- Apostolischer Visitator mit besonderer Rolle für die Pfarrei Medjugorje -

Dieses Jahr stehen wir kurz vor Ostern – dem Fest der Auferstehung unseres Herrn, Der lebt, lebt, lebt!

Gerade in diesen Tagen – am Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und in der Osternacht – erleben wir ganz besonders, was Jesus uns in den letzten Stunden und Tagen Seines Lebens hinterlassen hat. Es sind grundlegende, tiefgehende und wesentliche Wahrheiten für jeden Christen.

Als Erstes: der Gründonnerstag

Er offenbart uns den tiefen Sinn unserer Berufung – den Dienst. Dienst, Dienst, Dienst.

Im Johannesevangelium sehen wir: Jesus nimmt ein Becken, füllt es mit Wasser und beginnt, Seinen Jüngern die Füße zu waschen – eine Aufgabe, die sonst nur Sklaven verrichteten, Menschen ohne Ansehen, ohne Wert.
Dann spricht Er zu seinen Jüngern – und zu uns: "Wenn nun Ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann sollt auch ihr einander die Füße waschen."
Unsere Berufung muss zum Dienst werden. Unsere Mission muss Dienst am Nächsten sein.
Das ist ein zentrales Thema des Evangeliums: Die Mission Jesu bestand darin, uns allen zu dienen. Er machte Sich selbst zum Diener – ja, zum Sklaven –, um uns zu retten und uns die unendliche Güte Gottes, des Vaters, zu schenken.
Das Erste, was Der Herr uns tiefgründig lehrt, ist: Unsere Mission muss wachsen – wachsen, wachsen –, damit wir unseren Brüdern und Schwestern, ja der ganzen Welt, besser dienen können.

Das Zweite: das Letzte Abendmahl

Nur die Apostel waren Zeugen dieser einzigartigen Handlung. Jesus nimmt das Brot, bricht es – und sagt etwas, das fremd klingt: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis."

Nach dem Mahl nimmt Er den Kelch, spricht wieder ungewöhnliche Worte: "Das ist der Kelch Meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu Meinem Gedächtnis."
Er hinterließ uns die Erinnerung an Seinen Tod und an Seine Auferstehung.
Jesus ist ein für alle Mal gestorben.
Jesus ist ein für alle Mal auferstanden.
Und doch wird in diesem Gedenken – das Er uns in den Wandlungsworten zweimal aufträgt – die tiefe Wahrheit Seines Todes und Seiner Auferstehung gegenwärtig.
In der Vergegenwärtigung, der Transsubstantiation von Brot und Wein, bleibt Jesus für immer bei uns – überall auf der Welt, in jeder Feier der Eucharistie.
Immer und überall feiern wir: das Gedächtnis Seines Todes und Seiner Auferstehung.

Tod am Kreuz, Karfreitag

Dieser Tod hat eine tiefe Bedeutung. Er, der Herr Jesus, hat die Sünden der Welt auf Sich genommen. Er hat alle Sünden auf Sich genommen. Die, die ich getan habe, die, die du getan hast, die, die ich tue, die, die du tust, die, die du tun wirst, die, die ich tun werde. Alle sind da. Der Herr ist nicht wie wir, Er ist groß, Er ist unermesslich groß. Diese Worte aus dem Alten Testament: „Auch wenn eure Sünden rot wie Scharlach sind – Ich bin größer.“
Hier ist Jesus: Er nahm sie auf sich und ließ sie alle sterben, indem Er starb. Hier schreibt Paulus:

„Gott machte den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde.“ Und am Kreuz hat Jesus durch Seinen Tod all unsere Sünden vernichtet und ausgelöscht, ein für alle Mal, ein für alle Mal, wie es im Hebräerbrief mehrmals wiederholt wird. Am Kreuz hat Jesus uns gerettet. Er ist mein Erlöser, Er ist euer Erlöser, Er ist mein Retter, Er ist euer Retter.

Er ist auferstanden, Er lebt! 

Und Petrus wird in seiner Predigt sagen: „Ich habe Ihn gesehen, ich habe mit Ihm gesprochen, ich habe mit Ihm gegessen.“ Lebendig, lebendig, lebendig! Und der lebendige Jesus begleitet uns immer. Er hat uns wieder den Weg des Lebens, der Auferstehung und der Unsterblichkeit geöffnet. Von der Menschheit in Adam verloren. Er hat für uns diese unglaubliche Tür zu Gott, der Sein Vater und unser Vater ist, wieder geöffnet. Er gibt uns die Möglichkeit zu leben, zu leben, für immer zu leben. Hier ist Ostern. Wir feiern die Erinnerung an Tod und Auferstehung, wir feiern die Erinnerung an Sein neues Leben, das er uns allen geschenkt hat, wir feiern die Erinnerung an Sein Leiden am Kreuz, wo er alle Sünden vergab.

Gehen wir mit Zufriedenheit und Vertrauen heran, gehen wir mit Hoffnung heran, mit der Gewissheit, dass wir an diesem Osterfest im Herrn den Weg der Heiligkeit wiederentdecken und den Weg betreten können, der in Verantwortung, Heiligkeit und Gnade wächst und wächst.


Quelle: Radio Mir Medjugorje
Foto:
ICMM