf den Knien und flehten unter Tränen und Fasten gemeinsam; den barmherzigen Herrn an. Judas sprach ihnen Mut zu; dann gab er ihnen den Befehl, sich bereitzuhalten (2Makk 13, 11-12).
Jona begann, in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: "Noch vierzig Tage, und Ninive ist zerstört!" Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, groß und klein, zogen Bußgewänder an.
Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche. Er ließ in Ninive ausrufen: Befehl des Königs und seiner Großen: "Alle Menschen und Tiere, Rinder, Schafe und Ziegen, sollen nichts essen, nicht weiden und kein Wasser trinken. Sie sollen sich in Bußgewänder hüllen, Menschen und Tiere. Sie sollen laut zu Gott rufen, und jeder soll umkehren und sich von seinen bösen Taten abwenden und von dem Unrecht, das an seinen Händen klebt. Wer weiß, vielleicht reut es Gott wieder, und er lässt ab von seinem glühenden Zorn, so dass wir nicht zugrunde gehen" (Jona 3, 4-9).
Gebet und Fasten, um Segen und eine glückliche Reise zu erbitten
Dann rief ich dort am Fluss bei Ahawa ein Fasten aus; so wollten wir uns vor unserem Gott beugen und von ihm eine glückliche Reise erbitten für uns, unsere Familien und die ganze Habe. Denn ich schämte mich, vom König Soldaten und Reiter zu fordern, die uns gegen Feinde auf dem Weg schützen sollten. Vielmehr hatten wir dem König gesagt: "Die Hand unseres Gottes ist schützend über allen, die ihn suchen; doch seine Macht und sein Zorn kommen über alle, die ihn verlassen. Wir fasteten also und suchten in dieser Sache Hilfe bei Gott, und er erhörte uns" (Esra 8, 21-23).
Fasten nach der Kriegszerstörung
Sie sagten zu mir: "Der Rest, der von den Gefangenen übriggeblieben ist, lebt dort in der Provinz in großer Not und Schmach. Die Stadtmauer von Jerusalem ist niedergelegt, und die Tore sind abgebrannt." Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Ich trauerte tagelang, fastete und betete zu dem Gott des Himmels (Neh 2,3-4)
Fasten nach der Umkehr zum richtigen Gott
Am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats kamen die Israeliten zu einem Fasten zusammen, in Bußgewänder gehüllt und das Haupt mit Staub bedeckt. Die, die ihrer Abstammung nach Israeliten waren, sonderten sich von allen Fremden ab; sie traten vor und bekannten ihre Sünden und die Vergehen ihrer Väter (Neh 9, 1-2)
Fasten, Gebet, Almosen und Gerechtigkeit
Es ist gut, zu beten und zu fasten, barmherzig und gerecht zu sein. Lieber wenig, aber gerecht, als viel und ungerecht. Besser, barmherzig sein, als Gold aufhäufen (Tob 12,8).
Lebenslanges Trauerfasten
Sie hatte für sich auf dem flachen Dach ihres Hauses ein Zelt aufstellen lassen, hatte ein Trauergewand angelegt und trug Kleider einer Witwe. Sie fastete, seit sie Witwe war, alle Tage, außer am Sabbat und am Vortag des Sabbats, am Neumond und am Vortag des Neumondes und an den Festen und Freudentagen des Hauses Israel ( Jdt 8, 5-6).
Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatt sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2, 36-38).
Fasten in der Situation der Volksbedrohung
Auf Rat von Haman gab der König Ahasver einen Erlass gegen das jüdische Volk heraus. Als das Volk das erfuhr, reagierte es folgendermaßen:
Als Mordechai von allem, was geschehen war erfuhr, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sack und Asche, ging in die Stadt und erhob ein lautes Klagegeschrei. So kam er bis vor das Tor des Königspalastes; aber es war nicht erlaubt, im Trauergewand durch das Tor des Palastes zu gehen.
Auch in allen Provinzen herrschte bei den Juden überall große Trauer, sobald der Erlass und das Gesetz des Königs eintrafen. Man fastete, weinte und klagte. Viele schliefen in Sack und Asche.
Ester ließ Mordechai antworten: "Geh und ruf alle Juden zusammen, die in Susa leben. Fastet für mich! Esst und trinkt drei Tage und Nächte nichts! Auch ich und meine Dienerinnen wollen ebenso fasten. Dann will ich zum König gehen, obwohl es gegen das Gesetz verstößt. Wenn ich umkomme, komme ich eben um."
Auch die Königin Ester wurde von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn. Sie legte ihre prächtigen Gewänder ab und zog die Kleider der Notzeit und Trauer an. Statt der kostbaren Salben tat sie Asche und Staub auf ihr Haupt, vernachlässigte ihren Körper, und wo sie sonst ihren prunkvollen Schmuck trug, hingen jetzt ihre Haare in Strähnen herab. Und sie betete zum Herrn, dem Gott Israels (Est 4,1-3, 15-16, 17k).
Fasten in Psalmen
Ich aber zog ein Bußkleid an, als sie erkrankten, und quählte mich ab mit Fasten. Nun kehrte mein Gebet zurück in meine Brust (Ps 35,13).
Ich nahm mich durch Fasten in Zucht, doch es brachte mir Schmach und Schande. Ich ging in Sack und Asche, doch sie riefen Spottverse hinter mir her (Ps 69, 11-12).
Mir wanken die Knie vom Fasten, mein Leib nimmt ab und wird mager. Ich wurde für sie zum Spott und zum Hohn, sie schütteln den Kopf, wenn sie mich sehen (Ps 109, 24-25)
So ist ein Mensch, der seiner Sünden wegen fastet, aber hingeht und dasselbe wieder tut. Wer wird sein Gebet erhören, und was hat er von seinem Fasten? (Sir 34,31).
Sinn des Fastens - neue Beziehungen
Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Lass deine Stimme ertönen wie eine Posaune! Halt meinem Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden!
Sie suchen mich Tag für Tag; denn sie wollen meine Wege erkennen. Wie ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das vom Recht seines Gottes nicht ablässt,
So fordern sie von mir ein gerechtes Urteil und möchten, dass Gott ihnen nah ist. "Warum fasten wir, und du siehst es nicht? Warum tun wir Buße, und du merkst es nicht?"
Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und treibt alle eure Arbeiter zur Arbeit an. Obwohl ihr fastet, gibt es Streit und Zank, und ihr schlagt zu mit roher Gewalt.
So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. Ist das ein Fasten, wie ich es liebe, ein Tag, an dem man sich der Buße unterzieht:
Wenn man den Kopf hängen lässt, so wie eine Binse sich neigt, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem Herrn gefällt?
Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: Die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen (Jes 58 1-6).
Und der Herr sprach zu mir: "Bete nicht um das Wohlergehen dieses Volkes. Auch wenn sie fasten, höre nicht auf ihr Flehen, wenn sie Brandopfer und Speiseopfer darbringen, habe ich kein Gefallen an ihnen. Durch Schwert, Hunger und Pest mache ich ihnen ein Ende" (Jer 14, 11-12).
Da erging an mich das Wort des Herrn der Heere: "Sag dem ganzen Volk auf dem Land und den Priestern: Ihr habt gefastet und Klage abgehalten im fünften und im siebten Monat, und siebzig Jahre lang - aber bin ich es, für den ihr so streng gefastet habt?" (Sach 7,4-5).
Und so gerging an mich das Wort des Herrn der Heere: "So spricht der Herr der Heere: Das Fasten des vierten, das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats werden für das Haus Juda Tage des Jubels und der Freude und froher Feste sein. Darum liebt die Treue und den Frieden!" (Sach 8, 8-18)
Fasten und Vorbereitung für Gottes Wort
Im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Joschijas, des Königs von Juda, hatte man im neunten Monat alles Volk in Jerusalem und alle Leute, die von den Städten Judas nach Jerusalem kommen sollten, zu einem Fasten vor dem Herrn aufgerufen. Jeremia gab hierauf Baruch folgenden Auftrag: "Mir ist es verwehrt, das Haus des Herrn zu betreten. Darum geh du hin, und lies am Freitag aus der Rolle, die du nach meinem Diktat geschrieben hast, dem Volk im Haus des Herrn die Worte des Herrn vor. Auch allen Judäern, die aus ihren Städten herbeiströmen, sollst du sie vorlesen. Vielleicht flehen sie vor dem Herrn um Erbarmen und kehren um, jeder von seinem bösen Weg, denn groß ist der Zorn und Grimm, den der Herr diesem Volk angedroht hat" ( Jer 36, 5-7).
Fasten und Gebet als Antwort auf Gottes Wort
Baruch verlas den Wortlaut dieses Buches vor König Jojachin von Juda, dem Sohn Jojakims, und vor dem ganzen Volk, das zusammengekommen war, um die Schrift zu hören. Er las vor den königlichen Beamten und Prinzen, vor den Ältesten und dem ganzen Volk, vom Kleinsten bis zum Größten, vor allen, die in Babel am Fluss Sud angesiedelt waren. Da weinten, fasteten und flehten sie vor dem Herrn. Dann legten sie Geld zusammen, so viel ein jeder vermochte (Bar 1,3-6)
Fasten und Gebet als Ausweg aus einem allgemeinen Sündenzustand
Legt Trauer an, klagt, ihr Priester! Jammert, ihr Diener des Altars! Kommt, verbringt die Nacht im Trauergewand, ihr Diener meines Gottes! Denn Speiseopfer und Trankopfer bleiben dem Haus eures Gottes versagt.
Ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes beim Haus des Herrn, eures Gottes (Joel 1,13-14).
Auch jetzt noch - Spruch des Herrn: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen.
Zerreißt eure Herzen nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat. Vielleicht kehrt er um, und es reut ihn, und er lässt Segen zurück, so dass ihr Speise- und Trankopfer darbringen könnt für den Herrn, euren Gott.
Auf dem Zion stoßt in das Horn, ordnet ein heiliges Fasten an, ruft einen Gottesdienst aus! (Joel 2, 12-15).
Quellenangaben: Text aus dem Buch "Mit dem Herzen fasten" von Pater Slavko Barbaric. Das Buch können Sie gerne bei der Gebetsaktion Wien (www.gebetsaktion.at/shop/pater-slavko-barbaric-mit-dem-herzen-fasten/) bestellen.