Die Bibel erzieht zur Eucharistie
Das Alte Testament
Die Bibel und die Heilige Schrift sind das Wort Gottes, das Er zu verschiedenen Zeiten und durch verschiedene Menschen an uns richtete. Die Botschaft bleibt immer die gleiche: GOTT LIEBT DEN MENSCHEN UND BIETET IHM DAS HEIL AN.
Gott spricht zu den Propheten, die Seine Botschaft in Seinem Namen weiterverkünden. Das Leben und Schicksal einzelner Menschen sind ebenfalls Gottes Wort und seine Botschaft an uns. Gott sprach auch in Bildern und Gleichnissen. Der hl. Paulus faßte es mit folgenden einfachen Worten zusammen:
"Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten." ( vgl. Hebr 1,1)
So ist auch die Eucharistie den Propheten in Bildern und Gleichnissen angekündigt worden. Was Jesus im Zusammenhang mit Seiner eucharistischen Liebe gesagt und getan hat, WIRD DURCH DIE EUCHARISTIE ALS DEM GRÖßTEN VERSPRECHEN GOTTES, BEI SEINEM VOLK ZU BLEIBEN, VERWIRKLICHT.
Der folgende Teil möge ohne näheren Kommentar zur Vorbereitung auf die hl. Messe und die Eucharistiefeier dienen. Wir bringen wichtige Texte, die sich besonders auf jenes Sakrament beziehen, in dem Gottes Wirken seinen stärksten Ausdruck findet.
Altes Testament
a) DAS LAMMOPFER, BEI DEM ICH NICHT GEGENWÄRTIG BIN
Das Volk der Israeliten lebte in Ägypten. Es war dies die Zeit seiner Versklavung und Unterdrückung. Obwohl die Israeliten viel zu erdulden hatten, vergaßen sie auch in dieser schweren Zeit Gott, ihren Vater, nicht. So begann Gott mit seinem Befreiungswerk. Kurz vor ihrem Auszug aus Ägypten kam es zu einem Ereignis, das die Israeliten als Zeichen dafür deuteten, daß Gott mit ihnen ist. Später wurde dieses Ereignis als prophetischer Akt verstanden, der sich auf Jesus Christus und seine Erlösung bezog, und insbesondere auf das Eucharistiegeschehen. Es handelt sich um das REINE OPFERLAMM, DESSEN BLUT DIE ISRAELITEN GERETTET HAT. Daher wird auch während der Messe sehr häufig das Lamm erwähnt.
Damit wir das Meßopfer, seine Tiefe und seine Bedeutung besser erfassen, wäre es gut, dieses Bild bzw. dieses Geschehen immer vor Augen zu haben. Das war wahrlich das PASSAH, der Durchzug des Herrn. Jesus verbindet damit das Eucharistiegeschehen des Gründonnerstags. Es war der Wunsch des Herrn, daß sich die Israeliten ihres ABZUGS ERINNERN UND IHM DAFÜR DANKBAR SIND. SIE WAREN DANKBAR - und auch Jesus war es.
Die Bibel berichtet darüber:
"Der Herr sprach zu Mose und Aaron in Ägypten: Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der erste unter den Monaten des Jahres gelten. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus. Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müßt ihr berücksichtigen, wieviel der einzelne essen kann. Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müßt ihr nehmen. Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten. Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will. Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen. Nichts davon dürft ihr roh oder in Wasser gekocht essen, sondern es muß über dem Feuer gebraten sein. Kopf und Beine dürfen noch nicht vom Rumpf getrennt sein. Ihr dürft nichts bis zum Morgen übriglassen. Wenn aber am Morgen noch etwas übrig ist, dann verbrennt es im Feuer! So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Eßt es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.
In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr. Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage." ( Exodus 12, 1-13)
b) DER OPFERBUND ZWISCHEN GOTT UND DEM MENSCHEN
Bei der Meßfeier wird auch oft der NEUE BUND, der ewige Bund, erwähnt. Christus nimmt den Kelch und spricht selbst vom BLUT DES NEUEN BUNDES. Diesen Bund schloß Gott mit seinem Volk und will es auch vollenden. Er hat Sein Versprechen gegeben, der VERBÜNDETE der Menschen zu sein. Aber er hat auch gefordert, daß sich die Menschen, Sein Volk, an dieses Versprechen halten. Der Bund wurde mit Blut besiegelt, und Blut ist das Zeichen des Lebens.
Das Volk war indessen nicht immer treu und brach den BUND mit Gott. Gott aber blieb Seinem Volk treu, und Er erneuert den Bund.
Die letzte, entscheidende und immerwährende Erneuerung des Bundes geschah durch Jesus Christus, der den NEUEN BUND mit seinem Blut besiegelte, das Er opferte und dadurch alle Opfer des Alten Bundes ersetzte. Darum sollten wir immer, wenn wir die Worte BUND, NEUER BUND, BLUT DES BUNDES und EWIGER BUND hören, wissen, daß das Begriffe sind, die in der Erinnerung des israelitischen Volkes tief verankert sind. Diese Erinnerungen wird übertragen und soll zur Erfahrung des NEUEN GOTTESVOLKES werden.
Im Buch des Exodus 24, 1-18 steht geschrieben: "Zu Mose sprach er: Steig zum Herrn hinauf zusammen mit Aaron, Nabad, Abihu und mit siebzig von den Ältesten Israels, werft euch in einiger Entfernung nieder! Mose allein soll sich dem Herrn nähern, die anderen dürfen nicht näherkommen, und das Volk darf den Berg nicht mit ihm zusammen besteigen.
Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsvorschriften des Herrn. Das ganze Volk antwortete einstimmig und sagte: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun. Mose schrieb alle Worte des Herrn auf. Am nächsten Morgen stand er zeitig auf und errichtete am Fuß des Berges einen Altar und zwölf Steinmale für die zwölf Stämme Israels. Sie brachten Brandopfer dar und schlachten junge Stiere als Heilsopfer für den Herrn. Mose nahm die Hälfte des Blutes und goß es in eine Schüssel, mit der anderen Hälfte besprengte er den Altar. Darauf nahm er die Urkunde des Bundes und verlas sie vor dem Volk. Sie antworteten: Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun, wir wollen gehorchen. Da nahm Mose das Blut, besprengte damit das Volk und sagte: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr aufgrund all dieser Worte mit euch geschlossen hat.
Danach stiegen Mose, Aaron, Nabad, Abihu und die siebzig von den Ältesten Israels hinauf, und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst. Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus, sie durften Gott sehen, und sie aßen und tranken.
Der Herr sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg, und bleib hier! Ich will dir die Steintafeln übergeben, die Weisung und die Gebote, die ich aufgeschieben habe. Du sollst das Volk darin unterweisen. Da erhob sich Mose mit seinem Diener Josua und stieg den Gottesberg hinauf. Zu den Ältesten sagte er: Bleibt hier, bis wir zu euch zurückkehren, Aaron und Hur sind ja bei euch. Wer ein Anliegen hat, wende sich an sie. Dann stieg Mose auf den Berg, und die Wolke bedeckte den Berg. Die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf den Sinai herab, und die Wolke bedeckte den Berg sechs Tage lang. Am siebten Tag rief der Herr mitten aus der Wolke Mose herbei. Die Erscheinung der Herrlichkeit des Herrn auf dem Gipfel des Berges zeigte sich vor den Augen der Israeliten wie verzehrendes Feuer. Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg hinauf. Vierzig Tage und vierzig Nächte blieb Mose auf dem Berg."
c) Vorbereitung durch das Menschenopfer
In der Messe werden an vielen Stellen verschiedene biblische Namen erwähnt. Zwei Namen kommen besonders oft vor: Abel und Isaak. Beide setzen durch ihr Handeln, wenn auch auf unterschiedliche Weise, einen prophetischen Akt, in dem sich das Opfer Christi ankündigt.
1. Abel wurde zum Symbol des unschuldigen Opfers, das durch die mörderische Hand seines Bruders starb. Kain konnte es nicht verwinden, daß das Opfer seines Bruders Abel gnädiger angenommen wurde. Es war deshabl gnädiger angenommen worden, weil Abel bereit war, das Höchste, das er hatte, zu opfern. Kain war dazu nicht bereit. Es ist nicht schwer, in diesem Gleichnis Jesus, der sich zum Opfer einsetzt, zu erkennen. Jesus ist das größte GESCHENK, das uns der Vater geben konnte. Aber dann kam der Neid und tötete Jesus, den Sohn Gottes. Der Vater nahm das Opfer an, und so errettete Jesus die Welt.
In der Genesis 4, 1-8 steht geschrieben:
"Adam erkannte Eva, seine Frau, sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben. Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirte und Kain Ackerbauer:
Nach einiger Zeit brachte Kain dem Herrn ein Opfer von den Früchten des Feldes dar; auf Abel brachte eines dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Der Herr schaute auf Abel und sein Opfer, aber auf Kain und sein Opfer schaute er nicht. Da überlief es Kain ganz heiß, und sein Blick senkte sich. Der Herr sprach zu Kain: Warum überläuft es dich heiß, und warum senkt sich dein Blick?
Nicht wahr, wenn du recht tust, darfst du aufblicken, wenn du nicht recht tust, lauert an der Tür die Sünde als Dämon.
Auf dich hat er es abgesehen, doch du werde Herr über ihn!
Hierauf sagte Kain zu seinem Bruder Abel: Gehen wir aufs Feld! Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder Abel an und erschlug ihn."
2. Isaak ist der Sohn Abrahams, Abraham ist der Urvater des Glaubens, denn er hielt in der Zeit der Versuchung treu zu Gott. Einmal forderte Gott ihn auf, seinen Sohn Isaak, durch den ihm Nachkommen versprochen waren, zu opfern. Abraham nahm seinen Sohn, um ihn zu opfern. Als er ihn schon töten wollte, wurde der GEHORSAM ABRAHAMS belohnt. Anstelle seines Sohnes lag am Opfertisch nur das übliche Lamm.
Auch hier fällt es nicht schwer, den Sinn des Opfers Christi zu erkennen. Wichtig dabei ist es zu begreifen, worin sich die Liebe Gottes zu uns Menschen äußert und sich des Gehorsams Jesu gegenüber Seinem Vater bewußt zu werden, indem er bereit war, das eigene Leben zu opfern.
In der Genesis 22, 1-14 steht geschrieben:
"Nach diesen Ereignissen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er anwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.
Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte. Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem. Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander. Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer? Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.
Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmer her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Jener sprach: Strecke deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, daß du Gott fürchtest, du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten. Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar. Abraham nannte jenen Ort Jahwejire(Der Herr sieht), wie man noch heute sagt: Auf dem Berg läßt sich der Herr sehen".
d) DU GABST IHNEN DAS BROT DES HIMMELS
Eine der schönsten Begebenheiten, die in prophetischer Weise die Eucharistie ankündigten, erzählt uns das Gleichnis vom MANNA IN DER WÜSTE. Hier wird in besonderer Weise die Rolle des KÜNFTIGEN BROTES DES HIMMELS angekündigt. Das Leben des Menschen ähnelt in vieler Hinsicht einer Wanderung durch die Wüste. Der Mensch ist Schmerz und Pein ausgesetzt und leidet an geistigem und materiellen Durst. In Zeiten der Versuchung ermüdet und klagt er leicht. In seiner Erschöpfung weicht er leicht vom Weg der VERHEIßUNG ab. Gott aber ist immer bei ihm und labt ihn. Das ist eben EMANUEL - Gott mit uns und Gott für uns - das neue Brot, das Brot für das Leben der Welt.
Im Exodus 16, 1-16 u. 35 steht geschrieben:
"Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste Sin, die zwischen Elim und dem Sinai liegt. Es war der fünfzehnte Tag des zweiten Monats nach ihrem Auszug aus Ägypten. Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in die Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen. Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht. Wenn sie am sechsten Tag feststellen, was sie zusammengebracht haben, wird es doppelt so viel sein, wie sie sonst täglich gesammelt haben.
Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: Heute Abend sollt ihr erfahren, daß der Herr euch aus Ägypten geführt hat, und morgen werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen, denn er hat euer Murren gegen ihn gehört. Aber wer sind wir schon, daß ihr gegen uns murrt? Weiter sagte Mose: Wenn der Herr euch heute Abend Fleisch zu essen gibt und euch am Morgen mit Brot sättigt, wenn er also euer Murren hört, mit dem ihr ihn bedrängt, was sind wir dann? Nicht uns galt euer Murren, sondern dem Herrn.
Dann sagte Mose zu Aaron: Sag der ganzen Gemeinde der Israeliten: Tretet hin vor den Herrn, denn er hat euer Murren gehört. Während Aaron zur ganzen Gemeinde der Israeliten sprach, wandten sie sich zur Wüste hin. Da erschien plötzlich in der Wolke die Herrlichkeit des Herrn. Der Herr sprach zu Mose: Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: Am Abend werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt sein von Brot, und ihr werdet erkennen, daß ich der Herr, euer Gott, bin.
Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager: Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wußten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt. Das ordnet der Herr an: Sammelt davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer je Kopf. Jeder darf so viel Gomer holen, wie Personen im Zelt sind. Die Israeliten aßen vierzig Jahre lang Manna, bis sie in bewohntes Land kamen. Sie aßen Manna, bis sie die Grenze von Kanaan erreichten".
e) STEH AUF UND ISS!
Nicht nur die Worte der Propheten, auch ihre Erlebnisse und ihr Schicksal dienen den Gläubigen als Botschaft und Lehre. Wegen seines Einsatzes und Kampfes für den EINEN GOTT ist Elias sehr bekannt geworden. Einmal trieb ihn die Gottlosigkeit seines Volkes zur Verzweiflung, so daß er floh. Er wollte sterben, denn das Leben als Prophet und seine Mission ware ihm zu schwer geworden.
Als er sich unter eine Fichte legte, um zu sterben, bedeutete dies für ihn einen neuen Anfang. Gott wollte nicht seinen Tod, sondern sein Leben und seinen Dienst. Wenn Gott eine Aufgabe sendet, läßt er oft zu, daß wir uns unserer Schwäche, Ohnmacht und Erschlaffung bewußt werden, damit durch unsere Schwäche Seine Stärke offenbar wird. So war es auch mit Elias. Ein Engel weckte ihn, und Elias labte sich an Brot und Wasser um seinen Weg fortzusetzen.
Es ist nicht schwer zu erkennen, was sich hinter diesem Geschehen verbirgt und in welcher Beziehung es zur eucharistischen Gegenwart Christi und der Bedeutung, dieser Gegenwart für den Menschen steht, der durch die Wüste des Lebens wandert.
Im Buch des 1. Königs 19, 1-8 steht geschrieben:
"Ahab erzählte Isabell alles, was Elija getan, auch daß er alle Propheten mit dem Schwert getötet hatte. Sie schickte einen Boten zu Elija und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das antun, wenn ich morgen um diese Zeit dein Leben nicht dem Leben eines jeden von ihnen gleich mache. Elija geriet in Angst, machte sich auf und ging weg, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beerscheba in Juda und ließ dort seinen Diener zurück. Er selbst ging eine Tagesreise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter: Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iß! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweitenmal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iß! Sonst ist der Weg zu weit für dich. Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch die Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb."
Quellenangaben: Text aus dem Buch "Eucharistie" von Pater Slavko Barbaric. Das Buch können Sie gerne bei der www.gebetsaktion.at/shop/pater-slavko-barbaric/ bestellen.