Durch das Fasten werden wir frei!
- Betrachtung von Sr. Kerstin, Gemeinschaft Maria Königin des Friedens, Medjugorje -
Das Fasten ist ein Thema, das in unserer heutigen Gesellschaft, leider zum Teil auch in unserer Kirche, in Vergessenheit geraten ist. In der Bibel und der christlichen Tradition ist der Verzicht aber ein wichtiges Element. Die biblische Offenbarung verbindet damit den Aufruf zum Gebet und zur Umkehr. Auch im Leben Jesu war das Fasten ein wichtiges Element. Vor Beginn Seines öffentlichen Wirkens ging Er in die Wüste, betete, fastete und widerstand den Versuchungen. Das Fasten war in Seinem Leben eine Bedingung, um sich Gottes Weg öffnen zu können. Wenn man beschließt zu fasten, geht man sinnbildlich in die Wüste, um Gott von Neuem zu suchen. Dort öffnet sich die Welt Gottes.
Fasten und Gebet sind Bedingungen für ein Wachstum des Geistes!
Das Fasten spielte eine zentrale Rolle im Leben der Heiligen und in Ordensregeln. Klara von Assisi forderte ihre Schwestern auf, außer an Weihnachten immer zu fasten – als Vorbereitung auf die Begegnung mit Gott und aus Liebe zur Armut. In der kirchlichen Tradition ist das Fasten mit der Eucharistie, den Fastenzeiten und der Festvorbereitung verbunden. Heute sind leider nur noch Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtende Fasttage, deren Bedeutung weitgehend verloren ging.
Fasten und Gebet dienen der inneren Reinigung, dem geistigen Wachstum und beeinflussen das Verhältnis zu sich selbst, anderen, der Natur und Gott. Eine zentrale Botschaft der Gottesmutter in Medjugorje ist das Fasten, das in unserer materialistischen Zeit besonders wichtig ist – es hilft, sich von Abhängigkeiten und Sünde zu befreien.
Das Fasten hat eine große Kraft!
Besonders mittwochs und freitags lädt die Gottesmutter zum Fasten bei Brot und Wasser ein. In der Botschaft vom 21. Juli 1982 heißt es: „Durch Fasten und Beten können Kriege beendet und Naturgesetze aufgehoben werden. Fasten kann nicht durch Liebeswerke ersetzt werden, doch wer nicht fasten kann, soll beten, Gutes tun und beichten.“
Das Fasten hat große Kraft – es bringt Frieden in unsere Herzen und die Welt. P. Slavko Barbaric verstand es als Vorbereitung auf die Eucharistie und als Zeichen unserer irdischen Pilgerschaft. Der Mensch sucht nach Frieden und ewigem Leben, und diese Antworten findet er bei Gott.
Wie ein Pilger, der nur das Nötigste mitnimmt, macht das Fasten frei von Überfluss und öffnet Herz und Geist für die Begegnung mit Gott.
Fasten hilft uns zu lieben, zu vergeben und im Frieden zu leben!
Unser Lebensweg mit all seinen Höhen und Tiefen führt uns zu Gott. Doch oft verlieren wir uns im Materialismus. Die Gottesmutter gibt uns Hilfsmittel, um sicher ans Ziel zu gelangen – eines davon ist das Fasten bei Brot und Wasser. Es hilft, unsere Freiheit zu bewahren, zu lieben, zu vergeben und in Frieden zu leben.
Im Brot erkennen wir Christus, das Brot des Lebens, der uns auf unserem Weg begleitet. Fasten ist nicht immer leicht, doch es befreit innerlich und lenkt den Blick auf das Wesentliche – besonders auf Gott. Maria lädt uns ein, mit dem Herzen zu fasten und zu beten, denn es ist nie zu spät, damit zu beginnen.
Quelle: Medjugorje aktuell
Foto: Gebetsaktion Medjugorje Wien
Die Texte in diesem Artikel wurden gekürzt. Den vollständigen Text finden Sie in der oben genannten Zeitschrift.