12. Sonntag im jahreskreis


Sonntagsevangelium

Nach den Gleichnisreden Jesu (Mk 4,35 bis 6,6) berichtet das Evangelium von seinen Wundern. Diese sind an sich noch keine zwingenden Beweise für die Gottheit Jesu, weder für den wissenschaftlich denkenden Menschen von heute noch für die Zeitgenossen Jesu. Das Wesentliche am Wunder ist nicht, dass etwas Seltsames oder Unmögliches geschieht, sondern dass im geschehenen Zeichen Gott zum Menschen spricht. Das Wunder hat jedoch keinen Sinn, wenn niemand da ist, der fähig wäre, zu sehen und zu verstehen. Die Jünger Jesu sahen das Wunder; es führte sie zur Frage des Glaubens: Was ist das für ein Mensch?

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus

An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.
Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn.
Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann.
Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?
Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein.
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?
Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?

Mk 4, 35–41

Quellen:
Evangelium Tag für Tag
Tagesimpuls Schott Erzabtei Beuron