Ich bezeuge die Barmherzigkeit Gottes in meinem Leben
- Zeugnis von Pater Marinko Štrbac -
Pater Marinko ist Franziskaner und Priester in der franziskanischen Provinz Bosna Srebena. Nach Abschluss des Studiums und der Priesterweihe 1995 wirkte er für zwei Jahre als Pfarrvikar in einer Pfarrei in Bosnien Herzegowina, doch dann verließ er sie und ging in die „Welt“ zurück. Durch das Gebet des Rosenkranzes, das sakramentale Leben und die Botschaften von Medjugorje fand er den Weg zurück zu seiner wahren Berufung.
Heute kann ich sagen, dass sich in meinem Leben anschaulich die Barmherzigkeit Gottes offenbart, die mächtige mütterliche Liebe der Mutter Maria – unserer Gospa, die Kraft der heiligen Sakramente und die Größe des heiligen Rosenkranzes. Ich bezeuge wirklich die Barmherzigkeit Gottes in meinem Leben.
Mir erging es wie dem verlorenen Sohn
Ich war zwei Jahre als Priester und Franziskaner in Bosnien-Herzegowina tätig, doch verließ diesen Weg und kehrte in die „Welt“ zurück. Geistlich war ich schwach, hochmütig, egoistisch, ungehorsam und von der Sünde umgeben. Alles in mir erlosch – der Glaube, die Hoffnung, die Liebe – und die Anziehungskraft der Welt zog mich an. In den Versuchungen fand ich keine Kraft, mich dem Bösen zu widersetzen und fiel geistlich. Ich suchte keine Hilfe, obwohl viele bereit gewesen wären, mir beizustehen. Stattdessen rechtfertigte ich mich und ließ die Sünde weiter wachsen.
Durch meinen Ungehorsam öffnete ich die Tür für weitere Sünden und verlor die Nähe zu jenen, die mich zuvor unterstützt hatten. Ich fühlte mich abgewiesen und hilflos. Die Sünde hatte mich umhüllt, und ich war zu stolz, um mein Herz zu öffnen und Hilfe zu suchen. Ich war durstig nach geistlicher Erneuerung, aber konnte nicht trinken, weil mein Stolz und die Sünde mich davon abhielten. Eine heilige Beichte hätte meine Agonie gelöst und mich zur Freiheit geführt, doch ich hatte nicht die Kraft, diesen Schritt zu gehen.
Ich konnte den Frieden nicht finden
Ich reiste nach Deutschland, in der Hoffnung, den Frieden für meine Seele zu finden, doch ich erkannte, dass ich meine eigenen Nöte nicht entkommen konnte. Trotz regelmäßiger Kirche und Gebet fand ich nicht die Kraft, der Wahrheit zu begegnen oder zur Beichte zu gehen. Der Frieden blieb aus, weil ich ihn nicht am richtigen Ort suchte. Stattdessen baute ich Mauern um mich und ließ niemanden mehr an mich heran. Die Frömmigkeit, die ich hatte, konnte diese Mauern nicht brechen. Erst als ich die Agonie nicht mehr ertragen konnte, begann ich um Hilfe zu rufen und erinnerte mich an den Rosenkranz, den ich seit meiner Zeit im Priesterseminar nicht mehr gebetet hatte.
Der Herr begann, mich zu verändern
Ich begann täglich den Rosenkranz zu beten und spürte Veränderungen, doch es kamen Kämpfe und Versuchungen, denen ich nicht gewachsen war. Ich war noch verschlossen, und es wurde klar, dass sich mehr ändern musste. Nach fast zwei Jahren in Deutschland führte mich der Herr durch die Fürsprache der Muttergottes zurück nach Kroatien. Langsam begann Gott intensiv in meinem Leben zu wirken, und eine große Wandlung fand statt. Nach langer Zeit ging ich zur heiligen Beichte, obwohl ich noch voller Ängste war und nicht vertrauen konnte. Doch Gott ist geduldig und voller Güte. Mit der Zeit konnte ich das „Weltliche“ loslassen und mich mehr Christus zuwenden. Ich betete intensiver, las die Bibel und ging regelmäßig zur heiligen Messe. Schließlich kam mir ein Buch über Medjugorje in die Hände, und ich wusste sofort: Ich muss dorthin. Es ist wichtig zu erwähnen, dass ich schon einige Male in Medjugorje war, aber bisher eher beiläufig.

In Medjugorje erlebte ich die Freude eines Kindes
Ich fuhr nach Medjugorje und erlebte dort etwas Besonderes: die Freude eines Kindes, die Nähe des Himmels, die Liebe der Mutter Maria und das Annehmen des Vaters. Es war ein Gefühl, das ich nie zuvor erlebt hatte und das meinem Herzen tiefes Glück schenkte. Nach meiner Rückkehr begann eine Zeit intensiver Arbeit an mir selbst, der Heilung meiner Wunden und der Selbstbeherrschung. Der Kampf wurde nicht leichter, er hatte gerade erst richtig begonnen, aber jetzt hatte ich Kontrolle. Ich fand Hilfe und begann ein Studium der Theologie, das ich in der „Schule Mariens“ fortsetzte – auf den Knien, mit dem täglichen Rosenkranz, dem Lesen der Bibel, dem sakramentalen Leben und dem Fasten. Diese „fünf Steine“, die die Muttergottes mir als Mittel im Kampf gegen das Böse gegeben hat, wurden meine Stärke.
Mein Studium in dieser Schule der Muttergottes dauerte fünf Jahre. In dieser Zeit lernte ich viele Menschen kennen, die mir durch Gebet, Unterstützung und Ermutigung halfen. Der Herr führte mich zu Seminaren und Exerzitien und stellte mir Menschen auf meinem Weg, für die ich sehr dankbar bin. Schritt für Schritt begann sich alles zu fügen, und ich wusste, dass der Herr keinen schnellen Wandel wollte, sondern einen langsamen und tiefen Prozess. Nach zehn Jahren nahm ich wieder Kontakt mit der Direktion der Provinz auf und vereinbarte ein Treffen. Es waren meine franziskanischen Brüder, die mich dazu ermutigten. Ich hatte beschlossen, als Priester weiter zu wirken, aber nicht in Bosnien. Doch der Herr hatte andere Pläne. Nach dem Treffen mit dem Provinzial und dessen Stellvertreter schrieb ich einen Bittbrief, und weniger als zwei Monate später war ich wieder im Kloster, im Herzen von Bosnien, wieder Franziskaner und Priester, als wäre ich nie gegangen.
Ich habe den lebendigen Gott erlebt
Der liebe Gott hat mir die Kraft geschenkt, mich schnell einzuleben, und die Gnade, dass mich die Menschen, mit denen ich lebte, gut aufgenommen haben. Mein Leben ist seit acht Jahren stark mit der Muttergottes und dem Rosenkranz verbunden. In Medjugorje habe ich die Kraft des Rosenkranzes erfahren und den lebendigen Jesus in den Sakramenten erlebt, besonders in der heiligen Beichte und der heiligen Messe. Durch die Botschaften der Muttergottes habe ich die Bedeutung von Gebet, Anbetung, Versöhnung und Vergebung entdeckt.
Der Rosenkranz hat meiner Seele Frieden geschenkt
Der heilige Rosenkranz führte mich zum Beichtstuhl, wo Jesus mich befreite und heilte. Er holte mich aus der Teilnahmslosigkeit und gab mir den Sinn zurück, das Leben als größte Gabe Gottes anzunehmen. Der Rosenkranz schenkte mir Freude, Frieden, Vertrauen und die Kraft zu vergeben und um Vergebung zu bitten. Er weckte in mir die Liebe zur Muttergottes, die mich nie verlassen hat. Medjugorje ist ein Ort, wo viele barfuß den Kreuzweg gehen, den Rosenkranz beten und lange auf die Beichte warten. Tausende versammeln sich, um Gott zu preisen. Der Himmel ist dort offen, und man spürt die Nähe der Muttergottes. In dieser schweren Zeit, in der so viele Kinder Mariens vom richtigen Weg abkommen, ist es ihre Aufgabe, uns zu führen und unsere Augen zu öffnen.
Die Botschaften der Muttergottes sind ein Aufruf zur Bekehrung, zum Gebet, zur Vergebung, zur regelmäßigen Beichte, zum Fasten und zum Wachsen in der Liebe. Möge dieses Zeugnis andere ermutigen, die Botschaften der Mutter anzunehmen und im Gebet, in der Beichte und der heiligen Messe zu leben. Diese Mittel helfen uns, Jesus treu zu bleiben.
Quelle: Medjugorje aktuell
Dieser Text ist eine gekürzte Version. Das vollständige Zeugnis kann in unserer Zeitschrift nachgelesen werden.