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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Das Fasten hilft uns, Platz für Jesus zu machen!

Interview mit Sr. Rebecca, Oase des Friedens, Medjugorje

Sr. Rebecca ist seit 30 Jahren Schwester in der Gemeinschaft „Oase della Pace“ und derzeit in Medjugorje stationiert. Wir haben ihr ein paar Fragen zum Fasten gestellt.

Welche Bedeutung hat das Fasten für Dich?

Ich danke der Königin des Friedens, dass ich durch Medjugorje das Geschenk und die Gabe des Fastens kennenlernen durfte. Fasten ist für mich keine Diät, um abzunehmen beziehungsweise meine Eigenliebe zu stärken oder zu nähren, sondern genau das Gegenteil. Ich sehe es als eine innere Verwandlung und Befreiung von all dem, was mich auf dem Weg zu Gott hindert. Es ist ein inneres leer werden, damit Jesus in mir wachsen kann. Fasten ist für mich auch eine Waffe. Bildlich kann ich mir meinen Körper, meine Seele und meinen Geist mein ganzes Sein als ein Schlachtfeld vorstellen. Die hl. Katharina von Siena sagte: „Es gibt keinen Frieden ohne Krieg“. Wenn ich faste, dann wird mein ganzes Sein ein Schlachtfeld: mein Körper mit seiner Schwäche und Mühe, meine Psyche mit ihrer Resistenz, mein Geist. Ich kämpfe gegen meine Laster, meine Sünden und alles, was mich hindert in der Liebe zu Gott und zu meinen Mitmenschen zu wachsen. Das Fasten zeigt mir meine Grenzen und meine Schwächen und es drängt mich, bei Gott meine Hilfe zu suchen und mich nach Ihm auszustrecken. Er ist meine Kraft und nur durch Seine Hilfe und Gnade ist es möglich, den alten Menschen in mir zu besiegen damit Christus in mir immer lebendiger und sichtbarer wird.

Ihr fastet zweimal in der Woche, so, wie es die Muttergottes von uns erbittet. Wie sieht ein Fasttag bei Euch aus?

Unser Ideal ist es bei Wasser und Brot zu fasten. Es wird jedoch zum Frühstück auch Kaffee, Tee und Milch angeboten. Zum Mittagessen und Abendessen gibt es neben Wasser und Brot auch Suppenbrühe, gekochten Reis oder Obst. So kann jeder frei entscheiden, wie streng er fasten möchte. Das ist für uns sehr wichtig. Es muss eine freie Entscheidung sein, die von Herzen kommt. Bei Krankheit, wie die Muttergottes sagt, kann man andere Formen des Fastens wählen wie z.B. Verzicht auf Fleisch, Süßigkeiten, Kaffee, Internet, Fernsehen, Smartphone etc. ich bin überzeugt, dass der Hl. Geist uns andere Formen des Fastens zeigt, wenn wir aus verschiedenen Gründen nicht fähig sind, bei Wasser und Brot zu fasten.

Warum fastest Du?

Weil Maria, die Königin des Friedens, uns alle zum Fasten eingeladen und aufgerufen hat. Ich nehme das sehr ernst und möchte mir ihr zusammenarbeiten für den Frieden in den Herzen, in den Familien und auf der ganzen Welt. Meistens faste ich für ihre Anliegen, weil sie am besten weiß, was die Menschheit und die Kirche am nötigsten braucht, aber auch für die Anliegen der Menschen, die sich unserer Fürbitte anvertrauen.

Welche persönlichen Erfahrungen hast Du mit dem Fasten gemacht? Hast Du z.B. durch das Fasten auch schon eine Gebetserhörung, einen Durchbruch im geistigen Leben oder etwas Ähnliches erfahren?

In diesen Jahren gab es Zeiten, in denen ich mit Freude und Enthusiasmus fastete, aber auch Zeiten, in denen es mir sehr schwerfiel. Ich habe gelernt, mich nicht entmutigen zu lassen, wenn es nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgenommen hatte. Das Ziel des Fastens ist ja nicht die Perfektion, sondern das Wachsen in der Liebe und Demut.
An einige Gebetserhörungen durch das Fasten kann ich mich erinnern; wie zum Beispiel Versöhnungen in den Familien oder unter Ehepartnern, die sich trennen wollten, oder auch junge Frauen, die seit Jahren versuchten schwanger zu werden und wo dies dann nach gemeinsamem Gebet und Fasten glückte. Das waren auch Momente, in denen mein Glaube gestärkt wurde, in denen ich staunte und dankbar war, über das Wirken des Herrn.
Besonders schöne und tiefe Erlebnisse waren für mich die Fastenseminare in Medjugorje, an denen ich einige Male teilnahm und die ich sehr empfehlen kann.

In einer Gemeinschaft mit anderen zu fasten ist sicher einfacher, als sich allein zu Hause dazu durchzuringen. Welchen Rat würdest Du uns geben, wenn es uns schwerfällt, uns für das Fasten zu entscheiden?

Eine gute Möglichkeit, wenn es einem alleine schwerfällt, sich für das Fasten zu entscheiden, wäre, sich mit Freunden, oder auch mit anderen von der Wallfahrt oder auch der Gebetsgruppe zusammenzutun. Man könnte sich beispielsweise vor dem Fasttag telefonisch verabreden und sich gegenseitig Mut machen, einander motivieren und sich auch z.B. im Nachhinein austauschen, was die Schwierigkeiten waren. Ich bin sicher, dass man jemanden finden kann, mit dem man gemeinsam fasten könnte. Denn es ist ja eine der stärksten Mittel, die uns die Muttergottes gegeben hat.

Die Muttergottes hat immer wieder davon gesprochen, dass durch Gebet und Fasten sogar Kriege aufgehalten werden können. Kannst Du uns etwas dazu sagen?

Die Mutter Gottes erscheint hier in Medjugorje als Königin des Friedens. Sie sehnt sich so sehr nach einer Zeit des Friedens und deshalb lädt sie uns seit Jahren ein, für den Frieden zu beten und zu fasten. Es gibt bestimmt viele Möglichkeiten, sich für den Frieden einzusetzen, aber ich glaube fest daran, dass Gebet und Fasten die wichtigsten Waffen sind, damit ein dauerhafter Frieden auf der Welt hergestellt wird.

Was hilft Dir persönlich, durchzuhalten, wenn Dir das Fasten schwerfällt?

Was mir hilft, ist das Gebet und gute geistliche Lektüre, um meinen Geist zu stärken. Wenn ich mich z.B. durch ein Zeugnis oder durch einen Artikel über das Fasten motiviere, fällt es mir viel leichter und ich kann sogar mit Freude fasten. Auch für bestimmte Anliegen zu fasten, die mir Menschen in ihrer Not anvertrauen, spornt mich an, wenn ich einen Fastendurchhänger habe. Am meisten jedoch hilft mir, an die große Liebe Mariens - für einen jeden von uns - zu denken, und wie sehr sie sich wünscht, dass keines ihrer Kinder verloren geht.

Quelle: Zeitschrift "medjugorje aktuell" Nr. 133, Februar 2023.