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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Auszug aus dem Buch "Der Gottmensch" von Maria Valtorta

Die Niederschriften der Visionärin Valtorta beschreiben das gesamte Leben und Wirken Jesu aus einer menschlichen Perspektive und helfen somit die Geschehnisse in der Heiligen Schrift besser zu verstehen.

Diese Niederschrift dient der persönlichen Erbauung. Es ist dem Leser überlassen, sie als übernatürlichen Ursprungs anzuerkennen.

Aus dem 696. Kapitel, Band XII, "Der Gottmensch" von Maria Valtorta
Jesus auf dem Tabor – Abschnitt III

 Jesus lässt seine Blicke über die Anwesenden schweifen und ruft: 
„Komm, Elischa von En-Gedi. Ich muss dir etwas sagen.“ 
Ich hatte den ehemaligen Aussätzigen, den Sohn des alten Abraham, nicht wiedererkannt. Damals war er ein gespenstisches Skelett, nun ist er ein blühender Mensch im besten Mannesalter. Er nähert sich und kniet zu Füßen Jesu nieder, der zu ihm sagt: 
„Eine Frage möchtest du mir stellen, seit du erfahren hast, dass ich in En-Gedi gewesen bin. Und die Frage lautet: ‚Hast du meinen Vater getröstet?‘ Ich sage dir: ‚Mehr als getröstet! Ich habe ihn zu mir genommen.‘ “ 
„Zu dir, mein Herr? Und wo ist er, da ich ihn nicht sehe?“ 
„Elischa, ich bin noch eine kleine Weile hier. Dann gehe ich zu meinem Vater ... “ „Herr ... ! Du willst sagen ... Mein Vater ist tot!“ 
„Er ist an meinem Herzen entschlafen. Auch für ihn ist der Schmerz zu Ende. Der Schmerz hat ihn ganz verzehrt, und er ist dem Herrn trotzdem immer treu geblieben ... Weine nicht! Hast du ihn etwa nicht verlassen, um mir zu folgen?“
„Ja, mein Herr ... “ 
„Nun, dein Vater ist bei mir. Daher wirst du, wenn du mir nachfolgst, auch zu deinem Vater kommen.“ 
„Aber wann? Und wie?“ 
„In seinem Weinberg, dort, wo er zum ersten Mal von mir reden hörte. Er hat mich an seine Bitte vom Vorjahr erinnert. Und ich habe zu ihm gesagt: ‚Komm.‘ Er ist selig gestorben, weil du alles verlassen hast, um mir zu folgen.“ 
„Verzeih mir meine Tränen ... Er war mein Vater.“ 
„Ich verstehe den Schmerz.“ Jesus legt ihm die Hand aufs Haupt, um ihn zu trösten, und sagt zu den Jüngern: 
„Hier ist ein neuer Gefährte. Habt ihn lieb, denn ich habe ihn seinem Grab entrissen, damit er mir diene.“ Dann ruft er: 
„Elija, komm zu mir. Schäme dich nicht wie einer, der ein Fremder unter Brüdern ist. Die ganze Vergangenheit ist nicht mehr. 

Und auch du, Zacharias, der du Vater und Mutter um meinetwillen verlassen hast, komm und geselle dich zu den Zweiundsiebzig, zusammen mit Josef von Citium. Ihr verdient es, denn ihr habt die Wege der Mächtigen um meinetwillen verlassen. Und du, Philippus, und auch du, sein Begleiter, der du nicht mehr bei deinem Namen genannt sein willst, da er dir furchtbar erscheint; nimm nun den Namen deines Vaters an, der ein Gerechter ist, auch wenn er noch nicht zu denen zählt, die mir offen folgen. 

Seht ihr alle? Ich schließe niemanden aus, der guten Willens ist. Nicht jene, die mir schon als Jünger gefolgt sind, nicht jene, die bereits gute Werke in meinem Namen vollbracht haben, obwohl sie noch nicht zur Schar meiner Jünger gehörten, nicht jene, die verschiedenen Sekten angehörten, die nicht von allen geliebt werden, die aber immer noch auf den rechten Weg kommen können und nicht abgewiesen werden dürfen. Tut so, wie ich tue. Ich geselle diese den alten Jüngern bei. Denn das Himmelreich steht allen offen, die guten Willens sind. Und obwohl keine hier sind, sage ich euch, dass ihr auch die Heiden nicht abweisen dürft. Ich habe sie nicht abgewiesen, wenn ich in ihnen das Verlangen nach Wahrheit erkannte. Tut, was ich getan habe. Und du, Daniel, der du wahrlich der Höhle, nicht der Löwen, sondern der Schakale entronnen bist, komm und bleibe bei diesen. Und komm auch du, Benjamin. Ich reihe euch ein unter sie (Jesus zeigt auf die fast vollzählig anwesenden Zweiundsiebzig), denn die Ernte des Herrn wird reich sein, und es braucht viele Arbeiter. 

Nun bleiben wir eine Weile hier beisammen, den Rest des Tages. Am Abend werdet ihr den Berg verlassen, und im Morgenrot werdet ihr mit mir kommen, ihr, die Apostel, und ihr beiden, die ich besonders genannt habe, und alle, die von den Zweiundsiebzig hier sind (er zeigt auf Zacharias und Josef von Citium, der mir nicht neu ist). Die anderen sollen hier auf jene warten, die wie müßige Wespen da- und dorthin geschwirrt sind, und ihnen in meinem Namen sagen, dass man den Herrn nicht findet, wenn man sich wie mutwillige und ungehorsame Kinder herumtreibt. Und alle sollen zwanzig Tage vor Pfingsten in Betanien sein, denn danach würden sie mich vergebens suchen. Setzt euch alle und ruht euch aus. Ihr, kommt etwas beiseite mit mir.“ 

Jesus entfernt sich mit Margziam an der Hand, gefolgt von den zwölf Aposteln. Wo der Eichenwald am dichtesten ist, setzt er sich und zieht Margziam zu sich heran, der sehr traurig ist. So traurig, dass Petrus sagt: 
„Tröste ihn, Herr. Er war schon traurig, aber jetzt ist er es noch mehr.“ 
„Warum, Kind? Bist du denn nicht bei mir? Solltest du nicht glücklich sein zu wissen, dass ich den Schmerz überwunden habe?“ 
Als einzige Antwort fängt Margziam richtig zu weinen an. 
„Ich weiß nicht, was er hat. Ich habe ihn umsonst gefragt. Heute hatte ich aber nicht mit diesen Tränen gerechnet“, brummt Petrus etwas unruhig. 
„Ich weiß den Grund“, sagt Johannes. 
„Umso besser für dich! Also, warum weint er?“ 
„Er weint nicht erst heute, sondern schon seit Tagen ... “ 
„Das habe ich auch gemerkt. Aber warum?“ 
„Der Herr weiß es, ich bin dessen sicher. Und ich weiß, dass nur er die richtigen Worte findet, um ihn zu trösten“, sagt Johannes lächelnd. 
„Es ist wahr, ich weiß es. Und ich weiß, dass Margziam, der gute Jünger, in diesem Augenblick ein richtiges Kind ist, das die Dinge nicht sieht, wie sie wirklich sind. Aber, mein liebster unter allen Jüngern, denkst du nicht daran, dass ich gegangen bin, um die im Glauben Wankenden zu stärken, um loszusprechen und gescheiterte Existenzen aufzunehmen, um das den Schwächeren eingeflößte Gift des Zweifels unschädlich zu machen, um denen mit Barmherzigkeit oder Strenge zu antworten, die mich noch bekämpfen wollen, und um dort, wo man mich mit besonderer Hartnäckigkeit für tot erklärt hat, durch meine Gegenwart zu beweisen, dass ich auferstanden bin? War es denn nötig, zu dir zu kommen, Kind, dessen Glaube, Hoffnung, Liebe, guter Wille und Gehorsam mir bekannt sind? Zu dir für einen Augenblick, wenn ich dich doch, so wie jetzt, noch mehrmals bei mir haben werde? Wer wird das Ostermahl mit mir halten, wenn nicht du allein unter allen Jüngern? 

Siehst du diese hier? Sie haben ihr Paschamahl gegessen, und der Geschmack des Lammes und der Kräuter, des ungesäuerten Brotes und des Weines ist für ihre Gaumen in den nachfolgenden Stunden zu Asche, Galle und Essig geworden. Aber ich und du, mein Kind, wir werden unsere Ostern in Freude halten, und es wird Honig sein und bleiben. Wer damals geweint hat, wird sich freuen. Wer sich damals gefreut hat, kann nicht verlangen, sich noch einmal freuen zu dürfen.“ 
„Wahrlich, wir waren nicht sehr glücklich an jenem Tag ... “, murmelt Thomas. 
„Ja, unser Herz hat gezittert ... “, sagt Matthäus. 
„Und Verdacht und Zorn kochten in uns, in mir wenigstens ... “, sagt Thaddäus. 
„Und deshalb, sagt ihr, wollt ihr alle das zusätzliche Osterfest feiern ... “ 
„So ist es, Herr“, sagt Petrus. 
„Einmal hast du dich darüber beklagt, dass die Jüngerinnen und dein Sohn nicht am Ostermahl teilnehmen durften. Und nun beklagst du dich, weil die, die sich damals nicht freuen durften, jetzt ihre Freude haben werden.“ 
„Es ist wahr. Ich bin ein Sünder.“ 

„Und ich bin der Mitleidige. Ich will, dass ihr alle um mich seid, nicht nur ihr allein, sondern auch die Jüngerinnen. Lazarus wird uns noch einmal Gastfreundschaft gewähren. Ich habe deine Töchter nicht bei uns gewollt, Philippus, und auch nicht eure Frauen, und Myrta, Noomi und das Mädchen, das bei ihnen ist. Auch diesen hier nicht. Jerusalem war in jenen Tagen nicht für alle der geeignete Ort.“ 
„Das ist wahr! Gut, dass sie nicht dort waren“, seufzt Philippus. 
„Ja, sie hätten unsere Feigheit gesehen.“ 
„Schweig, Petrus. Sie ist verziehen.“ 
„Ja. Aber ich habe sie meinem Sohn bekannt und glaubte, dass er deswegen so traurig sei. Ich habe sie bekannt, denn jedes Mal wenn ich sie bekenne, ist es für mich eine Erleichterung. Es ist, als ob eine Last von meinem Herzen genommen würde. Ich fühle mich jedes Mal mehr losgesprochen, nachdem ich mich verdemütigt habe. Aber wenn Margziam traurig ist, weil du dich den anderen gezeigt hast ... “ „Nur deshalb, aus keinem anderen Grund, mein Vater.“ 
„Dann sei beruhigt! Er hat dich geliebt und liebt dich immer noch. Du siehst es. Ich hatte es dir aber schon gesagt wegen des zweiten Osterfestes ... “ 
„Ich fürchtete, zu ungern den Gehorsam geleistet zu haben, den Porphyria mir in deinem Namen auferlegt hatte, Herr, und glaubte, du hättest mich dafür bestraft. Und ich fürchtete auch, dass ich dich nicht sehen dürfte, weil ich Judas und die, die dich kreuzigen ließen, gehasst habe“, bekennt Margziam. 
„Du sollst niemanden hassen. Ich habe verziehen.“ 
„Ja, mein Herr, ich werde nicht mehr hassen.“ 
„Und auch nicht mehr traurig sein.“ 
„Ich werde nicht mehr traurig sein, Herr!“, Margziam, wie alle sehr jungen Menschen, ist Jesus gegenüber weniger ängstlich als die anderen und begibt sich vertrauensvoll in seine Arme, nun, da er sicher ist, dass Jesus ihm nicht zürnt. Er flüchtet sich beinahe, wie ein Küchlein unter den mütterlichen Flügeln, in den Arm, der ihn umfängt und an sich drückt, und da nun die Sorge schwindet, die ihn seit vielen Tagen traurig und unruhig gemacht hat, schläft er selig ein. 

„Er ist noch ein Kind“, bemerkt der Zelote. 
„Ja, aber wie sehr hat er gelitten! Porphyria hat es mir gesagt, als sie ihn zu uns brachte, nachdem Josef von Tiberias sie verständigt hatte“, entgegnet Petrus. 
Dann sagt er zum Meister: 
„Darf auch Porphyria nach Jerusalem?“ Wie bittend klingt die Stimme des Petrus! „Alle. Ich will sie segnen, bevor ich zu meinem Vater auffahre. Auch sie haben gedient, und oft besser als die Männer.“ 

„Und zu deiner Mutter gehst du nicht?“ fragt Thaddäus. 
„Wir sind beisammen.“ 
„Beisammen? Wann denn?“ 
„Judas, Judas! Glaubst du wirklich, dass ich nun nicht bei ihr bin, da ich doch immer bei ihr Freude gefunden habe?“ 
„Aber Maria ist allein in ihrem Haus. Meine Mutter hat es mir gestern gesagt.“ 
Jesus lächelt und antwortet: 
„Hinter den Vorhang des Allerheiligsten darf nur der Hohepriester treten.“ 
„Und? Was heißt das?“ 
„Dass es Seligkeiten gibt, die man nicht beschreiben und bekanntmachen kann. Das will ich sagen.“ Jesus entfernt Margziam sanft von sich und vertraut ihn den Armen des Johannes an, der ihm am nächsten sitzt. Er steht auf und segnet sie. Und während sie kniend – mit Ausnahme des Johannes, der den Kopf Margziams im Schoß hält – und mit gesenktem Haupt den Segen empfangen, verschwindet er. 
„Er ist wirklich wie der Blitz, von dem er gesprochen hat“, sagt Bartholomäus ... Die Apostel verbleiben betrachtend in Erwartung des Sonnenuntergangs.

Wir danken dem Parvis Verlag für die Bereitstellung des Textes zur Veröffentlichung!

Maria Valtorta: Der Gottmensch - Leben und Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Parvis-Verlag
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Die einzelnen Kapitel der Niederschriften von Maria Valtorta sind auch kostenlos als Hörbuch hier anzuhören! Jeden Tag wird ein neues Kapitel dieses umfassenden Werkes auf YouTube veröffentlicht.