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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

„Vom Heilfasten bis zum Intervallfasten – Fastenkuren liegen im Trend“ postete der ORF auf seiner Homepage pünktlich zu Beginn der Fastenzeit. Dann wird über das Ergebnis einer Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) berichtet, der verschiedene Methoden unter die Lupe genommen hat mit dem Fazit: Nicht jede Methode ist gleich gut geeignet. Spezielle Fastenprodukte sind nicht nötig.

Fast gewinnt man den Eindruck, dass ganz Österreich sich liturgisch auf die Fastenzeit einstimmt. „Welche Fastenkur – das ist schon fast eine Glaubensfrage.“, so liest man weiter. Denn die einen würden auf klassisches Heilfasten schwören, andere auf Intervallfasten mit unterschiedlich langen Essenspausen. Dabei hätten sich als Minimum für den Nahrungsverzicht 16 Stunden herauskristallisiert. Diese Methode heißt „16:8“. 16 Stunden lang wird gefastet, die folgenden acht Stunden lang darf gegessen werden. Man lässt entweder das Frühstück weg oder das Abendessen – je nachdem, was leichter fällt. Eine andere Variante des Intervallfastens ist „5:2“: An fünf Tagen in der Woche wird normal gegessen, an zwei nicht aufeinanderfolgenden Tagen gibt es nur ganz wenig: 500 Kilokalorien (Kcal) für Frauen und 600 Kcal für Männer.

Erinnert uns diese Methode nicht sofort an ein Fasten, das von Medjugorje-Freunden seit vielen Jahren praktiziert wird? Die Gospa (kroatisch für Gottesmutter) hat uns am 15. August 1984 eingeladen, am Mittwoch und Freitag bei Brot und Wasser für den Frieden in der Welt zu fasten und täglich den Psalter, also den freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranz, zu beten. Die Hälfte unseres Betens und Fastens mögen wir für die Kirche, den Papst, die Bischöfe und die Priester aufopfern, so ihre Bitte. Viele Menschen sind in den vergangenen fast 38 Jahren ihrem Aufruf gefolgt. Die Einladung zum Fasten und Beten hat zu einer Neubesinnung auf die uralte Fastentradition der Kirche geführt. Ein Herz, das sich durch Fasten und Beten für Gott und seine Liebe öffnet, spürt die Not seiner Mitmenschen, war der verstorbene P. Slavko Barbaric immer überzeugt. So waren Medjugorje-Pilger immer wieder die ersten, die in Notsituationen, wie zum Beispiel während des schrecklichen Balkankrieges, den Menschen geholfen haben. Von Medjugorje aus haben sich humanitäre Projekte wie Cenacolo, Mary`s Meals oder die Allianz der Barmherzigkeit in viele Länder der Welt ausgebreitet. Die guten Früchte von Medjugorje haben dazu geführt, dass Papst Franziskus einen Apostolischen Visitator entsandt hat, damit noch mehr Pilger den Geist des Friedens und der Umkehr und den Zugang zu den heilbringenden Sakramenten der Kirche in Medjugorje erfahren können.

Ich werde nie vergessen, wie unser Kardinal, Erzbischof Christoph Schönborn, im Juli 2009 beim Fest des Lebens in Saluzzo bewegt war von den Bildern der jungen Menschen, die in Medjugorje durch die Gemeinschaft Cenacolo zu einem Neubeginn in ihrem Leben gefunden haben. Zwei Monate danach, beim Friedensgebet 2009, sagte der Kardinal mir zugewandt, er wolle jetzt selbst nach Medjugorje fahren. Ich durfte die Reise vorbereiten und die große Freude österreichischer Pilger und der heimischen Bevölkerung am Wallfahrtsort über den Besuch des Kardinals zum Jahreswechsel 2009/10 miterleben. Von da an wurde eine neue Seite in der Geschichte der Ereignisse von Medjugorje aufgeschlagen. Kurz danach begann die Kommission um Kardinal Ruini ihre Arbeit, deren Ergebnis letztlich zur Entscheidung von Papst Franziskus geführt hat.

Es gibt so viel Grund zum Danken! Vieles, woran wir uns gewöhnt haben, ist nicht selbstverständlich, sondern ein Geschenk, Teil der einzigartigen Geschichte Gottes mit jedem einzelnen von uns. Auch dafür öffnet das Fasten und Beten die Augen, damit wir wieder klarer sehen und erkennen können. Es ist nicht wichtig, wie alt wir sind, sagt die Gospa in ihrer Botschaft vom 25. Feber 2019. „Öffnet Jesus euer Herz, der euch in dieser Zeit der Gnade verwandeln wird.“

In dieser OASE lädt uns der Arzt und Priester Dr. Ignaz Hochholzer ein, diese schöne Botschaft der Gottesmutter zu Beginn der Fastenzeit mit ihm zu betrachten.

Im Interview mit der OASE berichtet Milona von Habsburg, wie sie in der Zusammenarbeit mit P. Slavko Barbaric, dessen Übersetzerin sie viele Jahre lang war, die Fastenpraxis immer besser erlernen konnte.
Schwester Hildegard Strittmatter von der Gemeinschaft der Seligpreisungen gibt Zeugnis, wie das Fasten ihr bei Lebensentscheidungen geholfen hat und wie sie in Medjugorje eine neue Dimension des Fastens erfahren hat.

Eine gesegnete Fastenzeit und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens März 2019