Aussage zu den Geheimnissen
Ein Interview von Peter Koros mit Pater Petar Ljubičić.
Fragen an Pater Petar
Pater Petar: Als ich 1982 eines Abends in Medjugorje hörte, dass Mirjana mich für die Bekanntgabe der Geheimnisse auserwählt habe, glaubte ich zunächst an einen Scherz. Ich bemerkte, dass so etwas eine ernste Sache sei, über die man nicht zu scherzen pflegt.
Die Gedanken daran ließen mich nicht mehr los. Ich fragte mich: Kann es wirklich wahr sein? Das alles war mir nicht gleichgültig. Für mich war es seltsam, warum sollte Mirjana gerade mich wählen. Ich empfand es als eine große Ehre, aber auch als eine große Verantwortung. Ich kann nicht erklären warum, aber Angst fühlte ich nicht.
Als ich Mirjana dann traf, fragte sich mich: "Weißt du schon, dass du die Geheimnisse bekannt geben wirst; wenn die Zeit dafür gekommen ist?
- 'Sollte das möglich sein!?' - schoss es mir durch den Kopf. Es fällt mir schwer die passenden Worte für meine damaligen Gefühle zu finden.
Ich weiß nur, mich durchdrang ein Gefühl des Glücks und der Sicherheit.
Pater Petar: Die Geheimnisse sind - wie das Wort schon sagt - geheim. Über den Inhalt wissen wir nichts. Man kann nur sagen, dass es sich bei den Geheimnissen um Geschehnisse handelt, die sich an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit ereignen werden. Wann das geschehen wird, ist uns nicht bekannt. Daher sollten wir darüber auch nicht spekulieren.
Wir sollten die Existenz der Geheimnisse als eine Hilfe für uns ansehen, das Leben, das Gott uns geschenkt hat, ernst zu nehmen und die Zeit für unser Heil und für die Rettung unserer Seele zu nutzen.
Das bedeutet für uns, so zu leben, dass wir in jedem Augenblick vor Gott Rechenschaft ablegen können. Wenn wir so leben, sind wir jederzeit bereit, Gott zu begegnen und vor ihn zu treten. Daher brauchen wir uns vor der Enthüllung der Geheimnisse auch nicht zu fürchten und es ist nicht notwendig nach dem "Wann" zu fragen.
Pater Petar: Wenn die Zeit kommt, das erste Geheimnis zu veröffentlichen, wird mir Mirjana zehn Tage vorher eine Art Pergament der Größe DIN A4, auf dem alle Geheimnisse detailliert verzeichnet sind, übergeben.
Daraufhin werde ich das erste Geheimnis lesen und erfahren, was zehn Tage später geschehen wird. Nun ist es meine Aufgabe sieben Tage zu beten und zu fasten. Nach diesen sieben Tagen ist es mir gestattet, jedem Auskunft zu geben. Ich darf bekannt geben, um was es sich handelt und wann und wo es passieren wird.
Mirjana betonte mir gegenüber, dass sich die ersten beiden Geheimnisse auf Medjugorje beziehen. Sie beinhalten eine Mahnung sowie eine große Warnung, die für die Gläubigen der Pfarrei von Medjugorje bestimmt sind. Wenn diese beiden Geheimnisse eintreffen, dann wird jeder wissen, dass die Seher die Wahrheit gesagt haben und wir die Erscheinungen als authentisch bezeichnen dürfen.
Das dritte Geheimnis wird ein sichtbares Zeichen auf dem Berg der Erscheinung - dem Podbrdo - sein. Alle, die an die Erscheinungen geglaubt und ihr Leben danach ausgerichtet haben, werden sich darüber sehr freuen. Es wird jedoch für alle Menschen ein Zeichen der Bekehrung sein.
Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Zeit eine Zeit der Bekehrung und des Gebetes ist. Es ist eine Zeit der geistlichen Reinigung und eine Zeit der freudigen Entscheidung für Gott. Daher möchte ich nochmals betonen, dass wir mit unserer Bekehrung nicht warten dürfen. Wenn wir z.B. erst auf das Zeichen warten, könnte es für uns zu spät sein.
Pater Petar: Wie ich bereits gesagt habe, helfen uns diese Erscheinungen zu begreifen, dass jeder Augenblick unseres Lebens wichtig ist. Wir sollen ihn in vollkommener Hingabe an Gott leben und ihn durch unser Gebet segnen.
Das bedeutet, dass wir uns immer für Gott entscheiden. So werden wir die Last des Lebens leichter tragen.
Ich denke, dass die Bekanntgabe der Geheimnisse uns alle dabei helfen wird, ernsthafter und verantwortungsbewusster zu werden. Sicherlich wird es ungewöhnliche, wunderbare Zeichen geben und große Bekehrungen. Alle Bekehrungen und alle geistigen und körperlichen Heilungen, die sich bis heute ereignet haben, sind der Beweis dafür, dass sich der Himmel über Medjugorje geöffnet hat und die Königin des Friedens zu uns gekommen ist.
Die Bekanntgabe der Geheimnisse wird ein großer Trost und eine große Freude für alle sein. Vor allem diejenigen, die geglaubt und sich darum bemüht haben nach dem Evangelium Jesu Christi zu leben, werden froh und glücklich sein. Es ist eine Tatsache, dass jedes Jahr Tausende und Abertausende Pilger nach Medjugorje kommen.
Wenn die Veröffentlichung der Geheimnisse beginnt, werden sicher noch mehr Menschen dorthin gehen; wahrscheinlich auch die, die bisher kein Interesse gezeit haben. Die Zukunft von Medjugorje wird auf jeden Fall positiv sein. Es wird sich noch stärker zu einem geistlichen Magnet entwickeln.
Pater Petar: Meiner tiefsten Überzeugung nach gibt es in Medjugorje genügend stichhaltige Beweise für die Authentizität der Erscheinungen. Sie haben soeben die Bekehrungen und Heilungen angesprochen.
Für eine Anerkennung sind, neben einigen anderen Bedingungen, bereits zwei wundersame Heilungen, die wissenschaftlich belegt sind, ausreichend. Wir können in Medjugorje bisher hunderte solcher Heilungen verzeichnen. Ein Arzt aus Mailand hat bereits drei Bücher über diese Heilungen veröffentlicht.
Meine persönlichen Erfahrungen mit den vielen Pilgern von Medjugorje habe ich in zwei Büchern beschrieben: "Der Ruf der Königin des Friedens" und "Dies ist die Zeit der Gnade". Seit über zehn Jahren lebe ich mittlerweile im Ausland und begegne Menschen, die mir bezeugen, dass sie sich ihr Leben ohne die Königin des Friedens nicht mehr vorstellen können. Sie sprechen über unbeschreibliche Gnadentage in Medjugorje. Einige, die unheilbar krank waren, wurden geheilt. Das ist der Beweis dafür, dass Gott in Medjugorje, auf die Fürsprache der Mutter Gottes, am Werk ist.
Sicherlich liegen Sie damit richtig, wenn Sie annehmen, dass die Bekanntgabe der Geheimnisse für die kirchliche Anerkennung von entscheidender Bedeutung sein wird.
Quelle: Pilgerbote, Nr. 24, von Peter Koros, Sonderausgabe Mai 2006.