In Gedenken an Carmelo Puzzolo (1934 - † 2025)

Am Samstag, dem 24. Mai, ist der italienische Künstler Carmelo Puzzolo verstorben. Puzzolo hat besonders in Medjugorje bedeutende Spuren hinterlassen: So stammen die Kreuzweg-Reliefs auf dem Berg Križevac aus seiner Hand, die am Karfreitag 1988 gesegnet wurden. Zudem schuf er die Reliefs zu den Geheimnissen des Rosenkranzes der Muttergottes am Fuß des Erscheinungsbergs sowie die Statue des heiligen Leopold Bogdan Mandić bei den Beichtstühlen in Medjugorje. Auch die Statue von Pater Slavko Barbarić im Mutterdorf geht auf ihn zurück.

Trauer um Carmelo Puzzolo: Schöpfer vieler religiöser Kunstwerke in Medjugorje

„Ich kannte ihn nicht persönlich, aber ich kann sagen, dass ich ihn durch seine Werke kennengelernt habe – durch die Stationen auf den Hügeln, die zu wahren Gebetsorten geworden sind. Sie laden wirklich zum Gebet ein, ebenso wie die Statue des heiligen Leopold, der für viele Büßer und Beichtväter ein Ort des stillen Gebets und Neubeginns ist.“, sagte der Pfarrer von Medjugorje, P. Zvonimir Pavičić. Im Namen der Pfarrgemeinde sandte er ein Beileidsschreiben an Puzzolos Familie, die die Gemeinde zuvor über seinen kritischen Gesundheitszustand informiert und um Gebet gebeten hatte. Nach der Nachricht von seinem Tod wurde eine heilige Messe für seine Seelenruhe gefeiert und im Gebet seiner und seiner Familie gedacht.

Durch seine Werke bleibt er bei uns

„In unserem Kondolenzschreiben haben wir hervorgehoben, wie Carmelo Puzzolo sein künstlerisches Talent ganz in den Dienst der Ereignisse von Medjugorje gestellt hat. Er wurde so zu einem wahren Mitstreiter des Herrn auf dem Weg des Gebets. Viele Gläubige wissen nicht, wer diese Werke geschaffen hat, und doch begegnen sie auf den Hügeln einfachen, aber tief spirituellen Szenen – voller Ausdruckskraft, künstlerischer Schönheit und geistlicher Tiefe. Durch seine Kunst, ein echtes Geschenk Gottes, lädt er die Menschen ein, tiefer in die Geheimnisse des Lebens Christi und in das Leiden des Herrn einzutauchen. Seine Werke führen zum Gebet. Carmelo wird in Medjugorje durch seine Kunst immer gegenwärtig bleiben – und wir glauben, dass die Gebete unzähliger Pilger ihm auf seinem Weg zu Gott beistehen werden.“, sagte Pfarrer Zvonimir Pavičić. Auch P. Ivan Landeka senior erinnerte in seinen Worten an Carmelo Puzzolo und dessen bleibendes Werk.

Ein stiller Verehrer der Muttergottes

P. Ivan Landeka, heute Pfarrvikar in Posušje, war von 1988 bis 2000 in Medjugorje tätig, davon neun Jahre als Pfarrer. In dieser Zeit begegnete er auch dem italienischen Künstler Carmelo Puzzolo mehrfach.

„Carmelo Puzzolo war Maler, Bildhauer, Pilger, Christ – und ein tief verbundener Verehrer der Muttergottes. Ich kann nicht behaupten, ihn gut gekannt zu haben, denn er arbeitete vor allem mit dem verstorbenen Pater Slavko Barbarić zusammen. Wenn es jedoch technische Fragen zu seinen Werken gab, war auch ich mit eingebunden.“, erinnert sich Pater Ivan. „Wenn er nach Medjugorje kam, war er oft in unserer Gemeinschaft – beim Abendessen, bei einem nachmittäglichen Kaffee. Meist begleitete ihn seine Frau.“

Puzzolo hinterließ in Medjugorje ein bemerkenswertes künstlerisches und geistliches Erbe: den Kreuzweg mit seinen Reliefs auf dem Križevac, die Rosenkranzgeheimnisse der Muttergottes am Erscheinungsberg, die Statue des heiligen Leopold Bogdan Mandić bei den Beichtstühlen, sowie ein Gemälde der Muttergottes und eine Statue des heiligen Elias in der Pfarrei Tihaljina.

„Seine Verbindung zu Medjugorje begann 1985 mit seinem ersten Besuch – damals lernte er Pater Slavko kennen“, so P. Ivan. Nach dem Tod von Pater Slavko im Jahr 2000 errichtete Carmelo Puzzolo an dessen Todesstelle ein Denkmal – ein letztes Zeichen seiner tiefen Freundschaft und seines Glaubens.

Die Muttergottes hilft uns, den wahren Jesus zu finden

„Bis zu seinem ersten Besuch in Medjugorje war die Muttergottes für ihn eine ferne Gestalt“, erzählt Pater Ivan Landeka über Carmelo Puzzolo. „Doch mit seiner Ankunft hier änderte sich alles. Er bezeugte: ‚Die Muttergottes hilft uns, den wahren Jesus zu finden.‘ Das war ihm sehr wichtig – denn durch sie offenbaren sich lebendige Liebe, Zärtlichkeit und Güte. Wer sich von der Muttergottes entfernt, entfernt sich letztlich auch von Jesus.“

Im Gespräch mit dem verstorbenen Pater Slavko Barbarić entstand damals die Idee, die Stationen des Kreuzwegs auf dem Križevac in Form von Reliefs zu gestalten. Eine Besonderheit dieses Kreuzwegs, so betont Pater Ivan, sei, dass Carmelo an fast jeder Station die Muttergottes dargestellt habe – mit einer einzigen Ausnahme: der Szene, in der Jesus im Garten Gethsemane Blut schwitzt.

„Carmelo sagte:‚Wenn die Muttergottes in Gethsemane bei Ihm gewesen wäre, wäre Er nicht allein gewesen – und sie wäre sicher nicht weggelaufen.‘Das zeigt, wie tief seine geistliche Beziehung zur Muttergottes war.“

Dankbar für seine Spuren 

„Nach dem Kreuzweg auf dem Križevac widmete sich Carmelo Puzzolo den Rosenkranzgeheimnissen der Muttergottes am Erscheinungsberg, später der Statue des heiligen Leopold Bogdan Mandić bei den Beichtstühlen in Medjugorje, dem Gemälde der Muttergottes in Tihaljina sowie der Statue des heiligen Elias“, berichtet Pater Ivan Landeka. Gemeinsam gründeten sie auch eine kleine Malschule im Rahmen der Friends of Talents Association, die Puzzolo mehrere Jahre leitete.

„Wenn man ihm begegnete, traf man einen einfachen, zugänglichen Menschen. Er war lebhaft – wie viele Italiener –, zugleich aber auch ruhig, fromm und völlig frei von Eitelkeit. Er suchte nicht den Ruhm. Und genau dafür sind wir ihm besonders dankbar: dass er die Hügel rund um Medjugorje mit wunderschönen, betenden Menschen zugänglichen Kunstwerken geschmückt hat. Seine Reliefs laden zum stillen Verweilen und zum Gebet ein“, so Pater Ivan Landeka.
 


Quelle:  Radio Mir Medjugorje
Foto:
ICMM