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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

„Ich bringe euch die herzlichen Grüße und den Segen des Heiligen Vaters.“ Mit diesen Worten eröffnete Kardinal Angelo de Donatis, Generalvikar von Rom, am 1. August 2019 das 30. Internationale Gebetstreffen der Jugend, das Mladifest, in Medjugorje. Neben Kardinal De Donatis und dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, waren noch weitere 12 Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinäle aus Italien, Bosnien und Herzegowina, Spanien, Polen, Frankreich und Kroatien sowie aus Südkorea anwesend.
Am ersten Abend konzelebrierten 620 Priester bei der Abendliturgie, eine Zahl, die bereits am 2. Tag des Mladifest auf 678 angewachsen ist.
Die tausenden Jugendlichen kamen aus 80 Ländern der Welt – es schien, als ob es mehr als jemals zuvor waren. Über Internet feierten am ersten Abend 1,74 Millionen, am 2. August bereits an die 2 Millionen Menschen die Liturgie weltweit per Live-Stream mit.
Er sei „dankbar gegenüber Gott und jedem der Anwesenden, als Hauptzelebrant der Eröffnungsmesse eingeladen worden zu sein“, so Kardinal De Donatis bei der Eröffnungsfeier.

„Der Heilige Vater hat die großen Tore geöffnet, um nach Medjugorje zu kommen“, stellte Erzbischof Henryk Hoser bei einer Pressekonferenz am Nachmittag des 1. August klar. Der Apostolische Visitator für Medjugorje sprach von einer „Dynamik der Neuevangelisierung“, für welche Medjugorje ein „neues Modell“ anbiete.

In dem Pilgerort gebe es wichtige „Räume der Begegnung mit Gott“, wie die beiden umliegenden Berge und die 1969 gebaute Pfarrkirche zum Hl. Jakob, so Henryk Hoser weiter. Das für einen einwöchigen Aufenthalt konzipierte Pilgerprogramm – mit Katechesen, Gottesdiensten in den verschiedenen Sprachen, geistlichen Exerzitien und Fastenseminaren – trage dazu bei, „einfacher zu leben“, schenke körperliche Befreiung und öffne für das Geistige. Beim täglichen Abendprogramm werde der Rosenkranz meditiert, die Hl. Messe gefeiert und Gott im Altarsakrament angebetet, zudem sei Medjugorje der „Beichtstuhl der Welt“: Viele Pilger fänden im Sakrament der Versöhnung inneren Frieden.
Die Menschen, die hierherkämen, würden als Missionare der Barmherzigkeit Gottes, als Missionare von Medjugorje in ihre Länder zurückkehren.

Die Tage des Mladifest boten für jeden, der Medjugorje viele Jahre lang kennt, einen ungewöhnlichen, einzigartigen Anblick: Bischöfe aus aller Welt hielten Katechesen, feierten mit den Gläubigen die Heilige Messe, hatten keine Angst, sich als Studenten in der Schule der Gospa zu bekennen, wie Exzellenz Vlado Kosic, Diözesanbischof von Sisak in Kroatien, der öffentlich gestand, dass er seit 24 Jahren am Mladifest teilnahm.

Es ist eine Kirche in Bewegung, die an Maria erinnert, wie sie über das Bergland von Judäa eilte, erfüllt von freudiger Hoffnung, eine betende Kirche junger Menschen, aus deren Gesichtern die Schönheit strahlt, die nur der Glaube schenkt, eine Kirche auf Knien, die alles von Gott erwartet, weil sie tief im Herzen erkennt, dass von ihm alle Hilfe kommt.

Als vor 10 Jahren der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn Medjugorje besuchte, bezeichnete ihn die Kronenzeitung als den „Eisbrecher“. Der Kardinal hielt eine Katechese über die Barmherzigkeit in der Kirche, feierte den Mitternachtsgottesdienst zu Jahresbeginn 2010, besuchte die Seher zu Hause und gab auf Anfragen Fernseh- und Radiosendern bereitwillig Interviews. Danach begann die Medjugorje – Kommission um Kardinal Ruini ihre Arbeit. In diesen Tagen sind 14 Bischöfe und Kardinäle um den Altar in Medjugorje versammelt, das Verbot offizieller Pilgerfahrten wurde von Papst Franziskus aufgehoben und Erzbischof Hoser lädt alle Gläubigen zur Erneuerung ihres Glaubens nach Medjugorje ein – kein Wunder, dass die größten Pilgergruppen derzeit aus Polen kommen.

In dieser OASE laden uns Dr. Angelo Carobene und Dr. Ignaz Hochholzer ein, die Worte der Gottesmutter vom 25. Juli zu betrachten: Das Gebet möge uns Freude und der Kranz aus Rosen sein, der uns mit Gott verbindet.
Als Rückblick auf das erste Wirkungsjahr des Apostolischen Visitators für Medjugorje bringen wir ein Interview mit Erzbischof Henryk Hoser.
Der Schönstatt-Priester Christoph Horn, der seit über 20 Jahren regelmäßig für einige Wochen nach Medjugorje kommt, um Beichte zu hören, schreibt in dieser OASE über die Rolle der Gottesmutter als Erzieherin der Welt.

Viel Freude am Lesen und einen erholsamen Sommer wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens August 2019