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Er schaut mich an...

Der heilige Pfarrer von Ars entdeckt in seiner Kirche einen einfachen Bauersmann, der sich dort oft stundenlang aufhält, ohne Buch oder Rosenkranz in den Händen, aber den Blick unablässig nach vorne, zum Altar gerichtet.
Er fragt ihn: „Was tust du denn hier die ganze Zeit über?“ Der Bauer: „Ich schaue Ihn an, und Er schaut mich an. Das ist genug.“

Die Gegenwart Jesu im Tabernakel jeder katholischen Kirche ist ein großes Geschenk. Eine Gnade, die uns eine Begegnung mit Jesus - wie sie der einfache Bauer in Ars erfahren durfte - erst möglich macht. Weil Jesus in der eucharistischen Gestalt des Brotes immer bei uns ist, entwickelten sich in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche verschiedene Formen der Anbetung Gottes in der Eucharistie. Dabei verehren die Gläubigen Jesus Christus in der Gestalt des eucharistischen Brotes, sind vor ihm da, hören auf seine Stimme, danken ihm, preisen ihn und tragen ihre Bitten vor. Das kann im Gebet vor dem Tabernakel geschehen oder bei der Aussetzung des Allerheiligsten, wenn die Hostie zur Anbetung in der Monstranz auf den Altar gestellt wird.
Das Gebet ist die Hinwendung des Herzens zu Gott. Wenn ein Mensch betet, tritt er in eine lebendige Beziehung mit Gott ein, lehrt uns der Katechismus der Kirche. „So ist Beten das große Tor in den Glauben. Wer betet, lebt nicht mehr länger aus sich, für sich und aus seiner eigenen Kraft. Er weiß, dass es einen Gott gibt, der zu sprechen ist. Ein Mensch, der betet, vertraut sich mehr und mehr Gott an. Er sucht jetzt schon die Verbindung mit dem, dem er eines Tages von Angesicht zu Angesicht begegnen wird“ (YOUCAT).
Die Begegnung mit Jesus vor dem Tabernakel ist heilsam. Wer sich darin übt, wird viel Trost und Hilfe erfahren. „Denn ich bin nicht gekommen um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten“ (Joh 12,47).

Quelle: PUR Spezial, "Ganz nah bei Jesus", 2/2014.