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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

In sozialen Netzwerken kursierte diese Tage ein Video, das einen weinenden russischen Soldaten inmitten von Ukrainern zeigt, die ihm eine Tasse Tee und etwas zu essen geben. Der junge russische
Soldat, der wahrscheinlich gefangen genommen wurde, hat geschwollene Augen und wirkt traumatisiert. An seiner Seite versucht eine ukrainische Frau, ihn zu beruhigen. Sie bietet ihm ihr Telefon an, damit er mit seiner Mutter in Russland kommunizieren kann.

Solche Bilder bestätigen, was man ohnehin weiß: Im Krieg gibt es, außer den Rüstungskonzernen, nur Verlierer. Und das Leid der Betroffenen ist fast unvorstellbar. Wie können wir zu seiner Linderung beitragen?

Angesichts der weltweiten Hilfsbereitschaft werden gerade effiziente Strukturen entwickelt, um die Güter dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Die EU hat für den Schutz der Ukraine-Flüchtlinge eine Richtlinie erstellt, die es ihnen erlaubt, zunächst für ein Jahr und, wenn nötig, noch für zwei weitere Jahre zu bleiben. Dabei sollen den Schutzsuchenden Mindeststandards wie der Zugang zu Sozialhilfe und eine Arbeitserlaubnis garantiert werden.

Es gibt unzählige Bemühungen und Wege, Hilfe zu leisten. Mich persönlich hat das Vertrauen einer Gruppe von 50 ukrainischen Priestern berührt, die sich im Feber mit 200 Pilgern in Medjugorje aufhielt. Am 24. des Monats, dem ersten Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine, gingen sie nachts bei Wind und Kälte auf den Erscheinungsberg, um vor der Statue der Königin des Friedens lange auszuharren und eindringlich um den Frieden in ihrem Land und in der Welt zu beten. Seither wiederholt sich das Gebet um den Frieden in der Ukraine auf dem Erscheinungsberg regelmäßig. Ständig gehen Menschen aus dem Ort, allein und mit Pilgern, zur Statue der Königin des Friedens und bitten um ihre Fürsprache in dieser außergewöhnlichen Zeit.
Eine Lösung des Konflikts, bevor alles zerstört ist, wird es ohne die Hilfe des Heiligen Geistes nicht geben, zu komplex und zu groß ist er geworden und zu viel steht für die Beteiligten auf dem Spiel.

Schließen wir uns dem Wunsch der Königin des Friedens in ihrer Botschaft vom 25. Feber 2022 an und beten wir gemeinsam mit ihr um den Frieden. Das Bild der Gottesmutter wurde im Gebiet der ehemaligen Kiewer Rus – einem Vorläufer der heutigen Länder Weißrussland, Ukraine und Russland – schon vor 1000 Jahren verehrt. Die heute kriegführenden Länder sind miteinander durch das Christentum verbunden, das Wladimir der Heilige, der bedeutendste Großfürst der Kiewer Rus, durch seine Taufe im Jahr 988 n. Chr. angenommen hat.

„Am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“, vertraute Maria bei ihrer dritten Erscheinung, am 13. Juli 1917, den Kindern von Fatima an. „Wenn man meine Bitten erfüllt, wird Russland sich bekehren und es wird Friede sein… Der Heilige Vater wird mir Russland, das sich bekehren wird, weihen und der Welt wird eine Zeit des Friedens geschenkt werden.“

Am 25. Feber 2022 ruft uns Maria auf: „Meine lieben Kinder, helft mir mit dem Gebet, damit Satan nicht vorherrscht. Seine Macht des Todes, des Hasses und der Angst hat die Erde heimgesucht. Darum, meine lieben Kinder, kehrt zu Gott und dem Gebet zurück, zum Fasten und zur Entsagung.“

Nützen wir diese Fastenzeit, diese Zeit der Gnade, um gemeinsam mit Maria bewusst den Weg des Friedens zu gehen!

In dieser OASE lädt uns Pfarrer Günter Schweifer aus Illmitz ein, mit ihm die Worte der Gospa, der Muttergottes, zu betrachten.

Wir bringen ein Interview mit Erzbischof Aldo Cavalli, den Papst Franziskus am 27. November 2021 zum päpstlichen Visitator für Medjugorje ernannt hat und der am 11. Feber 2022, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes, seinen Dienst am Wallfahrtsort aufgenommen hat.

Der Priester, Germanist und Historiker Dr. Joachim Heimerl berichtet in dieser OASE über seinen Berufungsweg, auf dem Medjugorje eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Viel Freude am Lesen und eine gesegnete Fastenzeit wünscht Ihnen
Christian Stelzer

Oase des Friedens März 2022