Zum Hauptinhalt springen

Nehmt die Freude an, die der Herr euch schenken will!

Aus der Predigt von P. Mario Knezovic

P. Mario Knezovic war längere Zeit als Kaplan in Medjugorje tätig. Zum Jugendfestival hielt er eine Predigt darüber, wie wichtig es ist, für unser Leben eine Entscheidung zu treffen: die Entscheidung für Jesus!

Liebe Brüder und Schwestern, eine große Menge ist Jesus nachgefolgt, und er fragte sie einmal: “Was sucht ihr?” Sie konnten nicht immer eine gute Antwort finden; denn das, was in der menschlichen Seele versteckt ist, kann man sehr schwer in Sätze fassen und formulieren. Der Wunsch, in seiner Nähe zu sein, kommt zum Vorschein durch das Hintreten zu Jesus. Der rührendste Satz: “Wir möchten mit Dir zusammen sein,” und das ist unsere Antwort. - Weshalb suchen sie Jesus? Die Menschen zur Zeit Jesu haben gespürt, dass jemand anders auf der Erde wandelt. Er öffnet viele Herzenstüren, er hat eine Antwort auf die vielen unbeantworteten Fragen des Lebens. Er gibt den Trost und die Kraft, das Leben zu meistern. Das ist der Gott, der gesagt hat: Egal wie viel  ihr seid, ihr 5.000 Männer (und deren Frauen und Kinder), setzt euch und nehmt Platz! Hier ist ausreichend Nahrung für alle da. Hier bei mir ist die Gnade und Liebe für alle. Deshalb sind die Menschen damals Jesus gefolgt. Sie haben Jesus gesucht und gefunden.

Was sucht ihr?
Und was sucht ihr hier? Es ist schwer, eine treffende Antwort zu geben, aber ihr seid eingeladen, euch durch die Umarmung der Muttergottes von der Liebe Jesu heilen zu lassen. Setzt auch ihr euch und nehmt Platz, klatscht, lobt und singt dem Herrn, legt Zeugnis für ihn ab! Weint und trauert, aber nehmt die Freude an, die der Herr euch schenken will! Denn deshalb kommen wir in seine Nähe. Hier versammelt uns die Gottesmutter Maria schon seit 18 Jahren zum Jugendfestival. Sie ist uns immer nahe. Denken wir nur an das erste Wunder Jesu bei der Hochzeit zu Kana in Galliläa! Als sie sieht, dass der Wein ausgegangen ist, geht sie als erste zu Jesus. Dann spricht sie zu den Beistehenden: “Was er euch sagt, dass tut!”(Joh 2, 1-5) Mit diesem Wort kann die Botschaft der Gospa zusammengefasst werden, die schon 26 Jahre - nicht nur in Medjugorje, sondern in der ganzen Welt erklingt und widerhallt. Kehr’ wieder zu Jesus zurück! Folge ihm nach und tue alles, wirklich alles, egal, was Jesus dir sagt!

Wie wirst du dich entscheiden?
In der Welt dagegen ist das Hauptanliegen, stets höher, schneller und weiter zu kommen als der andere und so über den anderen zu obsiegen. Aber hier in Medjugorje lehrt uns die Gospa - nicht den anderen, sondern uns selbst - unsere Unentschlossenheit, Wankelmütigkeit und Halbherzigkeit zu überwinden und zu besiegen. Das ist die schwierigste Aufgabe, vor die wir gestellt sind. Wie wir über den anderen triumphieren können, das haben wir inzwischen gelernt. Aber auf welche Weise wird es uns gelingen, von unserem eigenen Wollen, unseren Gedanken und Plänen abzulassen und uns innerlich ganz auf Jesus auszurichten? Wie wirst du dich persönlich entscheiden, wenn Jesus dir ankündigt: Ich werde einen neuen Menschen aus dir machen? Wirst du dir die hohen Werte der Reinheit und Tugendhaftigkeit auch in der Welt dauerhaft zu Eigen machen? Diese Welt, in der wir leben, dürstet nach solchen Seelen.

Ein junger Pilger aus Mexico gab Zeugnis ab von dem, was an ihm geschehen war. Er hatte sich nach dem Abitur an einer Fakultät eingeschrieben, um zu studieren. Sein Studium verlief ganz nach Plan. Er sah gut aus und hatte das schönste Mädchen, das er sich vorstellen konnte, zur Freundin. Aber durch sein unverantwortliches Handeln bei den persönlichen Begegnungen mit ihr wurde sie von ihm schwanger. Als sie ihm mitteilte, dass sie schwanger sei, war er völlig durcheinander und forderte von ihr, das Kind abzutreiben. Seine Freundin aber sagte: “Ich lebe für dieses Kind. Ich will dem Kind eine gute Mutter sein!” Der jungen Frau war es so, als sagte ihr jemand in ihrem Herzen: “Ich sehne mich nach so einer jungen Frau, die es wagt, in schwierigen Situationen mutige Entscheidungen nach den Geboten Gottes zu treffen”. Darauf sagte ihr Freund: “Nach einer solchen Frau habe ich eigentlich immer gesucht!” Die beiden jungen Leute haben geheiratet und inzwischen haben sie 5 Kinder. Er ist erst 30 Jahre alt und er bringt jetzt Pilger aus Mexico hierher nach Medjugorje. Das geschieht denen, die nach dem Willen Gottes fragen, ihn suchen, annehmen und tun.

Ein Leben ohne Gott gibt es nicht
Wir leben heute zunehmend mehr in einer Welt, in der der  Mensch davor flieht, Verantwortung zu übernehmen. Der heutige Mensch will einerseits nichts verpassen und deshalb alles testen und ausprobieren, aber andererseits flieht er, weil er aus sich selbst heraus nicht den Mut hat, sich der jeweiligen Situation bzw. dem Problem zu stellen. Der Mensch ist dem Menschen Gott. Der Mensch möchte Gott sein. Eine Welt, die auf einem solchem Fundament gegründet ist, entfernt sich von Gott, und deshalb sagt die Gospa schon in einer Botschaft von 1998 sinngemäß: “Liebe Kinder, ihr habt begonnen diese Welt ohne Gott nur mit euren Kräften aufzubauen. Deshalb seid ihr unglücklich und traurig”. Die Muttergottes will uns aufmerksam machen. Sie bezeichnet mit ihrer Aussage den Schwachpunkt unserer Zeit. Die Menschen unserer Zeit möchten alles – nur nicht Gott, und so will man ohne Gott leben. Doch ein Leben ohne Gott gibt es nicht, und deshalb sind wir hier. Wir sind hier in der Schule der Gottesmutter. Die Mutter des Herrn möchte uns fähig machen, dass wir uns trotz all der Probleme, Sorgen und Nöte unseres alltäglichen Lebens von Jesus in die Welt senden lassen wie die Lämmer unter die Wölfe, aber nicht, um aus eigener Kraft und Anstrengung unseren ‘guten Kampf zu kämpfen’, sondern mit der Gnade Gottes, mit himmlischer, göttlicher Befähigung ausgerüstet und von unserem Herrn geführt. Auf diese Weise werden wir erst in der Lage sein, wahrzunehmen, wie sich unsere unmittelbare Umwelt verändert, und so werden wir Zeugen für die Sache Jesu Christi werden, selbst wenn wir uns ganz und gar nutzlos und unfähig für einen solchen Dienst halten. Diese Welt braucht euch junge Menschen, eure Freude, euer Lachen, euren Mut, euren Enthusiasmus und Elan. Obwohl ihr immer wieder Stimmen gehört habt, die euch Jugendlichen nicht viel zutrauen und eher abschätzig sprechen, gibt es ohne Zweifel viele Seelen, die sich nach euch sehnen und euch brauchen.

Als ein spanischer Regisseur namens Lopedorega im Sterben liegt, möchte ihn ein Arzt mit den irdischen Worten trösten: “Wohl Ihnen! Ihre 14 Filme bestechen durch ihre Regie, die Darstellung der Szenen und nicht zuletzt durch die Vielzahl der Menschen, die ihre Filme gesehen haben. Die Menschen werden sie nicht vergessen und sie werden in ihrer Erinnerung bleiben”. Der Regisseur antwortet ihm: “All’ diese Filme waren gut. Der Film meines Lebens jedoch ist in Dunkelheit und unvollkommen geblieben – ohne die Regie Gottes. Meine ganze Lebenskraft habe ich für Vergängliches gegeben. Doch vor dem Gericht Gottes werde ich nach Werken und Taten der Liebe für die Ewigkeit gerichtet. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich mein Leben nach Gott hin ausgerichtet hätte, als all’ die Filme zu machen.  Oh wie jämmerlich!”

Es gibt nichts, was Gott dir nicht vergeben könnte
Und so spricht Jesus auch zu euch Jugendlichen: “...an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.” (vgl. Mt 7, 16 f) Deshalb möchte ich euch Jugendliche an zwei elementare Wirklichkeiten erinnern, die Jesus uns in zwei Gleichnissen vor Augen führt: Das erste ist das Gleichnis vom Feigenbaum der keine Frucht brachte und deshalb von Jesus verflucht wurde. (vgl. Lk 13,6-9). Und das zweite Gleichnis handelt von der Sünderin, der Jesus  vergab (vgl. Lk 7,36 f). Das ist, junger Freund, ein solcher Trost, aber auch eine deutliche Erinnerung daran, dass es keine Sünde gibt, die er dir und mir nicht vergeben würde. Gott schaut dich an und will dich umarmen. Er sagt dir und mir: “Ich will dich erkennen an deinen guten Früchten.” Bekehrung und Ausrichtung auf Gott hin in der heiligen Messe lassen sich nicht in Konferenzen, Versammlungen, Kongressen und dergleichen beschließen. Die Welt braucht euch, die Welt braucht euer Gebet! 

Nachdem ein junger Mann von der Fessel der Drogenabhängigkeit befreit war, stellte er sich die Frage: “Was kann ich tun, damit auch andere von der Droge wegkommen und frei werden?” Diesem jungen Mann und anderen, die es auch geschafft haben, möchte ich sagen: Du hast mit deinem Beispiel der Abkehr schon viel getan und erreicht.

Liebe Brüder und Schwestern, seien wir nicht in Sorge, wie wir uns bessern können und wie wir weniger unserer Schwachheit und Sünde nachgeben, dann werden wir schon erkennen, auf welchem Weg uns Gott zur Besserung und Heilung unseres Körpers und/oder unserer Seele führt.

Entscheide dich für Jesus
Hier in der Pfarrei Medjugorje wird es uns einfach gemacht, Gottes Wege zu gehen, ihm zu folgen und sich vom Negativen abzuwenden. Durch diese Tage hier seid ihr gestärkt und ermutigt. Aber wie wird es, wenn ihr von Medjugorje wieder nach Hause zurückkehrt? Wo könnt ihr dann diese Gemeinschaft der Liebe und des Gebets finden? Vielleicht wird es euch ähnlich wie Petrus ergehen, als er übers Wasser auf Jesus zuging (vgl. Mt 14,28 f). Zweifel werden eure Gedanken traurig machen und resignieren lassen wollen, Zweifel werden euer Herz bedrücken und bedrängen wollen. Deshalb fangt jeden Tag an, indem ihr sagt: “Ich will Jesus gehören, ich bin sein Kind, sein Sohn, seine Tochter. Ich gehöre ganz der Gospa.” Auf diese geistige Art und Weise wirst du auf dem Wasser des Glaubens laufen können, und so wirst du auch getragen sein. Der Fürst dieser Welt, Satan, möchte uns verführen und vielleicht wirst du auch denken, das schön verpackte Bonbon der Sünde gefällt mir. Aber lasst uns nicht auf diese List des Teufels eingehen! Lasst uns unsere Hände nicht mehr an den Pflug legen und nicht mehr nach dem Schlechten umdrehen sondern Gott und dem Guten entgegen gehen. Die Gottesmutter wird uns immer zu sich bitten. Wähle und erwähle die Mutter Gottes! Sie ruft uns immer zu: “Ich werde euch wieder erheben, selbst wenn ihr in die Irre lauft. Entscheide Dich für meinen Sohn, Jesus Christus!” Amen

Quelle: medjugorje aktuell, Heft 71