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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

Pünktlich zum Jahrestag der Erscheinungen, in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni 2020, wurde die Grenze zwischen der Herzegowina und Kroatien wieder geschlossen – eine Zunahme an COVID19-Infektionen hätte die Behörden dazu bewogen. Die wenigen Pilger, die aus dem Ausland zum 39. Jahrestag der Erscheinungen der Königin des Friedens nach Medjugorje gekommen waren, versuchten überstürzt, das Land noch rechtzeitig zu verlassen, um einer 14-tägigen Heimquarantäne zu entgehen.

So waren es dieses Jahr vor allem einheimische Gläubige und Pilger aus der Umgebung von Medjugorje, die sich auf dem großen Platz vor dem Außenaltar der Pfarrkirche zum Heiligen Jakobus versammelt hatten, um der Königin des Friedens, der Gospa, wie die Kroaten die Gottesmutter liebevoll nennen, für ihre Nähe und besondere Anwesenheit durch so viele Jahre zu danken. „Seien wir dankbar, dass die Gospa uns als ihre lieben Kinder sieht und uns auch so nennt.“, bekräftigte Pater Ivan Dugandzic in seiner Predigt am 25. Juni den Glauben der Anwesenden.

Auf der ganzen Welt verfolgten unzählige Menschen die Abendliturgie per Livestream und Internet. Und wieder strömte der Fluss des Gebets von Medjugorje in die Welt.

Bereits am frühen Morgen war Marija Pavlovic-Lunetti mit einer Gruppe von einheimischen Gläubigen, darunter Pfarrer Pater Marinko Sakota, auf den Erscheinungsberg gestiegen, um der Gottesmutter mit 39 Rosen für das besondere Geschenk ihrer Anwesenheit zu danken.

„Die Gospa führt uns in dieser Zeit. Hier ist es ruhig, und wir haben viel Zeit für das Gebet. Die Krise wird vorübergehen.“, so der einhellige Tenor, den man in den Aussagen der Seher immer wieder hört.

Vielleicht wird gerade in diesen schwierigen Monaten das Wesen von Medjugorje noch deutlicher sichtbar und die Bedeutung der Botschaft der Königin des Friedens für unsere Zeit begreifbarer: sich Zeit nehmen für Gott, das Gebet und die Nöte der Mitmenschen, im Hinhorchen auf den Heiligen Geist – als Modell für eine moderne Kirche unserer Tage, auf die alle Menschen warten, sehnsuchtsvoll, zu jeder Zeit.

„Ich wünsche, dass jeder von euch hier auf Erden glücklich sei und dass jeder von euch mit mir im Himmel sein möge. Dies, liebe Kinder, ist das Ziel meines Kommens und mein Wunsch.“, sagt uns die Königin des Friedens am 25. Mai 1987 durch Marija Pavlovic. Doch wie findet man dieses Glück? Die Gospa sagt es uns im ersten Teil der Botschaft: „Ich rufe euch auf, dass sich jeder von euch bewusst für Gott und gegen Satan entscheidet. Ich bin eure Mutter und möchte alle zur vollkommenen Heiligkeit führen.“

Das Konzept ist einfach. Zu einfach für unsere komplizierte Welt? Ob es funktioniert, entdeckt man erst, wenn man es probiert oder, christlich gesprochen, wenn man sich auf den Weg macht, so wie es unzählige Heilige vor uns getan haben.

„Ich höre euer Flehen und eure Gebete und halte Fürsprache für euch vor meinem Sohn Jesus.“, sagt uns die Gospa am 25. Juni 2020, dem 39. Jahrestag ihres Kommens in Medjugorje. Es sind ernste Worte, tröstende und ermutigende Worte angesichts all des Leids, das uns umgibt und manchmal selbst betrifft, Worte ohne Resignation und Zynismus, ein Gegenprogramm zu all dem, was uns ständig die Ohren zudröhnt, Worte einer Mutter, die nichts von ihrem liebevollen Klang seit dem ersten Tag ihres Erscheinens verloren haben.

Mag. Monika Binder lädt uns ein, mit ihr diese Worte der Gospa zu betrachten. Seit den 80er Jahren pilgert sie nach Medjugorje, zuerst als Studentin, dann als Ehefrau, jetzt als Mutter von vier erwachsenen Kindern.

Der Text und die Bilder dieser OASE wollen ein Stimmungsbild des besonderen Jahrestages vermitteln, an dem es den meisten Menschen durch ein winziges Virus verwehrt war, physisch in Medjugorje anwesend zu sein.

Viel Freude am Lesen und Zeit wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens Juli 2020