Fasten - als Antwort auf den Ruf Mariens
- von Sr. Emmanuel Maillard, Gem. der Seligpreisungen, Medjugorje -
Die Muttergottes wünscht, zwei Tage in der Woche, mittwochs und freitags, bei Wasser und Brot zu fasten. Warum an diesen beiden Tagen? Sie selbst hat mit dem hl. Josef, Jesus und allen frommen Juden zwei Tage in der Woche gefastet. Das gehört zum jüdischen Glauben dazu. Auch jeder Arzt weiß, dass Fasten gut für die Gesundheit ist. Aber Achtung: eine Abmagerungskur hat nichts mit dem Fasten mit dem Herzen zu tun; das ist eine andere Realität.
Vorbereitung auf die Eucharistie
In keiner Botschaft hat die Muttergottes den Grund für diese beiden Tage erklärt. Ich hatte jedoch die Gelegenheit, ihn, Dank der von der Muttergottes in Medjugorje gegründeten Gebetsgruppe, zu entdecken. Maria hat erbeten, dass jeder Donnerstag ein Gedächtnis des Geschenks der Eucharistie und des Priestertums sei. Dass er gelebt wird, wie ein neuer Gründonnerstag. Wir erinnern uns mit Freude, Glauben und Dankbarkeit daran, dass Jesus uns Seinen Leib und Sein Blut als Speise und Trank gegeben hat. Maria liebt die Eucharistie so sehr und will uns schon vom Mittwoch an vorbereiten und zur Eucharistie hinführen. Sie will uns zum Geschmack am Brot führen, der zum Leib Jesu wird, weil Jesus das Brot gewählt hat, um es in Seinen Leib zu verwandeln. Man soll in Freude und von Herzen Fasten und sich auf das Brot einlassen. Am Freitag ist es gut, dass wir in dieser Betrachtung des Brotes bleiben. Wenn ihr das Weizenkorn anschaut, habt ihr die ganze Lebensgeschichte Christi, des Erlösers, vor Augen. Die Geschichte des Todes und der Auferstehung Christi und der Früchte der Erlösung. Gemeinsam mit Maria staunen wir, dass Jesus in Seiner großen Demut und Liebe Brot geworden ist. Dies ist der wahre Sinn des Fastens. Die jüdische und die daraus entstandene christliche Überlieferung lehren uns, dass das Fasten eine sehr wirksame Macht gegen Satan ist.
Dieser Punkt ist sehr wichtig. Maria sagt in Medjugorje: „Satan ist heute so stark wie noch nie zuvor.“ (25.08.1991) „Satan will Krieg und Hass.“ (25.10.2020) Aber sie hat auch gesagt: „Liebe Kinder, ihr habt vergessen, dass ihr durch Gebet und Fasten Kriege verhindern und die Naturgesetze aufheben könnt.” (26.12.1982)
Mit dem Herzen fasten
Ab wie viel Uhr soll man fasten? Wenn der Tag beginnt, d. h. von Mitternacht bis Mitternacht. Das Wichtigste ist jedoch die Liebe. Im Gebet wird ihnen gezeigt werden, auf welche Weise sie auf Marias Bitte hinmit ihrem Fasten beginnen sollen. Wenn sie gleich zwei Tage in der Woche zu fasten beginnen können - Dank sei dem Herrn! Sie können es aber auch schrittweise tun. Es ist besser, Stufe für Stufe zu beginnen und nicht aufzugeben, als zu schnell loszulegen und nach zwei Monaten aufzuhören. Wichtig ist, dass mit dem Herzen gefastet wird. Das Fasten bei Wasser und Brot ist eine Tat großer Barmherzigkeit, aber durch Verborgenheit wird es noch verdienstlicher. Maria sagt uns: „Versucht, dass euer Fasten im Verborgenen bleibt, dass es bei den Menschen nicht bekannt wird.“ Wenn man in der Gemeinschaft, in der Familie fastet, kann es nicht verborgen bleiben. Aber bei der Arbeit braucht es niemand zu wissen. Schauen sie, wenn sie fasten, nie auf das,was auf dem Teller ihres Nachbarn liegt. Denn wenn die Tatsache, dass sie fasten, sie dahin bringt, den nicht fastenden Nachbarn zu verurteilen, sollte das Fasten besser unterbleiben. Jeder möge seinem Gewissen entsprechend handeln und die Freiheit des anderen achten. Vielleicht fastet dein Nachbar eines Tages mit viel Liebe und wird viel von Gott erhalten, wie es den Arbeitern der elften Stunde erging.

Um diese Gnade muss man bitten!
Mein persönliches Zeugnis: Sieben Jahre habe ich in Medjugorje nicht fasten können, weil ich in meiner Jugend mehrere Krankheiten hatte, die mich vom Fasten abhielten. Ich konnte Maria noch so sehr bitten, sie möge etwas tun, es half nichts. Eines Tages sagte ich zur Muttergottes: „Gospa, wenn du möchtest dass ich gut über das Fasten spreche, brauchst du nichts weiter zu tun, als mir die Gnade zu geben! Ich bitte dich darum.“ Ich war neidisch auf die anderen in der Gemeinschaft, die fasten konnten. Wenig später traf ich einen Freund aus Mexiko, der sich in Medjugorje bekehrt hatte. Danach hat er ein umfangreiches Apostolat begonnen. Als ich mich mit ihm über die Durchführung des Apostolats unterhielt, fragte ich ihn: „Was tust du, wenn dir irgendetwas fehlt?“ Er antwortete: „Alles, was du brauchst, wird sie dir geben, wenn du alles tust, was sie will.“ Ein „WENN“ hat mein Leben verändert! Ich habe sofort gespürt, wie das Wort „Fasten“ in mir aufleuchtete, und zur Muttergottes gebetet: „Ab morgen will ich alles tun, was du sagst.“ Es ist, als habe mir dieses Wort die Gnade geschenkt. Ich habe der Muttergottes erklärt: „Morgen faste ich bei Wasser und Brot, bitte, gib mir diese Gnade! Du weißt, dass ich nicht gerade die Tapferste bin, darum bitte ich dich um folgendes Zeichen: dass ich morgen, Freitag, nicht den geringsten Hunger verspüre und nicht einmal Lust zu essen habe.“ - Sie hat es getan! So habe ich die Gnade des Fastens erhalten. Man muss darum bitten.
Quelle: Medjugorje aktuell
Foto: ICMM