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Freunde werden im Glauben

Worte von Mutter Elvira, Gemeinschaft Cenacolo

Wir haben uns auf einem Weg gemacht, damit unser Glaube Frucht bringt und diese Frucht ist die Liebe, die Barmherzigkeit.
Christlicher Glaube bedeutet nicht, an Gott glauben und die Hände in die Taschen zu stecken. Er bedeutet nicht, Stunden in der Anbetung zu verbringen und danach zu vergessen, dass unser Gott ein Gott ist, der sich uns schenkt, der sich in seiner Liebe die „Hände schmutzig macht“ für uns.

Das wahre Gebet ernährt den Glauben, es erzeugt aus ihm eine Nächstenliebe, die mit dem Gewand des Dienens bekleidet ist. Schenke auch Du Dich also dem Nächsten und mach Dir die Hände schmutzig im Dienst an ihm. Wenn Dir das fehlt, wirst Du auch die Freude an Deinem Leben vermissen. Um anderen zu dienen und Dich ihnen zu schenken, beginne mit einem Lächeln, einem guten Wort, einem Besuch, einer Versöhnung oder mit einfachem Zuhören. Das sind kleine Dinge, aber sie schenken unseren Geschwistern und unserem eigenen Herzen Freude und wir sollten nicht zögern sie auszuführen.
Manchmal betrachten wir unser Leben, um zu sehen, wie es um unseren Glauben steht. Wenn der Glaube wahr ist, verändert sich unser Leben! Du fühlst Dich verändert und wenn Du bis gestern noch lange einen Schmollmund aufgesetzt hast, wenn Dir jemand etwas vorgeworfen oder dich getadelt hat, so wird jetzt die Zeit, die Du mit Traurigkeit und Groll anfüllst, immer kürzer.

Der Glaube ist ein Weg, auf dem wir immer mehr die Zeit reduzieren, die wir dem Bösen und der Bitterkeit zur Verfügung stellen. Stattdessen erfüllen sich mit dem Glauben die Räume unseres Lebens immer mehr mit Licht.
Wer aber glaubt, dass das automatisch geschieht, wie wenn man eine Computertaste drückt. Der irrt sich, es ist nicht so. Aber der Herr geht mit uns, er weiß genau, welche Folgen unseres früheren Lebens wir noch spüren, er kennt unsere Geschichte und weiß um die Fesseln, die uns noch binden und unseren Lauf hemmen.
Und Er allein hat die Geduld, uns zuzulächeln, unsere Hand zu halten und uns zu sagen: „Komm zu mir in diesem Moment des Zorns und der Verschlossenheit und ich löse diese Fessel des Todes.“ Er löst die erste Fessel und die zweite und dann wieder eine und noch eine...
Er befreit uns und schließlich können wir uns selbst sagen: „Wie schön ist es, nicht mehr zu schmollen, welch ein Geschenk zu verzeihen, welch einen Frieden schenkt die Nachsicht und mit welcher Freude erfüllt mich ein Lächeln!“
Glaubenskraft, mehr Selbstvertrauen und mehr Gottvertrauen, denn wir haben erfahren, dass uns die Kraft Gottes geholfen hat, im Sturm an unserem Platz zu bleiben. Und schließlich wird unser Herz wieder froh und Du fühlst Dich stärker, freier, demütiger und reifer als zuvor. Und ganz sicher wirst du viel mehr als je zuvor fähig sein zur Güte und zur Liebe.

Quellennachweis: www.cenacolo.de/, Rundbrief November 2012