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Für Gott ist nichts unmöglich!

Zeugnis von Goran Curkovic beim Jugendfestival 2016

Goran steht dafür, dass für Gott alles möglich ist, auch, wenn es den Menschen noch so unmöglich erscheint. Ich heiße Goran, wurde in Split in eine katholische Familie hineingeboren, aber, wir haben nicht gebetet, gingen nicht zur Kirche und lebten den Glauben nicht. Trotzdem musste ich in den Religionsunterricht, aber das war für mich langweilig.

Mein Weg ins Dunkel

Als meine Schwester vier Jahre alt war, ist sie aus dem fünften Stock gestürzt und gestorben, mein Bruder ist durch Meningitis taubstumm geworden, und meine Mama hat das alles nicht verkraftet und begann zu trinken. Mein Vater war Seemann, auch Alkoholiker, und ich war mehr auf der Straße als daheim. Wenn ich zuhause war, saß ich vor dem Fernseher und schaute amerikanische Actionfilme. Die Schauspieler waren meine Idole: groß, muskulös, tätowiert, sie haben gekämpft, waren im Gefängnis, hatten wunderschöne Frauen, Autos und viel Geld, rauchten Marlboro und tranken Whisky. Dieses Bild, dass ein wahrer Mann so sein muss, blieb in meinem Kopf, und so habe ich mit zehn Jahren begonnen zu rauchen und Alkohol zu trinken. Mit elf Jahren war ich mir sicher, schon groß genug zu sein, alles im Leben zu kennen, genug Schule besucht zu haben und eigenständig leben zu können. Meine Familie wollte mir Vorschriften machen, wie ich mich zu benehmen hatte, also floh ich aus unserem Haus in eine andere Stadt und habe dort im Supermarkt gestohlen. Als die Polizei kam, rief sie meinen Papa an. Er sagte, sie sollten mich drei Tage dort lassen, dann würde ich wohl Angst bekommen und mich ändern. Mein Vater ist ein guter Mensch, aber er konnte nicht mit uns reden; es gab keinen Dialog. Stattdessen ständige Schläge. Als er mich bei der Polizei abholte, hat er mich nichts gefragt, sondern gleich geschlagen, so dass mich die Polizisten vor ihm beschützen mussten. Meine Mutter starb, als ich dreizehn Jahre alt war und ich fiel in eine Depression, weil ich ihr nie meine Liebe gezeigt hatte. Millionenmale wollte ich es, aber ich bin doch ein Mann, und ein Mann darf nicht gefühlvoll sein. Aus diesem Schmerz heraus beschloss ich, mich umzubringen. Nach nur acht Monaten hat mein Vater eine neue Frau geheiratet – das konnte ich nicht verstehen – ich hasste sie. Am 2. Juni 1978 habe ich mir die Pistole eines Freundes geliehen. Mein Vater schaute ein Fußballspiel an, ich wollte mit ihm reden, aber er schlug mich. Dann ging ich auf mein Zimmer, hielt mir die Pistole an den Kopf und schoss. Als ich wach wurde, war ich im Krankenhaus und hörte den Arzt sagen, dass sie die Kugel nicht aus meinem Kopf herausoperieren konnten und ich wohl noch viele Probleme damit haben, und nicht lange leben würde. Ich fiel erneut in eine Depression, weil ich mich nicht getötet hatte und nahm Alkohol und alle möglichen Tabletten zu mir. Ich freundete mich mit älteren Jungs an, die Marihuana und Haschisch rauchten, und nachdem sie mir sagten, dass das gesund sei, eine Naturpflanze, versuchte ich es. Dann rauchte ich zehn Tage nicht, spürte kein Abhängigkeitsverhalten, glaubte, dass es also keines gäbe und rauchte mehr und mehr. Eines Tages wurde ich im Krankenhaus wach und bekam die Diagnose Epilepsie. Dadurch fiel ich in eine noch tiefere Depression.

Heroin – Diebstahl – Gefängnis
Ich wusste ja, dass ich mein Leben ändern musste – aber wie? Meine neuen Freunde überredeten mich Heroin zu nehmen, es würde all meine Komplexe und Ängste lösen und anfangs war es ein super Gefühl. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr Geld und Heroin brauchte ich. Es reichte nicht mehr aus, nur im Supermarkt zu stehlen, jetzt waren es Autos, Geldbeutel u.s.w. Dann habe ich etwas getan, was ich mir nie hätte vorstellen können: Ich klaute meinem Vater das Gehalt eines ganzen Monats. Eines Tages weinte er am Küchentisch und wollte mir helfen. Ich schaute ihn an und fragte: „Bist du normal? Du willst mit mir sprechen? Mein Lieber, ich warte schon 10, 20 Jahre darauf, dass du mit mir sprichst. Lebe du dein Leben, ich lebe meins!“ Es war die Zeit des Kommunismus und es gab keine Beratungsstellen, nichts. Er wusste nicht, was er machen sollte, und so ging er zur Polizei. Sie sagten ich sei ein Dealer und ich kam fünf Monate ins Gefängnis. Aber anstatt mich dort zu ändern, wurde es noch schlimmer. Mein Vater suchte weiter nach Hilfe und auf den Rat eines Freundes hin, kam ich in die Psychiatrie in Split. Die Abteilung ist im Erdgeschoss, ich hatte mein Bett, meinen Fernseher, Spaß mit den anderen Patienten, bekam Tabletten und meine Freunde warfen mir Drogen durchs Fenster – es war wie Urlaub. Danach wurde es noch schlimmer: Ständige Streitereien und jeden Tag hatten wir die Polizei und die Erste Hilfe im Haus. Ein anderer Freund meines Vaters meinte, dass Arbeit die Lösung wäre, denn so wäre ich zu müde, um Unsinn zu machen. Und was machte ich? In der Firma meines Vaters, in der ich angestellt wurde, klaute ich alles, was in der Lagerhalle war. Als ich meinen Chef eines Tages bat, mir nochmals Geld zu leihen, und er es mir nicht geben wollte, nahm ich mein Messer, bedrohte ihn, und er warf mich hinaus. Zuhause, voller Wut, stach ich meinem Vater das Messer in den Magen. Ich kam ins Gefängnis, hatte aber keine Gewissensbisse, das nimmt dir das Heroin, und kam danach ruhig wieder nach Hause. Dann sagte mein Vater: „Mein Sohn, du hast die Straße gewählt. Wenn du eines Tages die Entscheidung triffst, gut zu sein, komm zurück, wir helfen dir!“

Drogen – Psychiatrie – Irrenhaus
Neun Jahre lebte ich auf der Straße wie ein Obdachloser. Was ich da erlebt habe, war ganz schlimm, ich weiß nicht, was ich euch davon erzählen soll. Ich sah so schlimm aus, dass niemand mehr mit mir zusammen sein wollte. Dann kamen die letzten schlimmen Tage. Ich hatte vor allem Angst – und in diesen Momenten konnte mich nichts beruhigen, nur mein Blut. Wisst ihr, was ich gemacht habe? Ich habe mir in die Vene geschnitten – oder mir mit einer leeren Spritze selbst Blut abgenommen und es getrunken. Als sie mich so gefunden haben, sahen sie, dass ich nicht mehr normal war. Ich kam zum Neuropsychiater, bekam die Diagnose Schizophrenie und landete im Irrenhaus. Weil genau in der Zeit der Krieg bei uns begann, landete ich in irgendeiner Abteilung, und zwar dort, wo alle Mörder waren! Ich stahl von einem Patienten Geld und floh, mit dem Plan nach Split zu gehen, Drogen zu nehmen und in den Krieg zu ziehen. Aber in der Kaserne warfen sie mich raus, ich landete wieder im Irrenhaus, und kam genau in das Zimmer des Mannes, dessen Geld ich gestohlen hatte. Ich lag fünf Tage lang fixiert in meinem Bett. Mir gegenüber Horwart! Er rauchte und schaute mich die ganze Zeit nur an ohne etwas zu sagen. Das hat mich psychisch fertig gemacht. Jedes Mal, wenn er aus seinem Bett aufstand, dachte ich, er wird mich erwürgen. Am fünften Tag schaute er mich an uns sagte: „Ich überlege seit fünf Tagen, dich zu töten. Aber du hattest den Mut mir das Geld zu klauen!“ Das meinte er als Kompliment, und wir wurden die besten Freunde. Es kam das Ende der Therapie und ich wusste, dass ich mein Leben ändern musste. Ich ging nach Split, und die erste Türe, durch die ich ging, war die des Dealers. Ich nahm wieder Drogen. Ich stank so sehr, dass, als ich in einen Bus stieg, alle anderen ausstiegen. Das konnte niemand aushalten. Die Leute sagten: „Du bist Gift für die Gesellschaft, man muss dich töten!“ Das war mir egal, ich habe nur auf den Moment gewartet, zu sterben. Oft trank ich im Wald eine Flasche Wodka, nahm dazu Heroin und war mehrmals einige Tage im Koma.

Mutter, streck mir deine Hand entgegen!
Eines Abends im Winter, ich war mit einem Stück Karton und einer Kerze in einem halb verfallenen Haus, begann ich über meine Familie und meine Vergangenheit nachzudenken. Das ganze Leben lang hatte ich anderen die Schuld gegeben, um mein schlechtes Benehmen zu rechtfertigen und plötzlich wusste ich: Ich bin der Depp, der sein Leben selbst zerstört hat. Ich musste heftig weinen. Ich hatte solch einen Hass in mir gegenüber Gott, Maria, der Kirche, den Gläubigen und den Priestern, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Auf einmal musste ich an das „Gegrüßet seist du Maria“ denken, das ich im Religionsunterricht gelernt hatte. In dieser Nacht habe ich es die ganze Zeit gebetet und gesagt: „Liebe Mutter, streck mir deine Hand entgegen, schenke mir neues Leben – ich kann nicht mehr, ich bin so müde!“ Nach einigen Tagen, es war sehr kalt, saß ich in einem Park und wusste nicht, was ich tun sollte. Plötzlich kam eine Frau direkt auf mich zu und sagte: „Ich habe ein Problem, kannst du mir helfen? Ich suche einen jungen Mann, Djuke!“ Das war ein Spitzname von mir und so sagte ich: „Ich bin es!“ Sie sagte: „O liebe Muttergottes, danke, dass ich ihn gefunden habe!“ Diese Dame hatte alles für ihren Sohn getan, damit er nicht ins Gefängnis kommt und ihn in die Gemeinschaft Cenacolo gebracht. Und sie fragte ihren Sohn: „Hast du jemanden, dem du gerne helfen möchtest? Und er nannte meinen Namen! Er war zehn Jahre jünger und ich kannte ihn nur, weil wir einmal Drogen ausgetauscht hatten. Sie kaufte mir eine Buskarte nach Medjugorje. Auf meine Frage, was das sei, sagte sie: „Medjugorje ist ein kleiner Ort in Bosnien-Herzegowina. Dort erscheint die Muttergottes. Sie wartet auf dich und wird dir helfen.“ Ich schaute sie etwas schräg an und dachte: „Oje, ich bin schizophren, aber diese Frau ist hundertmal verrückter als ich!“ Ich überlegte, dass ich ja auch in Medjugorje auf der Straße schlafen könnte, und so fuhr ich hin.

Cenacolo – Zeit der Veränderung!
Das erste, was ich dort gemacht habe, war in den Supermarkt zu gehen, zwei Liter Wein zu klauen und sie zu trinken. Dann ging ich spazieren und kam zu einem Tor, da stand: Gemeinschaft Cenacolo. Es kamen junge Männer heraus, die begannen, mit mir zu reden und sie nahmen mich mit – zack! Ihr alle kennt das Cenacolo: Keine Tabletten, kein Alkohol, keine Zigaretten – der erste Monat – Krisenzeit. Was mir unglaublich auf die Nerven ging, war, dass die Jungs jeden Tag drei Rosenkränze beteten. Ich wollte doch nicht Priester werden, aber ich wollte mich nicht anstellen und sagte: „O.k., einen Rosenkranz halte ich aus!“ Die Zeit verging und ich begann mehr zu beten und mit den anderen über mich zu sprechen und langsam begann ich, mich zu ändern. Sechs Monate waren vorbei und in mir war eine große Eifersucht den anderen gegenüber, denn sie bekamen Besuch von ihrer Familie und ich nicht. Zehn Jahre lang hatte ich keinen Kontakt zu meiner Familie, neun davon lebte ich auf der Straße. Durch das Gebet kam ständig mein Gewissen hoch und es tat mir so leid, was ich meiner Familie angetan hatte, ich wollte mich versöhnen. Die Jungs sagten: „Du musst Opfer bringen, wenn du dich versöhnen möchtest! Ohne Opfer gibt es keine Liebe, keine Versöhnung.“ Sie rieten mir, jeden Morgen um zwei Uhr aufzustehen, eine Stunde auf den Knien in der Kapelle zu sein, zu beten und zu glauben. Mein Wunsch war so groß, dass ich es machte. Aber ich war mir sicher, dass ich eher sterben würde, als dass mein Vater sich mit mir versöhnte. Es verging kaum ein Monat, da riefen mich die Jungs zu Pilgern aus Kroatien. Die erste Person, die ich sah, war mein Vater. Das war der schwierigste Moment in meinem Leben! Ich habe mich so geschämt, spürte so die Last meiner Schuld. Mein armer Vater hat mich gesehen, mich umarmt und begann zu weinen. Ich auch. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte nicht um Vergebung bitten, da ich nicht wusste, ob ich normal sein werde. Ich habe mein ganzes Leben lang gelogen und wollte ihm keine lügenhafte Hoffnung geben. Als er ging sagte ich ihm: „Kannst du deine Frau bitten, für mich zu beten?“ Er schaute mich an und sagte: „Mein Sohn! Wir beten schon so lange für dich!“

Gebet – Arbeit – und eine Frau
Dann kam die Zeit, in der ich die Gemeinschaft verlassen wollte. Ich bat meinen besten Freund, P. Slavko Barbaric, der im Jahr 2000 auf dem Kreuzberg gestorben ist, mir zu helfen, eine Arbeit zu finden. Nach einem Monat sagte er: „Ich habe eine wunderbare Arbeit für dich. Du wirst Direktor!“ Als ich ins Pfarrhaus kam und nachfragte, sagte er: „Du wirst Toiletten putzen!“ „Ach so? Ich bin also Direktor der Toiletten?“ Das sind übrigens die Toiletten hier im Heiligtum. Ich habe begonnen zu arbeiten, habe alles geputzt, viele Menschen kennengelernt und gebetet. Es war eine wunderbare Zeit. Aber allmählich wurde ich nervös. Ich wollte eine junge Frau finden, aber wie, wenn ich den ganzen Tag nur bei den Toiletten bin? Und so dachte ich: „O.k., was bleibt mir denn übrig. Hier werde ich eine Frau finden.“ Gegenüber der Männertoilette war die „Direktorkanzlei“. Ich war hinter diesem Fenster und habe auf die Frauen geschaut. Ich habe nicht geschaut, ob sie bezahlen oder nicht – ich glaube durch mich ist das Pfarrhaus bankrottgegangen. Eines Tages kam eine junge Frau, und in diesem Moment – ich kann es gar nicht beschreiben – erfüllte mich eine Wärme und ich wusste: „Sie wird meine Frau! Die Muttergottes hat sie auf meinen Weg gestellt!“ Jetzt wurde ich noch nervöser. Ich konnte mich ja nicht darüber informieren wer sie ist. In solchen Momenten, wenn ihr Dinge nicht selber lösen könnt, bleibt nur das Gebet. Ich betete darum, dass ich eine andere Arbeit bekomme und nach zwanzig Tagen sagte P. Ivan: „Goran, du bekommst eine bessere Arbeit! Hier hast du einen Besen. Schreibe deinen Namen darauf. Du wirst hier überall fegen. Samstag und Sonntag hast du frei!“ Ich begann mich darüber zu informieren, wer denn die Liebe meines Lebens ist. Dann kam das Problem. Sie kommt aus der tschechischen Republik, ist dreizehn Jahre jünger als ich, hundertmal schöner, hatte noch nie einen Freund und sie kam nach Medjugorje um für ihre Berufung zu beten, weil sie Ordensschwester werden wollte. Jetzt die andere Seite: Ich, ein drogenabhängiger, Alkoholiker, tablettenabhängiger Epileptiker mit einer Kugel im Kopf, Hepatitis C und was damals am allerschönsten an mir war: Ich hatte nur noch drei Zähne. Gibt es eine menschliche Logik, dass wir zwei zusammen kommen? Fürchte dich nicht! Neun Monate lang lief ich hinter ihr her. Ich kam mit u.a. Schokolade und nichts tat sich. Also musste ich die Taktik ändern! Ich kam in die Pension als sie gerade Geschirr spülte und sagte: „Meine Liebe, in Hamburg gibt es eine Frau, die mich haben möchte. Ich gehe und werde dort eine Familie gründen. Wenn du so blöd bist, dann spül’ weiter dein Geschirr!“ Sie wurde ganz wütend und ging weg. Sie heißt Katharina und in diesen neun Monaten hat sie mich als Mann kennengelernt, aber sie hatte Angst vor meiner Vergangenheit. Sie ging auf den Kreuzberg und betete, dass, wenn es der Wille Gottes ist, dass sie mir ihr Herz öffnet, ich ihr die Frage stellen solle: „Möchtest du mir etwas sagen?“ Am Abend traf ich sie und sagte: „Katharina, möchtest du mir etwas sagen?“ Sie zitterte, nahm mich an der Hand und sagte, dass es ihr Leid tut, sie Sympathien für mich hat und wir es versuchen sollten. Sie hat gleich gesagt: „Es gibt keinen Sex, du wirst mich nicht im Gesicht küssen und Händchenhalten gibt es auch nicht, bis zur Hochzeit!“ „O.k.!“ 15 Monate ging es so. Ich sagte immer: „Ich möchte heiraten und Kinder haben, auf was warten wir?“ Und sie sagte immer: „Langsam Goran, warum eilt es dir so? Nach fünfzehn Monaten sagte ich: „Es reicht. Heute gibst du mir die Antwort. Möchtest du heiraten oder nicht? Wenn du nein sagst, dann geh du deinen Weg, und ich geh meinen.“ Sie ging auf den Kreuzweg um zu beten. Dort war eine Gruppe aus der Slowakei. Sie fragte den Priester ob er ihr kurz die Bibel, die er in den Händen hielt, leihen könnte, da sie eine Antwort aus der Bibel wollte. Er betete für sie, sie nahm die Bibel, kniete vor das Kreuz und sprach mit Jesus. Sie schloss die Augen, betete und öffnete die Bibel. Da stand: „Bleibe wo du bist. Das ist dein Weg. Fürchte Dich nicht. Ich bin mit Dir!“ Es war sozusagen wunderschön geschrieben: „Heirate Goran!“ Aber nein! Katharina war immer noch nicht sicher. Sie schloss die Bibel, gab sie dem Priester und machte sich an den Abstieg. Nach einigen Metern drehte sie sich wieder um und schaute den Priester an. In ihrer Kindheit war sie bei ihrer Oma zu Besuch. Bei der Hl. Messe begegnete sie einem jungen Priester, der sie segnete und zu ihr sagte: „Ich werde immer für dich beten, dein ganzes Leben lang.“ Und diesen Priester von damals traf sie auf dem Kreuzberg! Das war für sie eine Bestätigung von Gott. Am 3. Juni 2000 haben wir geheiratet.

Am Ende des Zeugnisses kam Katharina mit den Kindern auf die Bühne. Als der Priester sie bat, kurz etwas zu sagen, sprach sie: „Der Glaube ist das Wichtigste. Er trägt alles! Unser ganzes Leben, unsere Ehe, Alles!“