Der Rosenkranzmonat: Zeugnis Sr. Maria Immaculata, OCist
- Der Rosenkranz reinigt und verändert von innen heraus!-
„Wer die Heilige Schrift nicht kennt, kennt Gott nicht.“ Je mehr ich diesen Satz betrachte und darüber nachdenke, umso klarer wird mir, wie recht der hl. Hieronymus hatte, als er diesen indirekten Appell kund tat. Die wichtigsten Heilsereignisse im Leben Jesu, das heilige Evangelium, finden und betrachten wir im Rosenkranz.

Wir sind nie allein
Wenn wir dies tun, dann nie allein. Die Gottesmutter ist immer dabei, betet mit uns, und hilft uns, die Glaubensgeheimnisse zu verstehen, sie in unser eigenes Leben umzusetzen und unsere Freuden, Nöte und Sorgen mit den ihrigen und Jesus zu vereinen. Sie veredelt unser Gebet und macht es fruchtbar. Es muss wie ein Samen in uns keimen. Und um zu wachsen, kräftig zu werden und Widerständen zu trotzen, braucht es Pflege, Stille und Ruhe.
Der Rosenkranz hilft uns
Natürlich gibt es auch einen Widersacher, der eifersüchtig auf die Liebe ist und versucht, die Treue und wahre Liebe zu zerstören. Er stiehlt unsere Ausdauer, Begeisterung und Beharrlichkeit, und gibt dafür Zweifel und Täuschung. Doch wie die folgende Geschichte zeigt, können Treue und Beharrlichkeit Positives bewirken:
Ein alter Mann lebte mit seinem Enkel auf einem Bauernhof in den Bergen. Jeden Morgen las der Großvater in seiner Bibel. Eines Tages fragte der Enkel: „Opa, ich versuche die Bibel zu lesen, aber verstehe nicht viel und vergesse es schnell. Was bringt es mir dann?“ Der Großvater bat ihn, mit einem Weidenkorb Wasser vom Fluss zu holen. Der Junge versuchte es, doch das Wasser sickerte immer wieder durch. Er wollte aufgeben, doch der Großvater bestand darauf, es weiter zu versuchen. Schließlich zeigte er dem Enkel den nun sauberen Korb und erklärte: „Auch wenn du nicht alles verstehst oder behältst, verändert dich das regelmäßige Lesen der Bibel von innen heraus.“
Genauso ist es mit dem Rosenkranz. Auch wenn man nicht alles sofort versteht, hilft er uns, das Evangelium besser zu begreifen und uns von innen zu verändern. Oft durfte ich in meinem Leben Hilfe vom Himmel erfahren, die ich dem Rosenkranz zuschreibe. Maria hilft uns immer, wenn wir sie mit kindlichem Vertrauen anrufen.
Die Kraft des Rosenkranzgebets
Diese Worte haben sich tief in mein Herz eingeprägt und sind ein kostbarer Schatz, den mir meine Eltern von Kindheit an geschenkt haben. Wir beteten regelmäßig zusammen den Rosenkranz, und wenn wir Kinder dabei einschliefen, fanden wir uns am Morgen sicher im Bett wieder. Die Liebe und Fürsorge unserer Eltern störten unseren Schlaf nicht. Ich hatte das große Glück, in einen lebendigen Glauben hineinzuwachsen, den meine Großeltern und Eltern vorlebten.
Erst viele Jahre später wurde mir bewusst, welche Kraft im Rosenkranzgebet liegt. Es gab eine Zeit, in der ich mich vom Gebet entfernte und dem Weltlichen nachlief. Doch ich bin überzeugt, dass meine Eltern und meine Oma für mich gebetet haben. Durch die Gnade Gottes fand ich in einem Tiefpunkt den Rosenkranz wieder und begann, meine Zuflucht bei der Gottesmutter zu suchen. Der Rosenkranz half mir, eine Kehrtwende in meinem Leben zu vollziehen. Ich wurde sensibler in Gewissensfragen und verspürte den Wunsch, nach dem Evangelium zu leben.
Bestimmte Dinge, die früher normal erschienen, wie das Mitsingen von Liedern auf Festen oder schlechte Witze, konnte ich nicht mehr ertragen, da ich ihre Sinnlosigkeit erkannte. Mein Verlangen führte mich weg von weltlichen Veranstaltungen hin zu Gott, in die Kirche und in die Nähe des Tabernakels. Dort wurde mir die unendliche Liebe und Barmherzigkeit des Herrn immer bewusster. Ich wollte auf Seine Liebe antworten.
Heute lebe ich als Ordensschwester, nicht mehr für mich, sondern zur größeren Ehre Gottes und im Gebet für das Heil der Seelen. Es ist mein Herzensanliegen, vielen Menschen die Liebe zum Rosenkranz näherzubringen, der von innen heraus reinigt und verändert. Alles gelingt besser, wenn wir auf Tuchfühlung mit der Gottesmutter bleiben, die uns den Weg zum Herrn zeigt. Es ist so einfach – wir müssen nur an ihrer Hand mitgehen, Schritt für Schritt, dem Lächeln des Vaters entgegen.
Habt Mut und kommt mit!
Das ungekürzte Zeugnis findet Ihr in unserer Zeitschrift „medjugorje aktuell".
Foto:Media Mir Medjugorje
