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Medjugorje ist ein Geschenk des Himmels!

P. Marinko Sakota gab uns zum Jahrestages der Erscheinungen folgendes Interview, in dem er uns ermutigt, Gott immer neu unser Herz zu öffnen und dem Aufruf Mariens zu folgen. P. Marinko, was bedeutet es für Sie persönlich, dass die Gottesmutter bereits seit 37 Jahren nach Medjugorje kommt?

Für mich persönlich stellt Medjugorje etwas Besonderes in der Kirchengeschichte dar. So lange Zeit ist Maria, die Mutter Gottes, mit uns. Bleibt die Frage: Warum so lange? Offensichtlich geht es hier um etwas besonders wichtiges für die Welt in dieser Zeit. Medjugorje ist ein unschätzbares und kostenloses Geschenk oder besser eine Gabe des Himmels. Es ist eine Gnade, in der Zeit des besonderen Wirkens Gottes durch Maria zu leben. Den Dienst des Priestertums in Medjugorje verstehe ich als eine Chance, die Botschaften der Muttergottes zu leben, den Pilgern zu helfen, persönlich, geistlich zu wachsen und heranzureifen. Es ist eine Gnade, in dieser Zeit, in der sie erscheint, in der Schule der Muttergottes zu sein. Diese Gnaden versuche ich bewusst wahrzunehmen und bewusst jeden Tag zu leben, so, wie die Muttergottes es sagt. Ich gebe zu, nicht immer habe ich darin Erfolg.

Was glauben Sie, möchte uns Maria durch ihre Anwesenheit sagen?

„Ich bin bei euch!“, das sagt uns die Muttergottes oft. Stellt euch vor, die Muttergottes ist mit uns! Da bleibt der Verstand stehen! Das Problem ist, dass wir uns sogar an diese Tatsache gewöhnen! Jesus sendet uns Maria, Seine Mutter, ist dies nicht wunderbar? Aber die Frage ist: Was bedeutet dieses „Ich bin mit euch“ für mich und dich? Die Anwesenheit der Muttergottes bringt uns Frieden und Sicherheit, aber auch einen gewissen Unfrieden; denn wenn die Muttergottes mit uns ist, wie kann ich dann leben, als sei sie gar nicht gekommen oder als ob es keinen Gott gäbe? Sie rechnet mit in diesen nicht leichten Zeiten, in denen wir leben, nachzufolgen!

Was sind für Sie die wichtigsten Aussagen ihrer Botschaften?

Die allerwichtigste Botschaft der Muttergottes in Medjugorje ist: „Der Himmel ruft uns!“ Und der allerwichtigste Aufruf des Himmels in dieser Zeit ist der Aufruf zum Frieden. Die Sehnsucht nach dem Frieden existiert im Menschen seitdem er erschaffen wurde. Aber in der heutigen Zeit ist der Friede stark gefährdet. Mit ihren Erscheinungen zeigt Maria ihre mütterliche Fürsorge für den Menschen und sie versucht, den Weg zum wahren Frieden zu zeigen. Ohne den wahren Frieden ist alles nutz- und sinnlos. Heute gibt es verschiedene Wege zum Frieden. Es gibt auch den falschen Frieden. Denken wir an den verlorenen Sohn, der den Frieden, das Glück, die Freude nicht beim Vater, sondern woanders gesucht hat. Die Muttergottes möchte uns sagen: „Liebe Kinder, Gott ist euer Friede! Nur in Gott ist der wahre Friede!“ Zusätzlich dazu, dass sie uns den Weg zu Gott, dem wahren Frieden zeigt, möchte uns die Muttergottes für den Frieden erziehen. Wir können sagen, dass sie in Medjugorje die Schule des Friedens eröffnet hat. Sie lehrt uns, dass das Gebet der Weg zu Gott und damit zum Frieden ist! Aber das Gebet, in dem wir wachsen. Denn wir können wie der Pharisäer sein, der im Tempel nur oberflächlich betet, ohne dass das Herz daran Anteil hat. Deshalb lehrt uns die Muttergottes das Herzensgebet: mit dem Herzen zu fasten, die Eucharistie mit dem Herzen zu feiern, die monatliche Beichte, Jesus mit dem Herzen anzubeten, das Wort Gottes mit dem Herzen zu lesen, den Rosenkranz zu beten, etc. Die Bekehrung ist das Allerwichtigste im Gebet. Ohne die Bekehrung ist das Gebet fruchtlos! Der Sinn des Gebetes, des Fastens, der Eucharistie und der Beichte ist die Veränderung des Herzens. Das Öffnen des Herzens, dies sollte im Gebet geschehen; Gott zu erlauben, dass Er mich liebt, und mich nach Seinem Bild hin prägt und ändert. Das wird mir den wahren Frieden bringen und mich zu einem Menschen des Friedens machen. Die Muttergottes möchte, dass ich den Frieden in Gott finde, aber das ist nicht das Ende! Denn den Frieden nur für sich selbst zu suchen, das könnte egoistisch sein. Die Muttergottes möchte, dass wir zu Menschen des Friedens werden: Dass ich den Frieden habe, und dass in mir der Unfriede geboren wird. Unfriede in dem Sinne bedeutet, dass in mir das Gefühl und die Liebe zum Menschen erweckt wird, der im Unfrieden, im Krieg in der Krankheit, in der Armut, im Hunger, im sinnlosen Leben lebt, und dass ich aktiv werde, zu helfen, aber niemals aus meiner eigenen Kraft: Zuallererst, immer und in allem im Gebet! Das Gebet wird uns weiterführen. Es ist eine Illusion, sich um den Frieden zu bemühen ohne das Gebet, ohne Gott und ohne die Liebe Gottes!

Was ist für Sie als Pfarrer von Medjugorje die größte Herausforderung und was ist für Sie die größte Freude?

Die größte Herausforderung sind für mich die Botschaften der Muttergottes. Ich frage mich, wie ich auf die mütterlichen Aufrufe antworten kann. In der letzten Zeit kommt mir ständig der Gedanke: „Der Himmel spricht in unserer Zeit! – Dürfen wir gegenüber dem Aufruf des Himmels taub sein? Dürfen wir diese Gelegenheit und die Gnade, die Gott uns durch Maria gibt, verpassen?“ Ich frage mich: „Was muss ich tun, was müssen wir tun, damit sich die Botschaften der Muttergottes verwirklichen? Was kann man tun, damit die Menschen, die nach Medjugorje kommen, den Frieden finden, und was kann man tun, damit alle Menschen in der Welt den wahren Frieden finden?“ – Die größte Freude für mich ist es, die Erfahrung des Friedens und der Freude bei den Pilgern, die nach Medjugorje kommen, zu sehen. Wenn sie im Gebet Gott begegnen, wenn sie das Herzensgebet erfahren, wenn in ihnen die Freude und der Frieden erweckt wird und wenn sie entlastet und gestärkt im Geiste in ihre Häuser zurückkehren!

Woran darf man in Medjugorje innerlich auf keinen Fall vorbei gehen?Was ist entscheidend?

Das kann nicht verallgemeinert gesagt werden, denn jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigenen Erfahrungen. Vielleicht bietet uns die Muttergottes deshalb eine Vielzahl von Arten des Gebetes an. Es ist wichtig, den Schritt zu verlangsamen; zu stehen, zu sitzen, zu knien, die Hände zu öffnen, die Augen zu schließen, die Seele dem barmherzigen Gott zu öffnen, Ihm alles zu sagen, was dich plagt. Lege alles in Seine Hände: deine Sorgen, Unklarheiten, Probleme. Vertraue dich Maria an! Schau ihre Statue vor der Pfarrkirche in Medjugorje oder auf dem Erscheinungsberg an. Die Muttergottes hat eine Hand zu dir hin ausgestreckt und die andere auf ihr Herz gelegt. Mach es ebenso und bitte Maria, dass sie dich führt und dich das Herzensgebet lehrt. Es ist wichtig, zu sagen: „Ich brauche die Umkehr! Herr, hier bin ich, ändere mich und mein Herz. Jesus, mache mein Herz Deinem Herzen ähnlich!“ Es ist wichtig, das Herz zu öffnen, zum Hl. Geist zu beten und in der Stille deines Herzens wie Maria zu sagen: „Hier bin ich, Herr. Mir geschehe, wie Du es gesagt hast!“ Es ist gut, in der Stille zu sein und im Herzen zu wiederholen: „Jesus, ich vertraue auf Dich! Jesus, ich danke Dir!“ oder einfach den Namen „Jesus“ mit viel Liebe, Dankbarkeit und Hingabe zu wiederholen. Es ist gut, um die Liebe zu beten: „Jesus, schenk’ mir Liebe zu Dir, damit ich Dich und Dein Herz kennenlerne! Schenk’ mir Liebe zu den Personen, mit denen ich bei der Pilgerfahrt bin, für meine Familie, und zu der Person, die ich nicht gern habe, die mich verletzt hat.“

Wenn Sie den Pilgern einen Rat geben dürften, welcher wäre das?

Mein Ratschlag ist, dass man sich bei der Pilgerfahrt bemüht, wie Maria, die Schwester von Martha, zu sein, die alles gelassen und sich vollkommen der Begegnung mit Jesus hingegeben hat. Bei einer Pilgerreise können sich uns auch viele scheinbar „wichtige“ Dinge anbieten, aber, wir sollten die Zeit nur Jesus geben und der Begegnung mit Ihm im Gebet. Nutzen wir jede Gelegenheit, dass unser Herz wach wird, sich öffnet, und sich Jesus, sowie Maria, der Mutter Jesu, übergibt. Sehr wichtig ist, dass du dir eine Frage stellst: „Gibt es etwas, das ich ändern muss?“ – Nicht der andere, sondern ich? In meinem Denken oder meinem Blick auf Menschen und Dinge? Vielleicht bin ich blind, und wie der Pharisäer, der im Tempel betet, davon überzeugt, dass er gut ist und die anderen schlecht sind. Deshalb sagen wir zu uns selbst: „Ich brauche die Bekehrung! Jesus, weck mich auf vom Schlaf; von der Blindheit, der Sünde!“ Arbeite an deinem Herzen, hinterfrage dich. Entdecke den Balken in deinem Herzen, wo du nicht gut denkst, schaust, reagierst. Geh beichten, begegne Gott, dem barmherzigen Vater, und gib dich Ihm vollkommen hin. Das Sakrament der Beichte ist das Sakrament der Erfahrung von Gottes Barmherzigkeit und Vergebung, das Sakrament des Neubeginns – in dem wir die Sünde verlassen, ihr wiedersagen und uns für Gott entscheiden. Bete um die Gabe der Liebe zu Gott, zum Gebet, zur Eucharistie, zum Wort Gottes, zu anderen Menschen, vor allem für jene, die dir nicht so liegen. Denk’ an die Worte der Muttergottes: „Wenn ihr die Liebe habt, ist alles möglich! – Wenn ihr keine Liebe habt, dann ist für euch nichts möglich!“ Danke Gott; beginne für die Schöpfung zu danken, für Personen, für deine Familie. Bete vor dem Kreuz, nimm es in deine Hände, schau auf Jesus und öffne dich Seiner Liebe. Bete um die Gabe der Annahme des Kreuzes. „Jesus, schenke mir die Gnade, dass ich mich annehmen kann, wie ich bin, schenke mir die Gnade, dass ich die Fehler, die Behinderung, die Krankheit, den Verlust und Misserfolg annehmen kann. Schenke mir die Gnade, dass ich die Person, mit der ich lebe oder mit der ich arbeite, annehmen kann, wie sie ist.“ Bete für andere Menschen. Nicht nur für dich! Und nicht nur um Gesundheit! Bete um die Ausgießung des Hl. Geistes für deine Familie, deine Nachbarn, die Mitglieder deiner Pfarrgemeinde, für deinen Pfarrer, Bischof, deine Mitbürger, für die Kirche in deinem Land, für dein Volk, für die anderen Völker der Welt, für den Frieden in der Welt, für Personen, die du kennst, die im Streit und ohne Gott leben. Bete für die Anliegen der Muttergottes, dass ihre Pläne des Friedens in der Welt verwirklicht werden. Faste streng an einem Tag der Pilgerfahrt bei Brot und Wasser oder auf andere Art und Weise. Übe dich darin, alles zu lassen, was dich versklaven möchte, damit dein Herz sich öffnen kann, und der Raum frei wird für die Liebe Gottes.

Interview im Juni 2018

Quellenangaben: Medjugorje Aktuell/114