Papst Franziskus und Medjugorje
- Er machte Medjugorje zu einem internationalen Zentrum der Spiritualität -
Papst Franziskus verfolgt die Ereignisse in Medjugorje seit Beginn seines Pontifikats – und sogar schon zuvor als Kardinal Mario Bergoglio, Erzbischof von Buenos Aires – mit großer Aufmerksamkeit. Seine Aussagen zu Medjugorje wurden unterschiedlich interpretiert, doch fest steht: Seit 2020 richtet er sich regelmäßig in Briefen an die Teilnehmer des Jugendfestivals in Medjugorje.
Medjugorje und der Vatikan: Schritte der Anerkennung unter Papst Franziskus
Papst Franziskus begleitet die Entwicklungen in Medjugorje bereits seit seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires mit großem Interesse. Am 11. Februar 2017 entsandte er Erzbischof Henryk Hoser als Sondergesandten nach Medjugorje. Ein Jahr später, am 31. Mai 2018, ernannte er ihn zum Apostolischen Visitator mit besonderer Rolle für die Pfarrei Medjugorje. Er begann seinen Dienst feierlich mit einer Heiligen Messe am Sonntag, dem 22. Juli, um 19 Uhr.
Am 12. Mai 2019 wurde bekanntgegeben, dass Pilgerfahrten nach Medjugorje offiziell durch Diözesen und Pfarreien organisiert werden dürfen. Bisher waren nur private Wallfahrten erlaubt. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung, die Medjugorje für Millionen Gläubige weltweit hat.
Im Mai 2021 beteiligte sich Medjugorje am weltweiten Rosenkranz-Gebet gegen die Pandemie. Das Gebet wurde live aus der Kirche St. Jakobus übertragen, geleitet von Erzbischof Luigi Pezzuto und Pater Miljenko Šteko. Dreißig bedeutende Wallfahrtsorte weltweit beteten im Rahmen dieser vom Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung initiierten Aktion täglich den Rosenkranz.
Am 27. November 2021 gab das Presseamt des Heiligen Stuhls bekannt, dass Papst Franziskus Erzbischof Aldo Cavalli, Titularerzbischof von Vibo Valentia und ehemaliger Apostolischer Nuntius in den Niederlanden, zum neuen Apostolischen Visitator für Medjugorje auf unbestimmte Zeit und ad nutum Sanctae Sedis ernannt hat. Damit setzte er die Mission von Erzbischof Hoser fort, der am 13. August 2021 in Warschau verstorben war.
Erzbischof Cavalli traf am 11. Februar 2022, dem Fest Unserer Lieben Frau von Lourdes, in Medjugorje ein. Zwei Tage später, am 13. Februar 2022, zelebrierte er seine erste Heilige Messe in der Pfarrkirche. Dabei sagte er: „Ich danke dem Herrn und der Jungfrau Maria, die mich durch den Heiligen Vater hierher geschickt haben.“
Für das Heilige Jahr 2025 hat das Apostolische Pönitentiarat einen vollkommenen Ablass für Pilger nach Medjugorje gewährt. Dies gilt für jene, die mit aufrichtigem Geist der Buße und Liebe nach Medjugorje pilgern, an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnehmen oder dort betend verweilen – unter den üblichen Bedingungen (Beichte, Kommunion, Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters). Dieses Privileg wurde auf Bitte von Erzbischof Cavalli hin gewährt.
Der bedeutendste Schritt erfolgte am 19. September 2024: Eine Note des Dikasteriums für die Glaubenslehre, von Papst Franziskus genehmigt, erkannte Medjugorje offiziell den Status Nihil obstat zu. Zwar wird darin keine Aussage über die Übernatürlichkeit der Erscheinungen getroffen, doch die Note würdigt die geistlichen Früchte, die mit der Pfarrei verbunden sind. Auch die dort übermittelten Botschaften werden überwiegend positiv bewertet. Vatican News berichtete, dass diese Entscheidung kirchliche Wallfahrten und Andachten in Medjugorje zusätzlich fördert.
Erzbischof Cavalli:
„Papst Franziskus hat Medjugorje zu einem internationalen Zentrum der Spiritualität gemacht"

Medjugorje als Beitrag zur Neuevangelisierung
Im Oktober 2022 fand in Medjugorje der 14. Mariologisch-Marianische Nationalkongress zum Thema „Medjugorje als Beitrag zur Neuevangelisierung“ statt. Am 19. Oktober wurde die Sammlung der wissenschaftlichen Beiträge feierlich vorgestellt. Erzbischof Aldo Cavalli, Apostolischer Visitator für die Pfarrei Medjugorje, dankte allen Organisatoren und Autoren und betonte, dass die zentralen Inhalte der Neuevangelisierung sowohl auf dem Kongress als auch in der Publikation klar und überzeugend dargestellt wurden.
In seiner Ansprache hob Erzbischof Cavalli Medjugorje als Zentrum der Neuevangelisierung hervor und erinnerte daran, dass alle Päpste großes Interesse an diesem Ort gezeigt hätten – insbesondere Papst Franziskus. Der heilige Johannes Paul II. habe den Wunsch gehabt, Medjugorje persönlich zu besuchen. Papst Benedikt XVI. leitete gemeinsam mit Kardinal Camillo Ruini eine bedeutende Untersuchung ein, die den pastoralen Wandel in Medjugorje maßgeblich beeinflusste.
Papst Franziskus, so Cavalli, habe Medjugorje schließlich zu einem internationalen Zentrum der Spiritualität gemacht – mit drei ganz konkreten Maßnahmen:
- Erstens: Vor fünf Jahren forderte Papst Franziskus alle Priester und Bischöfe auf: „Folgt euren Gläubigen nach Medjugorje.“
- Zweitens:Er unterstellte die pastorale Betreuung der Pfarrei Medjugorje direkt seiner eigenen Verantwortung und setzte – weltweit einmalig – einen Bischof mit den vollen Kompetenzen eines Diözesanbischofs eigens für diese Pfarrei ein.
- Drittens:Mit der Veröffentlichung des Nihil obstat signalisierte der Heilige Stuhl der ganzen Welt: Es spricht nichts gegen Medjugorje – im Gegenteil, geht dorthin! Medjugorje ist ein Ort tiefer Spiritualität, offen für die ganze Welt.
Erzbischof Cavalli rief dazu auf, diesen Gnadenort nicht nur zu bewahren, sondern weiterzuentwickeln – in enger Zusammenarbeit mit der Gnade des Heiligen Geistes. Er schloss seine Rede mit einem erneuten Dank an alle, die die Konferenz organisiert und die wissenschaftlichen Beiträge gesammelt und veröffentlicht haben – als Beitrag zur Weitergabe der Gnade, die Medjugorje der Welt schenkt.
Quelle: Radio Mir Medjugorje
Foto: ICMM / Medjugorje Deutschland e.V.