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"Seid frohe Zeugen des Wortes und der Liebe Gottes und mit Hoffnung im Herzen, die alles Böse besiegt."

Monatsbotschaft vom 25. Juli 2022

Fastenzeit – Raus aus der Mittelmäßigkeit

Wie die Gemeinschaft Cenacolo die Fastenzeit lebt

Die Gemeinschaft Cenacolo ist allen Medjugorjepilgern bestens bekannt. Wie die Jungs die Fastenzeit leben, kann auch uns eine Hilfe sein, unseren Kurs wieder neu auszurichten um an Ostern - freier von uns selbst - dem Auferstandenen zu begegnen!

"Die Fastenzeit ist für uns im Cenacolo eine besonders intensive Zeit. Es ist ein bisschen wie im Flugzeug: „Fasten your seatbelts“ heißt es – man muss sich fest anschnallen, um abheben und losfliegen zu können. So schnallen wir in der Fastenzeit den Gürtel enger, um uns auf Ostern vorzubereiten, das höchste Fest unseres Glaubens, das uns mit seiner unermesslichen Perspektive der Hoffnung und der Freude uns eigentlich immer wieder zum ‚Abheben‘ bringen müsste. „Den Gürtel enger schnallen“ meint jedoch nicht nur den Bauch, auch wenn wir natürlich in der Fastenzeit auf Kaffee und Süßigkeiten verzichten, um uns in Selbstbeherrschung zu üben und mehr Kontrolle über uns selbst zu erlangen. 

Rückkehr zum Wesentlichen

Darüber hinaus wollen wir aber auch unsere Gedanken und Gefühle, unser Sprechen und unseren Blick in Zucht nehmen. Wir wollen die sieben Wochen der Fastenzeit nutzen, um Gott und den Mitmenschen näher zu kommen. Wir geben uns nicht mit einem mittelmäßigen unentschiedenen Leben zufrieden, sondern wollen in der Freundschaft mit Jesus wachsen, um so freier und glücklicher zu werden. Dazu bedarf es aber der Reinigung und der Rückkehr zum Wesentlichen, und das geht nicht ohne Mühe. Deshalb gibt es in der Fastenzeit in unseren Cenacolo-Häusern immer eine Vielzahl von großen und kleinen Aufgaben, die wir einzeln oder in der Gruppe auf uns nehmen, um uns von unserem Egoismus zu lösen, der uns blind macht für die Bedürfnisse der anderen. Die Aufgaben sind einfach; am Morgen zieht z.B. jeder Mitbruder eine Aufgabe für den Tag: „Mich mit einem Bruder aussprechen“, „ein zusätzliches Gebet während des Tages“, „eine versteckte Tat der Nächstenliebe für einen anderen“, „etwas Unbequemes freiwillig übernehmen“, „den Brüdern am Morgen im Stall helfen“ oder vieles andere wird uns für den Tag aufgetragen. So lernen wir, unseren Willen neu auf das Gute auszurichten, und verstehen im Verzichten, dass wir vieles gar nicht brauchen, um froh zu sein und dass wir alles wirklich Wichtige von der Güte Gottes erwarten dürfen. Im Verzicht und in der Mühe um einen Neuanfang reinigt sich unser Gewissen und wir hören wieder deutlicher Seine Stimme, die uns sagt, wo wir an uns arbeiten müssen, was wir bislang unterlassen haben und wo wir einen Bruder um Entschuldigung bitten müssen. Die Blindheit unseres Herzens wird überwunden und neues Licht gelangt in das Dunkel mancher Gedanken und Gefühle. Eine solch konkret gelebte Fas­te­n­­zeit bedeutet – nicht nur für uns im Cenacolo – manchmal auch ein augenblickliches Leiden, wenn man sich von den Verzichten und Aufgaben zunächst überfordert fühlt oder sich lange Aufgeschobenem und Verdrängtem endlich stellen will. Jedes Mal, wenn wir so einen Augenblick leiden, wachsen wir und werden reifer, und so bringt dieses Leiden Freude hervor, denn es hilft uns, Schritte nach vorne in ein neues Leben zu tun. Deshalb ist die Fastenzeit sehr beliebt bei uns allen – wir wissen, dass sie uns auf unserem Weg wirklich hilft. Eine große Stütze ist dabei die tägliche Betrachtung von Gottes Wort, die wir in diesen Wochen besonders üben. Dazu treffen wir uns oft am Morgen oder am Abend in kleinen Gruppen, um uns über die Worte der Lesung und des Evangeliums auszutauschen und miteinander zu teilen, was uns darin besonders berührt und geholfen hat.

Die Liebe Gottes ermuntert uns, unser Leben zu ändern!

Der Kreuzweg, den wir jeden Freitagnachmittag im Freien miteinander beten, lässt die Geschichte der Passion Jesu in unserem Herzen lebendig werden, und wir verstehen tiefer die Liebe Gottes, die uns ermuntert, unser Leben zu ändern und am Guten auszurichten. Jeden Freitagabend schauen wir uns zu­dem in der Fastenzeit gemeinsam ei­nen Heiligen-Film an, d. h. einen Film über einen Menschen, dessen Leben uns zeigt, welche Wunder geschehen können, wenn wir uns Gott anvertrauen und uns von Ihm führen lassen. Die Fastenzeit ist so im Cenacolo jedes Jahr eine intensive Zeit der Einkehr und der Neuorientierung, die uns darauf vorbereitet, das Osterfest der Auferstehung Christi mit einem freien Herzen und in großer Freude feiern zu können.

Unser Plan für die Fastenzeit: 

(Aschermittwoch bis Samstag); „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen“. (Joël 2,12) Thema: das Gebet. Punkte zum Nachdenken: Gewissenserforschung, sich für das Gebet entscheiden, mit offenem Herzen beten. Aufgaben: Katechesen zum Thema von Papst Franziskus, Mutter Elvira u.a. Hören und sich darüber in kleinen Gruppen austauschen.

1. Woche: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18) Thema: die Nächstenliebe. Punkte zum Nachdenken: die Liebe zum Mitbruder; sich zusammen auf den Weg machen, seine Zeit anderen schenken. Aufgaben: sich anderen zur Verfügung stellen, im Verborgenen Nächstenliebe üben, einem Bruder Mut machen.

2. Woche: „Hört das Wort des Herrn!“ (Jes 1,10) Thema: das Wort Gottes hören. Punkte zum Nachdenken: mein persönliches Gebet vertiefen, über das Wort Gottes nachdenken. Aufgaben: sich in Kleingruppen über das Tagesevangelium austauschen, ein zusätzliches Gebet sprechen, die Ratschläge der Brüder in die Praxis umsetzen.

3. Woche: „Geht in allem den Weg, den ich euch befehle.“ (Jer 7,23) Thema: die Demut. Punkte zum Nachdenken: demütig sein, Vertrauen haben, offen und ehrlich sein, wie gehe ich auf meinem Weg? Aufgaben: eine Mahlzeit im Schweigen, freiwillig einen zusätzlichen Dienst auf sich nehmen; in der Arbeitsgruppe einen Rückblick auf die letzte Zeit halten.

4. Woche: „Lebt als Kinder des Lichts.“ (Eph 5,8) Thema: die Freude. Punkte zum Nachdenken: das Charisma Mutter Elviras mitleben, mein Leben mit einem Lächeln umarmen. Aufgaben: Freude vermitteln, in der Gruppe eine Tat der Nächstenliebe vollbringen.

5. Woche: „Ich hauche euch meinen Geist ein, dann werdet ihr lebendig.“ (Ez 37,14) Thema: in der Wahrheit leben. Punkte zum Nachdenken: durchschaubar für die anderen sein, meine Authentizität als persönliche Verantwortung, ausgeglichen sein. Aufgaben: Beispiel sein, ernsthafte Gespräche führen, Rückschau auf die letzte Zeit in der Arbeitsgruppe (kann auch die Familie sein) halten.

6. Karwoche: „…verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ (1 Kor 11,26) Thema: Vertrauen aus dem Glauben. Punkte zum Nachdenken: Vertrauen leben – auch unter dem Kreuz, auf Gottes Liebe setzen (denn Er enttäuscht uns nicht). Aufgaben: Bei einer Mahlzeit im Schweigen einer Katechese zuhören, persönliche Probleme miteinander bereinigen, die eigenen Fehler aufdecken und zugeben.

Quelle: Zeitschrift "medjugorje aktuell" Nr. 113, 2018.