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Vorwort zur Zeitschrift Oase des Friedens von Dr. Christian Stelzer

„Kriege herrschen in den Herzen und Völkern, weil ihr keinen Frieden habt, und ihr, meine lieben Kinder, seht den Bruder in eurem Nächsten nicht.“ Es sind ernste Worte, die uns die Gospa als Vorbereitung für Ostern mitgibt. Nachdenklich stimmen sie auch deshalb, weil sie uns als Mutter schon oft daran erinnert hat, dass Kriege durch Beten und Fasten aufgehalten werden könnten. (Vgl. Medjugorje, 25. Feber 2003).

„Fasten ist der Friede des Körpers“, hören wir aus der Naturheilkunde. Und die Medizin sagt uns, dass Nahrungsverzicht die Selbstheilungskräfte des Organismus stärkt und heilende Wirkung bei zahlreichen Krankheiten hat, zu denen Rheuma, Diabetes und Bluthochdruck zählen. Fasten lindert Schmerzen und Entzündungen und wirkt stimmungsaufhellend bei depressiven Zuständen und Ängsten. Und durch den Zellerneuerungsprozess, der beim Fasten in Gang gesetzt wird, können Alterungsprozesse verlangsamt und gefährliche Stoffwechselprodukte unschädlich gemacht und entsorgt werden. Ja selbst auf das Denkvermögen und Erinnern scheint Fasten positive Einflüsse zu haben. Das Resümee aus der Naturwissenschaft: Offenbar haben wir in einer Welt des Überflusses übersehen, dass unser Körper besser mit Verzicht als mit ständiger Nahrungsaufnahme umgehen kann.

Die religiöse Dimension geht über das Physische hinaus. Fasten in Verbindung mit Beten ist der Friede des Herzens und der Welt! Daran will uns die Gottesmutter bei ihren Erscheinungen in Medjugorje seit fast 38 Jahren unermüdlich erinnern.

Fasten ist spirituell gesehen mehr als abschalten und Stress abbauen, Freiräume gewinnen und den Weg zur eigenen Mitte finden, dem Sinn des Lebens auf die Spur kommen und aus einer Resignation herausfinden, sensibel für Fragen der Umwelt werden und sich für Themen der Gerechtigkeit öffnen, wie auf der Homepage eines Schweizer Bistums zu lesen ist. Fasten, wie es die Urkirche verstanden hat und die Gospa in ihren Botschaften meint, ist die Vorbereitung auf das Kommen Jesu. (vgl. Medjugorje, 25.11.1996). An den Fasttagen, so bezeugen Gläubige, würde ihnen eine besondere Begegnung mit dem Herrn in der Heiligen Kommunion geschenkt werden. Fasten im tiefsten Sinn ist frei werden für diese Begegnung mit IHM.

In seiner Predigt beim Weltjugendtag in Köln im Jahr 2005 sprach Papst Benedikt XVI. über das Paschamahl, das Letzte Abendmahl. „Indem er Brot zu seinem Leib und Wein zu seinem Blut macht und austeilt, nimmt er seinen Tod vorweg, nimmt er ihn von innen her an und verwandelt ihn in eine Tat der Liebe.“ Und Papst Benedikt weiter: „Alle Menschen warten immer schon irgendwie in ihrem Herzen auf eine Veränderung und Verwandlung der Welt. Dies nun ist der zentrale Verwandlungsakt, der allein wirklich die Welt erneuern kann: Gewalt wird in Liebe umgewandelt und so Tod in Leben. Weil er den Tod in Liebe umformt, darum ist der Tod als solcher schon von innen her überwunden und Auferstehung schon in ihm da. Der Tod ist gleichsam von innen verwundet und kann nicht mehr das letzte Wort sein. Das ist sozusagen die Kernspaltung im Innersten des Seins – der Sieg der Liebe über den Hass, der Sieg der Liebe über den Tod. Nur von dieser innersten Explosion des Guten her, die das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlungen ausgehen, die allmählich die Welt umformt. Alle anderen Veränderungen bleiben oberflächlich und retten nicht.“

Und noch etwas sagt uns die Gottesmutter, woran uns auch die Beschäftigung mit den biochemischen Prozessen beim Fasten erinnert: „Sucht Gott, der euch erschaffen hat, in der Natur, denn die Natur spricht und kämpft für das Leben und nicht für den Tod.“ Wenn uns die Perspektive für das Göttliche verloren gegangen ist, genügt ein Blick in die Schöpfung, um wieder staunen zu können, mit welcher Weisheit alles erschaffen wurde.

In dieser OASE lädt uns Dr. Reinhard Pichler ein, mit ihm und seiner Tochter Maria die Botschaft der Gottesmutter vom 25. März zu betrachten.

Die Schweizer Krankenschwester Silvia Gerosa gibt Zeugnis über ihren 20-jährigen ehrenamtlichen Einsatz für kranke und ältere Menschen in der Herzegowina, zu dem sie im Jahr 1999 P. Slavko Barbaric motiviert hatte.

Mit dem Nahrungsverzicht aus medizinischer Sicht befasst sich der Beitrag „Fasten wie einen Freund begrüßen“, in dem über naturwissenschaftliche Erkenntnisse betreffend das Fasten berichtet wird.

Ein frohes Osterfest und viel Freude am Lesen wünscht Ihnen

Christian Stelzer

Oase des Friedens April 2019