Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer
„Der Rosenkranz ist mein liebstes Gebet“, sagte mir vor kurzem jemand. „Er ist das Gebet meines Herzens, das Gebet, das mein Leben begleitet“, bezeugt unser Hl. Vater, Papst Franziskus. „Haltet am Rosenkranz fest, wie eine Kletterpflanze am Baum, denn ohne Unsere Liebe Frau können wir nicht bestehen“, hat Mutter Teresa von Kalkutta ihren Schwestern unermüdlich geraten.
Was ist das für ein Gebet, über das Heilige und Päpste in dieser Weise sprechen? „Es ist das Gebet der Einfachen und Heiligen“, sagt Papst Franziskus.
Der Rosenkranzmonat Oktober lädt uns ein, uns dieser uralten Andacht, aus der Gläubige seit Jahrhunderten Trost und Hilfe schöpfen, neu zuzuwenden.
Die Gottesmutter selbst soll, der Legende nach, den heiligen Dominikus zu diesem Gebet ermuntert haben. Einige Jahrhunderte später, am 7. Oktober 1572, hat Papst Gregor XIII. das Rosenkranzfest zum Dank für die Rettung des christlichen Abendlandes aus großer Gefahr für die ganze Kirche eingeführt.
Österreicher haben einen besonderen Bezug zum Rosenkranz. In der Not, die dem Ende des Zweiten Weltkriegs folgte, haben viele ihr ganzes Vertrauen in das gemeinsame Rosenkranzgebet gesetzt und wurden durch das große Geschenk der Freiheit überreich belohnt. Vielleicht ist diese Erfahrung bis heute mit ein Grund, weshalb wir in Österreicher für Notleidende, die an unsere Tür klopfen, ein offenes und mitfühlendes Herz haben und ironisch, aber auch bewundernd oft als „Spendenweltmeister“ genannt werden.
Der Rosenkranz ist ein Gebet um Hilfe. Er ist eine Leitschnur und Sicherheitsleine im Leben vieler Menschen. Zugleich ist er, mit seinen 59 Perlen und dem Kreuz, ein Erkennungszeichen der Christen. Tief hat sich in mich die Erinnerung an meine ersten Begegnungen mit den Dorfbewohnern in Medjugorje eingeprägt, die trotz der Schikanen des kommunistischen Regimes den Rosenkranz in den Händen hielten. Er gehörte dann gleichsam zur Grundausstattung der Medjugorje-Pilger, so selbstverständlich wie die Badesachen am Meer oder die Skier in den österreichischen Bergen.
Immer wieder spricht die Gottesmutter in ihren Botschaften vom Rosenkranzgebet: „Gott hat mich unter euch gesandt, damit ich euch helfe. Wenn ihr das wollt, nehmt den Rosenkranz. Schon allein der Rosenkranz kann in der Welt und in eurem Leben Wunder wirken.“ (Medjugorje, 25. Jänner 1991). Und am 25. August 1997: „Der Rosenkranz ist mir, meine lieben Kinder, besonders lieb. Durch den Rosenkranz öffnet mir euer Herz und dann kann ich euch helfen.“
Wie viele Menschen sind dieser Einladung des Himmels in den vergangenen 36 Jahren gefolgt! „Nehmt den Rosenkranz“, sagt uns die Gospa, und „öffnet mir euer Herz.“ „Der Rosenkranz ist kein Weg, sondern ein Raum“, so der große Theologe Romano Guardini, „in ihm weilen tut gut.“
„Den Rosenkranz zu beten bedeutet nichts anderes, als Möglichkeiten suchen, bei Jesus und Maria zu sein.“, schrieb der verstorbene Psychotherapeut und Seelsorger Dr. P. Slavko Barbaric. „Wenn wir über die Geheimnisse ihres Lebens nachdenken, sind wir bei ihnen… wenn wir den Rosenkranz beten, werden wir fähig, das eigene Kreuz und das Kreuz der anderen zu tragen, so wie Jesus und Maria es getragen haben… Wenn wir bei Jesus und Maria sind, werden wir nicht verbittert sein, wenn wir leiden oder Probleme haben; wir werden nie auf Rache sinnen, wenn wir Enttäuschung und Verachtung erleben mußten. Bei ihnen sein bedeutet, einen neuen Weg einzuschlagen, unterwegs zu sein mit jenen Menschen, die an Gott glauben, der alles neu macht.“
Lassen wir uns im Rosenkranzmonat neu von der Einladung zum Gebet berühren – es ist der Weg zum Frieden! Nehmen wir die Einladung der Gospa an und sind wir großzügig in Entsagung, Fasten und Gebet für unsere Brüder und Schwestern, die die Liebe Gottes noch nicht erfahren haben.
In dieser OASE lädt uns Mag. Marija Stelzer ein, mit ihr die Worte der Gottesmutter zu betrachten, in denen sie uns bittet, für die Priester und Geweihten zu beten.
Die beiden Priester P. Ivan Filipovic und Martin Filipponi, deren Glaubenszeugnisse wir in dieser OASE wiedergeben, begeisterten beim „Mladifest“ in Medjugorje mit ihrer Freude die tausenden anwesenden Jugendlichen.
Herzlich laden wir Sie ein, sich dem Friedensgebet im Wiener Stephansdom am 24. Oktober anzuschließen – Friede ist ein Geschenk, um das wir Gott gemeinsam bitten wollen!
viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Christian Stelzer
Oase des Friedens Oktober 2017